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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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wurde rot.
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber … ja, wenn sie es möchte.«
    »Und wenn sie will, daß du sie in Ruhe läßt?«
    »Was soll das heißen?«
    »Es tut mir leid, mein Freund – es steht mir nicht an, Kritik zu üben. Aber, so wie ich es verstanden habe, hat die Dame dich schon einmal abgewiesen. Vielleicht tut sie das wieder. Wenn eine Frau Kinder hat, verändert sie sich. Die Kinder werden ihr Leben. Und wenn ihr Vater sie liebt – und die Nadir lieben ihre Kinder sehr – , dann will sie vielleicht bei ihm bleiben. Hast du einmal an diese Möglichkeit gedacht?«
    »Nein«, antwortete Kiall aufrichtig, »aber wie viele Möglichkeiten soll ich bedenken? Sie könnte tot sein oder als Hure verkauft. Sie könnte krank sein. Sie könnte verheiratet sein. Doch in welcher Situation sie auch sein mag – wenn sie nicht tot ist, wird sie wissen, daß jemand sie so sehr liebt, daß er sie befreien will. Das ist wichtig, glaube ich.«
    Maggrig nickte. »Da hast du recht, mein Freund. Du hast einen klugen Kopf auf deinen jungen Schultern. Aber beantworte mir eine Frage, wenn du kannst: Hat die Dame noch andere Tugenden außer ihrer Schönheit?«
    »Tugenden?«
    »Ist sie freundlich, liebevoll, verständnisvoll, mitfühlend?«
    »Ich … ich weiß es nicht«, gestand Kiall. »Daran habe ich nie gedacht.«
    »Ein Mann sollte sein Leben nicht für Schönheit allein riskieren, Kiall. Schönheit vergeht. Da könntest du dein Leben ebensogut für eine Rose aufs Spiel setzen. Denk mal darüber nach.«
     
    Finn schlenderte durch das verlassene Lager. Der Schnee war von schweren Stiefeln festgetrampelt; es gab drei leere Schutzhütten.
    »Wie viele Männer?« fragte Chareos.
    »Ich würde sagen, sieben. Vielleicht acht.«
    »Wann?« wollte Beltzer wissen.
    »Vergangene Nacht. Sie sind nach Osten aufgebrochen. Wenn sie unsere Spuren finden, werden sie direkt zu unserer Hütte geführt.«
    »Bist du sicher, daß es Nadren sind?« fragte Chareos.
    »Es gibt hier oben sonst niemanden«, sagte Finn. »Wir sollten zurückgehen. Maggrig kann in seinem Zustand nicht kämpfen, und dein Dorfling ist kein Gegner für sie.«
     
    Kiall stand in der Tür und fühlte die warme Sonne auf seinem Gesicht. Von den langen Eiszapfen, die vom Dach hingen, tropfte es stetig. Er wandte sich um.
    »Wie seltsam«, sagte er zu Maggrig, der Wildbret in einen großen Eisentopf schnitt. »Die Sonne ist so warm wie im Sommer, und das Eis schmilzt.«
    »Es ist erst Herbst«, erklärte Maggrig. »Der Schneesturm war nur ein Vorgeschmack des Winters. Wir haben oft solche Stürme. Die Temperatur fällt einige Tage, und dann ist es wieder wie im Frühling. Der Schnee wird in ein, zwei Tagen weggetaut sein.«
    Kiall zog seine Stiefel an und nahm den Säbel, den Chareos ihm gegeben hatte.
    »Wohin gehst du?« fragte Maggrig.
    Kiall grinste. »Ehe sie zurückkommen, möchte ich gern ein bißchen mit dieser Klinge üben. Weißt du, ich bin nicht gerade ein Schwertkämpfer.«
    »Ich auch nicht. Ich habe es nie gelernt.« Maggrig wandte sich wieder der Suppe zu, gab Gemüse und ein wenig Salz hinein. Nachdem er den Topf über das Feuer gehängt hatte, ließ er sich in einen Stuhl sinken. Er fühlte sich schwach und schwindlig, und alles drehte sich um ihn herum.
    Kiall trat hinaus in den Sonnenschein und hieb mit dem Säbel von links nach rechts durch die Luft. Es war eine gute Klinge, scharf, mit lederbezogenem Griff und einem eisernen Handschutz. Oft war er in seiner Jugend allein durch die Wälder gewandert, nur mit einem langen Stock, und hatte so getan, als wäre er ein Kriegerritter – seine Feinde wichen vor seiner tödlichen Klinge zurück, entsetzt von seinen ehrfurchteinflößenden Fechtkünsten. Er wog den Säbel und hieb und stieß nach unsichtbaren Gegnern: Drei, vier, fünf Männer starben durch den funkelnden Stahl. Schweiß rann ihm über den Rücken, und sein Arm wurde müde. Zwei weitere Gegner starben. Er wirbelte auf dem Absatz herum, um einen Stoß von hinten abzuwehren … seine Klinge klirrte gegen eine Pfeilspitze, so daß der Schaft zersplitterte. Kiall blinzelte und blickte auf das zerstörte Geschoß im Schnee hinab.
    Dann schaute er auf und sah die Nadren am Waldrand. Ein Mann hielt einen Bogen; sein Mund stand vor Erstaunen offen. Insgesamt waren es sieben Männer – vier davon mit verbundenen Wunden an Kopf oder Armen. Alle standen schweigend und starrten den Mann mit dem Schwert an.
    Kiall blieb vor Schreck wie

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