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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Zimmer … dreht sich … Durst …« Finn brachte ihm einen Becher Wasser und hielt seinen Kopf, während er trank.
    Kiall räusperte sich. »Wenn du Wasser zum Kochen bringst, bereite ich einen Trank für ihn.«
    Finn fuhr zu ihm herum. »Was bist du? Ein Magier?«
    »Ich war Apothekerlehrling, und ich habe in Wirtshausweiler einige Kräuter und Pulver gekauft.«
    »Nun, dann komm her und schau ihn dir an, Junge. Steh nicht einfach da!« tobte Finn.
    Kiall ging zum Bett. Zuerst untersuchte er die Wunde an Maggrigs Schläfe. Sie hatte sich geschlossen und heilte gut, doch sein Meister hatte Kiall immer erklärt, daß ein Schlag auf den Kopf oft ein Schock für den ganzen Körper bedeutete. Vielleicht hatte die zweite Verletzung durch den Leoparden den Jäger in geschwächtem Zustand erwischt. Kiall versuchte, sich daran zu erinnern, was Ulthen ihm über solche Wunden erzählt hatte, und entfernte den Verband von Maggrigs Arm. Der Riß war zackig und flammend rot, doch er eiterte nicht und zeigte auch sonst keine Anzeichen einer Infektion.
    Kiall nahm einen kleinen Kupfertopf und kochte über dem Feuer Wasser auf. Dann öffnete er sein Bündel und nahm ein dickes Päckchen heraus, das in Ölpapier gewickelt war. Darin lagen ein Dutzend kleinerer Päckchen, jedes geschmückt mit einem handgemalten Blatt oder einer Blume. Kiall wählte zwei der Päckchen aus und öffnete sie. Er zerrieb die Blätter, ließ sie ins Wasser fallen und rührte die Brühe mit einem Löffel um. Anschließend nahm er den Topf vom Feuer und stellte ihn zum Abkühlen daneben.
    »Riecht gut«, meinte Beltzer.
    »Woher willst du das wissen?« zischte Finn. »Was hast du da gemacht, Junge?«
    »Das ist ein Trank aus Weidenblättern und Schwarzwurz. Beide sind gut gegen Fieber. Aber die Schwarzwurz hilft auch, das Blut zu reinigen, und sie kräftigt einen Kranken.«
    »Wofür ist es noch gut?« fragte Beltzer.
    »Es hilft, den Knochen zu heilen und läßt Schwellungen abklingen, und es beseitigt Durchfall. Mein Meister hat mir auch erzählt, daß es benutzt wird, um Wundbrand zu verhindern. Ach ja … es ist auch gut gegen rheumatische Schmerzen.«
    »Wo du die Zutaten dann schon einmal hier hast, Junge«, sagte Beltzer, »solltest du besser gleich noch einen Topf kochen. Ich habe Rheumatismus im Knie. Tut höllisch weh.«
    Als der Trank abgekühlt war, trug Kiall ihn zu Maggrig ans Bett, und Finn hielt den Kopf des Jägers, während er trank. Zuerst hustete er, schluckte aber die Hälfte des Inhalts, ehe er zurücksank. Kiall deckte ihn zu, und Finn setzte sich ans Kopfende und tupfte Maggrig den Schweiß von der Stirn. Beltzer trank den Topf leer und stieß laut auf.
    Ungefähr eine Stunde lang blieb Maggrigs Zustand unverändert, doch schließlich glitt er in den Schlaf hinüber. »Seine Farbe ist ein bißchen besser, meinst du nicht auch?« sagte Finn mit einem Blick auf Kiall. Der Jüngling nickte, obwohl er nur wenig Veränderung erkennen konnte. »Wird er jetzt wieder gesund?« fragte Finn.
    »Das werden wir morgen sehen«, antwortete Kiall vorsichtig. Er stand auf und streckte sich. Als er sich umsah, stellte er fest, daß Beltzer vor dem Feuer eingeschlafen und Chareos nirgends zu sehen war. Die Tür zum Hinterzimmer stand offen, und Kiall schlenderte hindurch. Hier war es kälter, aber nicht unangenehm. Chareos saß an der Werkbank und prüfte Holzstücke, die für einen Langbogen zurechtgeschnitten waren.
    »Darf ich mich zu dir setzen?« fragte der Dorfling.
    Chareos blickte auf und nickte. »Wie geht es Maggrig?«
    »Ich weiß es nicht genau«, flüsterte Kiall. »Ich habe erst ein paar Monate bei Ulthen gearbeitet. Aber der Trank wird das Fieber senken. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was die Armwunde betrifft. Vielleicht hatte die Raubkatze etwas unter den Klauen – Kot, verfaultes Fleisch …«
    »Nun, er hat zwei Möglichkeiten – leben oder sterben«, sagte Chareos. »Behalte ihn im Auge. Tu was du kannst.«
    »Im Augenblick kann ich nicht mehr viel tun. – Das ist ein dünner Bogen, nicht wahr?« Er betrachtete das schlanke Stück Holz in Chareos’ Händen.
    »Es ist nur ein Teil, einer von dreien. Finn wird sie zusammenbinden, um größere Biegsamkeit zu erzielen. Du weißt, was für ein Holz das ist?«
    »Nein.«
    »Es ist Ebenholz. Ein seltsames Holz. Wenn du es aufritzt, hat es zwei Schattierungen – hell und dunkel. Das Helle ist biegsam, das Dunkle zieht sich zusammen.« Er hielt das Stück hoch und zeigte es

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