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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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unweigerlich ihre Galavorstellung.
    Eine ganz normale Warenlieferung kriegen die nicht hin. Ich glaube, die Halskette meiner Mutter ist wieder da. Na, kommt, trollen wir uns rein und warten wir ab, was sich tut!«
    Justus folgte ihr durch die Küche ins Haus. Tante Patricia Osborne war in der Diele und ließ sich gerade von dem Boten das Päckchen aushändigen. Justus bemerkte, daß ihr Purpurgewand zerknittert und etwas schmuddelig war, als trage sie es seit mehreren Tagen – oder als habe sie es aufgegeben, sich mit ihrer Kleidung zu befassen. Ihre Hände zitterten leicht, als sie dem Mann von Van Storen & Chatsworth eine Empfangsbestätigung gab.
    »Allie, Liebes!« rief sie, und ihre Stimme war hoch und ein wenig schrill. »Und Justus. Guten Morgen!«
    Der Firmenbote ging gerade wieder zu seinem Wagen.
    »Die Halskette deiner Mutter, Liebes«, sagte Miß Osborne zu Allie. »Mach das Päckchen doch auf und schau nach, ob sie ihre Sache ordentlich gemacht haben.«
    Stumm zog Allie das weiße Einwickelpapier ab und öffnete ein dunkelgrünes Lederkästchen. Darin lag, auf weißen Satin gebet-tet, eine üppig breite Halskette. Mehr als hundert Diamanten schmückten sie, und alle sprühten kaltes weißes Licht.
    »Protzig, was?« sagte Allie zu Justus.
    »Kind, sie ist geschichtsträchtig«, sagte Tante Patricia.
    »Sie ist so schwer wie Blei«, sagte Allie darauf. »Meiner Mutter tut fast jedesmal der Hals weh, wenn sie sie trägt.« Sie schloß das Kästchen. »Mir gefallen Perlen besser. Mit einer Perlenkette braucht man wenigstens nicht dauernd eine bewaffnete Leibwa-che um sich.«
    Miss Osborne wandte sich von Allie weg. »Steht dort ein Wagen im Hof?« fragte sie.
    »Ja, der Werwolf von Rocky Beach, soeben zurück vom Friseur«, verkündete Allie.
    »Allie, leg die Halskette in den Safe deiner Mutter«, sagte Miss Osborne plötzlich.
    Draußen wurde eine Autotür zugeschlagen. Tante Patricia sah zum Treppenaufgang hin und versteckte die Hände in den Falten ihrer Robe. »Mach schnell, Liebes.«
    »Klar, Tante Patricia«, sagte Allie. Sie stieg mit dem Kästchen die Treppe hinauf und entging somit knapp Mr. Asmodi, der in einer Duftwolke von Haarwasser ins Haus trat.
    Dann erschien Allie ohne das Kästchen wieder am oberen Treppenabsatz. »Ich melde mich später noch mal, ja?« rief sie zu Justus hinunter.
    »Ich warte«, versprach Justus und ging.
    Für den Rest des Tages beschäftigte sich Justus auf dem Schrottplatz. Freilich entfernte er sich nie sehr weit von seiner Werkstatt, wo er sehen konnte, ob das Telefon in der Zentrale klingelte. Um fünf Uhr rief Allie an.
    »Was meinst du zu Tante Patricias Vorstellung heute früh?« fragte Allie.
    »Fast professionell, möchte ich sagen«, antwortete Justus. »Aber eins war klar: Sie wollte vor Asmodi verheimlichen, daß die Halskette heute gebracht wurde.«
    »Sie muß im Juweliergeschäft angerufen haben, nachdem Asmodi den Termin beim Friseur vereinbart hatte«, sagte Allie. »Ich glaube, für die Ablieferung wünschte sie einen Zeitpunkt, zu dem Asmodi nicht im Haus sein würde. Aber wenn es so verflixt wichtig ist, die Kette vor Asmodi geheimzuhalten, warum hat sie sich Tante Patricia dann überhaupt schicken lassen? Sie hätte Van Storen & Chatsworth beauftragen können, sie zu verwahren, bis meine Mutter wiederkommt.«
    »Es sei denn, sie braucht die Kette«, sagte Justus.
    »Das will ich ihr nicht geraten haben!« rief Allie. »Die Kette gehört meiner Mutter.«
    »Stimmt«, sagte Justus. »Und da sie deiner Mutter gehört und du die Kombination an dem Wandsafe kennst, wäre es für dich kein Problem, die Kette noch einmal herauszunehmen. Würdest du sie den drei Detektiven für kurze Zeit überlassen? Da ist etwas, das ich gern bestätigt haben möchte. Könntest du die Halskette ungesehen aus dem Haus schaffen?«
    Allie zögerte keinen Augenblick. »Ich habe einen Poncho, den ich manchmal zum Reiten trage. Darunter könnte man zur Not einen lebenden Hahn verstecken.«
    »Sehr gut«, sagte Justus. »Bring die Halskette her, so schnell du kannst. Wahrscheinlich ist sie hier ohnehin eher in Sicherheit. Ich warte in meiner Werkstatt auf dich. Machen wir Schluß, dann rufe ich noch unseren Freund Morton an. Morgen werden wir ihn brauchen.«
    Allie war noch vor sechs Uhr mit der Halskette in dem grünen Lederkästchen auf dem Schrottplatz. Justus nahm ihr das Kästchen ab, und als sie gegangen war, verstaute er es im Schreibtisch in der Zentrale. Früh am

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