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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Tieres und verschwanden im Wald. Einige Kilometer bewegten sie sich vorsichtig, doch es gab keine Anzeichen, daß sie verfolgt wurden.
    Schließlich überquerten sie die Berghänge, bis sie zu der halb verborgenen Hütte an der Nordseite gelangten. Sobald sie drinnen waren, entfachte Finn ein Feuer, zog sich die nassen Stiefel aus und schleuderte sie gegen die Kaminwand. Die Hütte bestand aus zwei Räumen. Ein großes Bett stand an der Wand gegenüber der Feuerstelle, und neben der Tür befand sich das einzige Fenster. Bärenfelle bedeckten den Boden. Maggrig öffnete die Tür zur der angrenzenden Werkstatt, wo sie ihre Bögen und Pfeile fertigten und das Eisen für die Pfeilspitzen zurechthämmerten. Er hörte Finn fluchen.
    »Verdammte Nadren! Als ich so alt war wie du, Maggrig, hatten wir berittene Patrouillen, die die Berge nach solchem Abschaum durchkämmten. Was für Zeiten! Heute kommen die Hundesöhne frech wie die Dachse hier anspaziert, um ehrlichen Leuten ihr Abendessen zu stehlen. Verflucht sollen sie sein!«
    »Warum so wütend?« fragte Maggrig. »Wir haben zwei von ihnen getötet
und
unser Abendessen behalten. Sie haben uns keine Probleme gemacht, nur daß wir drei Pfeile eingebüßt haben.«
    »Sie werden uns noch Schwierigkeiten machen. Mörderische Wilde, die Bande! Sie werden Jagd auf uns machen.«
    »Na und? Wir haben doch Finn, den Großen Jäger, der Gefahren riechen kann! Kein Vogel kann hier in den Bergen auch nur einen ziehen lassen, ohne daß Finn es riecht.«
    »Du bist ungefähr so witzig wie ein gebrochenes Bein. Ich habe ein schlechtes Gefühl, mein Junge, in der Luft liegt Tod, und der riecht schlimmer als der Winter.« Er schauderte und streckte seine großen, knochigen Hände dem Feuer entgegen.
    Maggrig sagte nichts. Er spürte es ebenfalls.
    Sie schleppten die Hirschviertel in die Werkstatt, wo Maggrig sie an Eisenhaken aufhängte. Dann breitete er die Haut aus und begann mit der mühsamen Arbeit, das Fett herunterzuschaben. Er brauchte ein neues Hemd für den Winter, und ihm gefiel die rotbraune Farbe des Leders. Finn schlenderte herein und setzte sich an die Werkbank, nahm müßig einen Pfeil in die Hand, begutachtete ihn und legte ihn wieder weg. Normalerweise würde er Federn zurechtschneiden, aber jetzt saß er nur da und starrte auf die Arbeitsfläche.
    Maggrig warf ihm einen Blick zu. »Macht dir dein Rücken wieder zu schaffen?«
    »Immer, wenn der Winter kommt. Verdammt! Ich hasse es, nach Wirtshausweiler zu gehen, aber es muß sein. Muß von den Räubern berichten.«
    »Wir könnten Beltzer besuchen.«
    Finn schüttelte den Kopf. »Er wird betrunken sein, wie üblich. Und noch eine Beleidigung von diesem Kerl, und ich schwöre, ich reiße ihm die Gedärme raus!«
    Maggrig stand auf und streckte sich. »Das meinst du doch nicht ernst. Ebensowenig wie er. Er ist einsam, Finn, nichts weiter.«
    »Er tut dir leid, was? Mir nicht. Er war schon streitsüchtig, als er verheiratet war. Und in Bel-Azar war er gemein. Er hat etwas Niederträchtiges an sich – ich kann ihn nicht ausstehen.«
    »Warum hast du dann seine Axt gekauft, als sie versteigert wurde?« wollte der blonde Jäger wissen. »Zwei Jahre Fallenstellen, um dafür zu bezahlen! Und was hast du damit gemacht? Hast sie in Oltuch gewickelt und ganz unten in die Kommode gelegt.«
    Finn breitete die Hände aus. »Manchmal verstehe ich mich selbst nicht. Wahrscheinlich hat mir der Gedanke nicht gefallen, daß irgendein Adliger aus dem Norden sich die Axt an die Wand hängt. Jetzt wünschte ich, ich hätte es nicht getan. Wir könnte das Geld gut gebrauchen. Um Salz zu kaufen. Verdammt, mir fehlt das Salz. Vielleicht könnten wir ein paar Bögen eintauschen. Weißt du, wir hätten uns die Zeit nehmen sollen, um die Waffen von diesen Nadren mitzunehmen. Hätten dafür bestimmt etwas Salz bekommen können.«
    Wolfsgeheul durchschnitt die Nacht. »Stinkende Hurensöhne!« sagte Finn, stand auf und ging zurück in den Wohnraum.
    Maggrig folgte ihm. »Hast du es jetzt schon auf Wölfe abgesehen?«
    »Wolfsgeheul ruft kein Echo hervor, Junge. Kannst du dir denn gar nichts merken?«
    »Ich wurde erzogen, um Priester zu werden, Finn. Da hat man nicht viel Verwendung für das Wissen um Wolfsheulen und Echos.«
    Finn kicherte. »Wenn sie die Hütte finden, kannst du ja rausgehen und ihnen etwas vorbeten.«
    »Was glaubst du, wie viele sind es?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Finn. »Normalerweise bilden sie Gruppen von etwa

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