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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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die Bäume erreichten.
    Waylander konnte das Donnern der Hufe und die wütenden Schreie der Verfolger hinter ihnen hören. Der Reiter brachte sein Tier in einer Senke zum Stehen, dann warf er Waylander zu Boden. Er landete hart, dann kam er auf die Knie. Seine Hände waren noch immer gebunden.
    Cadoras beugte sich über ihn, und Waylander streckte die Arme aus. Sein Schwert fuhr herab, und die Seile waren durchtrennt. Waylander schaute sich um und sah, daß sein eigenes Pferd an einen Busch gebunden war, seine Kleider und Waffen am Sattel hingen. Unter den Bäumen lag der nackte Leichnam des Nadirkriegers, den er in der Nacht zuvor getötet hatte, um sich verkleidet ins Lager schleichen zu können. Waylander stolperte zu seinem Pferd, machte die Zügel los und kletterte mühsam in den Sattel. Dann machten sie sich über den von Bäumen gesäumten schmalen Pfad davon.
    Die Nadir holten auf, und Pfeile kamen den Flüchtlingen gefährlich nahe, doch dann waren die beiden Männer aus den Bäumen heraus und galoppierten über offenes Gelände.
    »Ich hoffe, dein Pferd kann springen«, schrie Cadoras.
    Waylander versuchte, nach vorn zu sehen. Angst stieg in ihm hoch, als er sah, daß der Pfad plötzlich an einem Abgrund endete. Cadoras ritt weiter. »Folge mir!« rief er.
    Sein riesiger grauer Wallach segelte über den Abgrund, und Waylander grub seine Fersen in die Flanken seines Tiers und folgte ihm. Der Sprung betrug weniger als drei Meter. Tief unter ihnen rauschte ein Fluß über weiße Felsen. Cadoras’ Pferd landete sicher, schlitterte nur etwas auf dem Geröll. Waylander stürzte um ein Haar, als sein Pferd sprang, klammerte sich aber verbissen an ihm fest. Auf der anderen Seite stolperte das Pferd, fand aber rasch festen Tritt und trug seinen Reiter außer Schußweite. Waylander schwang sich im Sattel herum und sah die Nadir entlang der Schlucht stehen. Für ihre Ponys war der Sprung zu weit.
    Die beiden Männer ritten tiefer ins Gebirge, über Felsen und durch Flüsse. Waylander schwankte im Sattel, nahm seine Feldflasche vom Sattelknauf und trank in tiefen Zügen. Dann zerrte er seinen Umhang aus der Sattelrolle hervor und warf ihn sich über die brennenden Schultern. Als der Abend hereinbrach, gelangten sie in ein dichtes Wäldchen. Plötzlich fiel Cadoras aus dem Sattel. Waylander stieg ab, band sein Pferd an und kniete neben dem Gestürzten nieder. Erst jetzt sah er, daß drei Pfeile aus Cadoras’ Rücken ragten. Sein Umhang war blutgetränkt. Sanft brachte Waylander ihn in eine sitzende Position, und Cadoras’ Kopf fiel an Waylanders Brust. Als er auf ihn hinuntersah, stellte Waylander fest, daß ein vierter Pfeil tief in der linken Seite des Mannes steckte.
    Cadoras öffnete die Augen. »Sieht wie ein guter Platz zum Lagern aus«, flüsterte er.
    »Warum bist du meinetwegen zurückgekommen?«
    »Wer weiß? Gib mir etwas zu trinken.« Vorsichtig lehnte Waylander den Sterbenden gegen einen Baum, ehe er seine Feldflasche holte. Cadoras nahm einen tiefen Schluck. »Ich folgte dir. Fand den Nadir, den du getötet hast, und sah, daß du seine Kleider genommen hattest. Da vermutete ich, daß du irgend etwas sinnlos Törichtes tun würdest.«
    »Du meinst so sinnlos, wie ganz allein ein Nadirlager anzugreifen?«
    Cadoras kicherte und zuckte dann zusammen. »Töricht, nicht wahr? Aber ich war eben nie ein Held. Dachte, ich könnte es einmal versuchen – ich glaube nicht, daß ich das noch mal machen werde.«
    »Soll ich dir die Pfeile herausziehen?«
    »Wozu? Du würdest mich in Stücke reißen. Weißt du … ich bin in all den Jahren nur einmal verwundet worden, und das war nur ein oberflächlicher Schnitt ins Gesicht, wo ich diese abscheuliche Narbe herhabe. Seltsam, nicht wahr? Ich habe mein Leben damit verbracht, finstere Taten zu verüben, und das einzige Mal, wo ich versuche, etwas Gutes zu tun, werde ich getötet. Es gibt keine Gerechtigkeit!«
    »Warum hast du das getan? Ehrlich?«
    Cadoras legte seinen Kopf zurück und schloß die Augen.
    »Ich wünschte, ich wüßte es. Glaubst du, es gibt einen Himmel?«
    »Ja«, log Waylander.
    »Glaubst du, daß eine Tat ein ganzes Leben im Bösen auslöschen kann?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hoffe es.«
    »Wahrscheinlich nicht. Du weißt, daß ich nie geheiratet habe? Habe nie eine getroffen, die mich mochte. Nicht sehr erstaunlich – ich mochte mich selbst auch nie besonders. Hör zu – du darfst Durmast nicht vertrauen, er hat dich verkauft. Er hat von Kaem

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