Die drei !!! - Undercover im Netz
dass sie so schnell ans Ziel kommen würde? Offensichtlich hatte sie Lizzys Vertrauen bereits gewonnen. Jetzt hieß es vorsichtig sein und nichts überstürzen. Wenn sie zu schnell zusagte, könnte Lizzy das Interesse schnell wieder verlieren.
»Am Wochenende?« Marie runzelte die Stirn. »Wann denn?« »Samstagabend ab sieben Uhr«, antwortete Lizzy. »Komm einfach, wann du willst.«
Marie tat so, als würde sie im Kopf ihre Termine durchgehen. »Samstagnachmittag bin ich zum Shoppen verabredet, danach hab ich noch einen Termin bei der Pediküre. Und eigentlich wollte mich mein Vater anschließend in das neue Nobelrestaurant einladen, das am Schillerpark aufgemacht hat .«
»Ihr müsst ja ziemlich viel Geld haben«, stellte Lizzy fest. »Was macht dein Vater eigentlich beruflich?«
»Ach, nichts Besonderes«, sagte Marie schnell. »Er ist Geschäftsmann. Import-Export. Aber er verdient damit nicht schlecht.« Sie stand auf. »Ich würde sehr gerne kommen, aber ich muss zu Hause erst meinen Terminkalender checken. Ich melde mich bei dir, okay?«
Lizzy nickte. »Alles klar. Ich fänd’s prima, wenn du dabei bist.« »Ich auch. Vielleicht kann ich das Date ja noch irgendwie dazwischenschieben. Dann hoffentlich bis Samstag!« Marie verabschiedete sich mit Wangenküsschen von den drei Mädchen, schlüpfte in ihren Mantel, griff nach der Tasche und stolzierte aus dem Cafe.
Kaum war sie draußen um die nächste Ecke gebogen, blieb Marie stehen und atmete einmal tief durch. Der Einsatz hatte sie jede Menge Energie gekostet. Sie fühlte sich völlig ausgelaugt. Aber die Mühe hatte sich gelohnt, besser hätte es kaum laufen können.
Zufrieden lächelnd zückte Marie ihr Handy, um Kim und Franzi von der erfolgreichen Aktion zu berichten. Die beiden würden Augen machen, wenn sie hörten, dass Lizzy sie sogar schon zu sich nach Hause eingeladen hatte! Und danach würde Marie heimgehen und sich ein langes, heißes Schaumbad gönnen. Das hatte sie sich heute wirklich verdient!
Liebe und andere Katastrophen
Franzi fühlte sich wie ein Star auf dem Laufsteg. Als sie das Cafe Lomo betrat, hatte sie das Gefühl, alle würden sie anstarren. Aber das war natürlich nur Einbildung. Schuld daran war das neue, lindgrüne Kleid, das sie heute zum ersten Mal trug. Es fühlte sich ungewohnt an, aber nicht schlecht. Der Stoff lag kühl auf ihrer Haut und gab ihr ein ganz neues Selbstbewusstsein. Automatisch hielt sie den Rücken gerade und straffte die Schultern. Ihre roten Haare hatte sie sorgfältig gewaschen und geföhnt, dann aber wie immer zu zwei kurzen Zöpfen zusammengebunden. Zu einer anderen Frisur hatte sie sich einfach nicht durchringen können, auch wenn Marie sie immer dazu zu überreden versuchte, die Haare hochzustecken. Aber das war nicht Franzis Stil. Dafür hatte sie heute ausnahmsweise ein bisschen Make-up aufgelegt. Ihre Wimpern waren dunkel getuscht, und auf ihren Lippen schimmerte himbeerfarbener Lipgloss. Franzi blieb im Eingangsbereich des Cafes stehen und sah sich um. Benni war schon da und winkte. Franzi ging auf ihn zu. Was er wohl zu ihrem neuen Outfit sagen würde? Und – noch wichtiger – zu dem Geständnis, das sie ihm heute machen wollte? Dass er immer noch mehr für sie war als nur ein Skaterkumpel, dass jedes Mal Schmetterlinge in ihrem Bauch herumflatterten, wenn sie ihn sah, und dass sie nachts (und manchmal auch tagsüber) davon träumte, endlich wieder seine weichen Lippen zu küssen.
»Hallo, Benni.« Mit einem nervösen Lächeln setzte sich Franzi an den Tisch. Sie war ziemlich aufgeregt. Schließlich machte man seinem besten Freund nicht jeden Tag eine Liebeserklärung.
»Hallo!« Benni nickte ihr zerstreut zu. Er war gerade in die Karte vertieft. Franzi strich sich über ihr neues Kleid, aber Benni schien es gar nicht zu bemerken. »Was hältst du davon, wenn wir uns einen großen Eisbecher teilen?«, fragte er. »Oder willst du lieber einen Schoko-Muffin?«
Franzi schüttelte den Kopf. »Ich nehme nur ein Mineralwasser.« Sie wusste, dass sie heute sowieso keinen Bissen herunterbekommen würde.
Benni sah überrascht auf. »Nicht mal einen Kakao Spezial?« Als Franzi verneinte, musterte er sie mit besorgter Miene. »Was ist los? Geht’s dir nicht gut?« Er stutzte. »Du siehst irgendwie anders aus als sonst.«
Franzi merkte, wie sie rot wurde. »Tatsächlich?« Ihr Herz klopfte schneller. Also war Benni ihr neues Styling doch aufgefallen. »Ja, du bist so blass. Und du hast dunkle
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