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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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und hoben sich dann rasch, um sie fest zu umschließen.
    Tränen traten ihr in die Augen, und sie lehnte sich gegen ihn. Er legte den Arm um sie, und so saßen sie eine Weile schweigend da.
    Schließlich machte sie sich los.
    »Dann sind wir Freunde?« fragte sie.
    »Immer«, antwortete er lächelnd.
    Zusammen gingen sie zurück zum Lager, wo Chareos allein saß und den Himmel im Osten betrachtete. Er schien sie nicht zu bemerken, und Kiall schlenderte zu ihm hinüber.
    »Wie geht es dir?« fragte er.
    Chareos sah auf. »Ich brauche nicht getröstet zu werden«, sagte er mit einem schiefen Lächeln. »Du hast es gut gemacht mit ihr. Du bist ein guter Mann.«
    »Bist du mir gefolgt?«
    »Ja. Aber ich bin nicht lange geblieben. Sie ist eine großartige Frau, Kiall. Stark und schön.«
    »Ich weiß«, sagte der Jüngere unbehaglich.
    »Wenn du mich um Rat fragen würdest – was du nicht tust – , würde ich dir raten, sie von hier fortzubringen. Geht zurück nach Gothier, heiratet und zieht starke Söhne groß.«
    »Und was würdest du tun?« fragte Kiall.
    »Ich würde mit dieser verrückten Suche weitermachen«, antwortete Chareos.
    »Ja, ich weiß. Du kannst jetzt nicht aufhören«, sagte Kiall traurig. »Nicht, wo diese Suche drei deiner Freunde das Leben gekostet hat.«
    »Du bist ein begabter junger Mann, Kiall. Einfühlsam und intelligent.«
    »Ich wünschte, ich hätte dich nie um Hilfe gebeten. Das meine ich ernst.«
    »Ich weiß. Schlaf gut, mein Junge.«
     
    In den folgenden Wochen stellte Tanaki fest, daß sie ständig Kiall beobachtete. Sie erfreute sich an seinem zögernden, nervösen Lächeln, der Neigung seines Kopfes, wenn er sprach. Tanaki hatte ihre Nervosität gegenüber den anderen noch nicht völlig abgelegt, doch Kialls Freundschaft hatte ihre die Kraft gegeben, gegen ihre Ängste anzukämpfen. An den langen Abenden entfernte Tanaki sich von den anderen, ließ sich an einen Stein oder Baum gelehnt nieder und beobachtete die Männer. Sie sprachen wenig, doch in ihren Bewegungen gab es viel zu lesen. Beltzer war ein Bär, ein großes, gemächliches Kraftpaket, erfüllt von einer Bitterkeit, die er nicht auszudrücken vermochte. Doch seine Handlungen waren sicher und voller Selbstvertrauen, und seine Schnelligkeit strafte seine Massigkeit Lügen. Chareos war der Wolf, hager und schlau, der stets nach hinten sicherte, stes nachdachte, stets auf der Hut war. Harokas war der Leopard, geschmeidig und wild.
    Und Kiall?
    Er war der stärkste von allen, mit genügend Selbstvertrauen, um sanft zu sein, genügend Bescheidenheit, um weise zu sein. Er besaß die Stärke, die aus Liebe geboren war, während die anderen ihre Festungen auf einem Fundament aus Gewalt errichtet hatten.
    Und welches Tier entspricht Kialls Charakter? überlegte sie. Sie lehnte sich zurück und schloß die Augen, um ihre Gedanken entspannt in Erinnerungen suchen zu lassen. Sie war wieder in dem kalten Palast in Ulrickham. Jungir spielte mit geschnitzten Soldaten und stellte sie in Schlachtformation auf, während sie auf einem Bärenfell hockte und sich an Nameas schmiegte, den riesigen Jagdhund. Er war ein Geschenk des Regenten von Gothir an Tanaka gewesen, und der Hund begleitete den Khan auf jeder Jagd. Nameas war ein Killer im Krieg; seine furchtbaren Kiefer mahlten und rissen. Doch im Palast war er sanft und liebevoll und wandte hin und wieder den großen Kopf, um das kleine Kind zu lecken, das sich neben ihm zusammengerollt hatte. Ja, das war Kiall. Der Kriegshund.
    Oft lächelte Tanaki und winkte Kiall zu sich, und dann saßen sie bis spät in den Abend zusammen und unterhielten sich. Sie streckte die Hand aus, und Kiall ergriff sie, und sie saßen unter den Sternen.
    Eines Abends, in der dritten Woche ihrer Reise, saß Tanaki allein da, als ein Schatten auf sie fiel. Sie dachte, es wäre Kiall, und blickte lächelnd auf.
    »Darf ich mich zu dir setzen, Prinzessin?« fragte Harokas und ließ sich neben ihr nieder.
    Sie schluckte, behielt jedoch ihr Lächeln bei. »Ich hätte nicht erwartet, daß du dich dieser Suche anschließt«, sagte sie. »Ich habe dich immer für einen Mann gehalten, der sich nur um sich selbst kümmert.«
    »Wie immer hast du recht, Tanaki«, erwiderte er. »Die Suche bedeutet mir nichts.«
    »Warum bist du dann bei uns?«
    »Das ist doch offensichtlich«, meinte er, streckte die Hand aus und berührte ihren Arm. Sie wich instinktiv zurück, und sein Gesicht verdüsterte sich.
    »In der Siedlung warst du

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