Die drei !!! - Undercover im Netz
niemanden.« Das Mädchen schluckte. Seine Stimme zitterte. Es schien den Tränen nahe zu sein. Gleich würde es auspacken, das spürte Franzi. Es würde zusammenbrechen und alles erzählen.
Doch in diesem Moment tauchten mehrere Gestalten hinter der Verdächtigen auf. Es waren drei Mädchen, die Franzi nur vom Sehen kannte. Sie waren etwas älter als die drei !!!, stets gut gekleidet und sorgfältig gestylt. Eine typische Tussiclique, der Franzi noch nie besondere Beachtung geschenkt hatte. Bis jetzt.
»Was wollt ihr von Dana?«, fragte ein großes, sehr schlankes Mädchen mit schwarzen Locken und weißer Schneewittchenhaut. Sie hätte wunderschön sein können, wenn ihre Augen nicht so eiskalt gewesen wären. Franzi fröstelte und zog unwillkürlich die Schultern hoch.
»Wir möchten uns nur ein bisschen mit ihr unterhalten«, erklärte Kim ruhig. »Kein Grund zur Aufregung.«
Franzi fiel auf, dass Schneewittchen ihnen unwissentlich eine wichtige Information geliefert hatte. Dana! Endlich hatte die Unbekannte einen Namen.
»Dana gehört zu uns«, stellte Schneewittchen fest. »Ihr solltet sie besser in Ruhe lassen.«
»Genau!«, fügte das Mädchen rechts von Schneewittchen hinzu. Es war etwas kleiner, ein wenig rundlich und trug die kupferroten Haare zu einem Pagenkopf geschnitten. Auf seiner Stupsnase kämpften unzählige Sommersprossen um den besten Platz.
Das dritte Mädchen, eine hagere Blonde mit riesigen, blauen Augen, nickte bestätigend.
Franzi merkte, wie sie wütend wurde. Was bildete sich diese Tussiclique eigentlich ein? Von denen würde sie sich bestimmt nicht vorschreiben lassen, was sie zu tun hatte! Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah Schneewittchen herausfordernd an. »Jetzt hör mir mal gut zu! Wir haben eure tolle Freundin vorgestern beim Klauen erwischt. Und wenn sie jetzt nicht endlich den Mund aufmacht und uns erzählt, wozu sie kiloweise Schminkzeug braucht, gehen wir direkt zur Polizei und zeigen sie an. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?« »Absolut.« Schneewittchen verzog keine Miene. Sie klimperte nur herblassend mit ihren perfekt getuschten Wimpern. »Hast du zufällig handfeste Beweise? Ansonsten habe ich nämlich nicht die geringste Lust, mir deine unverschämten Behauptungen noch länger anzuhören.«
So viel Kaltblütigkeit verschlug Franzi glatt die Sprache. Sie schnappte nach Luft.
»Wir haben Dana in flagranti ertappt«, sprang Kim ein. »Wir sind zu dritt, und wir können alle bezeugen, dass sie hochwertige Kosmetikartikel aus der Parfümerie im Einkaufszentrum gestohlen hat.« »Außerdem hat die Verkäuferin sie auch gesehen«, fügte Franzi hinzu.
Danas blasses Gesicht zuckte nervös. Sie sah aus, als wäre sie am liebsten davongelaufen. Schneewittchen, die das zu spüren schien, legte ihr die Hand auf die Schulter. Ihre Fingernägel leuchteten blutrot. Eigentlich hat sie mehr Ähnlichkeit mit der bösen Stiefmutter, schoss es Franzi durch den Kopf.
»Es muss sich hier um eine Verwechslung handeln«, stellte Schneewittchen fest. Ihr Ton ließ keinen Widerspruch zu. »Dana war nämlich vorgestern den ganzen Nachmittag mit uns zusammen. Stimmt’s?«
Ihre Begleiterinnen nickten synchron. Dana selbst schien in einer Art Trance versunken zu sein. Ihre aufgesprungene Unterlippe blutete schon wieder.
»Das ist eine hundsgemeine Lüge!«, rief Franzi empört. Schneewittchens Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sie funkelte Franzi wütend an. Wenn Blicke töten könnten, wäre Franzi auf der Stelle ins Jenseits befördert worden. »Sag das nie wieder, hörst du?«, zischte sie. »Ich lüge nicht! Genauso wenig wie meine Freundinnen klauen. Und wenn du keinen Ärger willst, kommst du uns in Zukunft besser nicht mehr in die Quere, klar?«
Auf ein kurzes Kopfnicken von Schneewittchen hin drehten sich alle drei Mädchen wie auf Knopfdruck um und stolzierten davon. Dana schlich wie ein begossener Pudel hinterher. Kim runzelte die Stirn. »Was war denn das für ein merkwürdiger Auftritt?«
»Schneewittchen und die drei Giftspritzen, erster Akt.« Franzi spürte ein heftiges Kribbeln im Magen, wie immer, wenn sich ein neuer Fall ankündigte. »Ich habe keine Ahnung, was hier läuft«, sagte sie langsam. »Aber eins ist klar: Mit dieser Clique stimmt was nicht!«
Endlich ein neuer Fall!
Noch am selben Nachmittag trafen sich die drei !!! zu einem außerplanmäßigen Clubtreffen bei Kim. Draußen klatschte der Regen gegen die Fensterscheibe und der
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