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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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in Blüte, und die Blüten besaßen die herrlichsten Purpurschattierungen. Und ich erinnere mich, daß ihr Duft meine Rosen beschämte. Ob diese Purpurpflanze jemals erblüht ist?«
    »Ich glaube schon, Herr. Du hast eine Hand für Blumen.«
    »Der Gedanke gefällt mir.«
    Ein Stöhnen kam von dem Nadir, dem Chien die Luft abgedrückt hatte, und der Kiatzekrieger stand auf und trat dem Mann gegen die Schläfe. Sein Genick brach, und Oshi zuckte zusammen.
    »Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, Blumen. Dieses Land könnte mehr Blumen gebrauchen. Vielleicht würden die Nadir sich dann mehr für Gedichte als für Krieg interessieren. Sattel die Pferde, Oshi. Dieser häßliche Ort stimmt mich melancholisch.«
     
    Drei Wochen lang reisten die Suchenden nur bei Nacht und verbargen sich tagsüber in Wäldern oder zerklüfteten Senken, die das Land durchzogen. Die Reise in der Dunkelheit fand mit großer Vorsicht statt, während das Land allmählich in riesigen Stufen von einem Felsplateau zum nächsten abfiel. Die Pfade waren mit Geröll bedeckt und trügerisch, und die Suchenden waren oft gezwungen, abzusteigen und ihre Pferde zu führen.
    Viermal warnte Okas sie vor Jägern, und zweimal sahen die Suchenden aus ihrem Versteck berittene Nadirbanden, die nach Spuren Ausschau hielten. Doch Finn hatte ihre Fährte verwischt, und die Jäger zogen weiter.
    Wasser war in der Steppe rar, und sie waren gezwungen, weite Umwege zu mache, um Felstümpel in den Plateaus zu suchen. Die meisten davon waren bewacht, und oft mußten die Suchenden mit trockenen Kehlen weiterziehen. Das wenige Wasser, das sie bei sich trugen, brauchten sie, um ihren Pferden den Staub von Nüstern und Maul zu spülen.
    »Unsere Feinde haben alle Vorteile«, sagte Finn, als sie zum drittenmal hintereinander ihr trockenes Lager aufschlugen. »Sie wissen, daß wir ohne Wasser nicht reisen können, und sie folgen uns nicht mehr. Jetzt bewachen sie nur noch alle Brunnen und Tümpel.«
    »Nicht alle«, widersprach Okas. »Eine Stunde von hier ist ein Felsenbecken. Das Wasser ist seicht, aber trinkbar.«
    »Warum ist es nicht bewacht?« fragte Chareos.
    »Ist es, aber nicht von Menschen.«
    »Wenn es wieder Dämonen sind«, krächzte Beltzer, »sauge ich lieber noch einen Tag am Gras.«
    »Keine Dämonen«, sagte Okas. »Löwen. Aber habt keine Angst, ich kann mit wilden Tieren umgehen.«
    Der Halbmond leitete die Suchenden, als sie aufbrachen, um das Felsplateau zu überqueren. Die Hufe ihrer Pferde waren mit Tüchern umwickelt. Der Pfad wand sich zunächst abwärts, bog dann jedoch nach rechts ab und stieg steil an. Die Pferde wurden immer unruhiger, als der Geruch von Löwenkot die Luft erfüllte. Okas ging zu Fuß voran, bis der Pfad sich zu einer großen, schüsselförmigen Arena weitete. Sie sahen acht Löwen am Tümpel – ein Männchen, drei Weibchen und vier Junge. Die Weibchen erhoben sich zuerst und bleckten die Zähne. Okas begann leise zu singen. Langsam ging er auf die Tiere zu und setzte sich etwa zehn Schritt von ihnen zu Boden. Der Klang seines rhythmischen Liedes hallte von den Felsen wider, und eine Löwin trabte auf ihn zu und umkreiste ihn; ihr Schwanz peitschte hin und her. Sie lehnte den Kopf gegen Okas’ Schulter; dann ließ sie sich neben ihm nieder. Die anderen Löwen beachteten den alten Mann gar nicht.
    Okas’ Stimme erklang in Chareos’ Gedanken:
»Führt die Pferde zum Wasser. Laßt sie trinken, soviel sie können. Dann trinkt ihr und füllt die Wasserschläuche. Anschließend zieht euch wieder zurück. Niemand darf auch nur ein Wort sagen.«
Chareos wandte sich zu den anderen um und hob einen Finger an die Lippen. Finn nickte, und schweigend machten sie sich auf den Weg zum Wasser.
    Okas sang weiter, als die Suchenden die verängstigten Pferde zum Wasserloch führten. Das Bedürfnis nach Wasser war stärker als ihre Angst, und sie senkten die Köpfe und tranken. Chareos ließ sich flach auf den Bauch nieder und nahm einen Schluck von der kühlen Flüssigkeit. Ein paar Augenblicke behielt er das Wasser im Mund, ehe er es langsam in seine trockene Kehle rinnen ließ. Schließlich trank er, bis er das Gefühl hatte, nichts mehr aufnehmen zu können. Erst dann füllte er die Wasserschläuche. Die anderen taten es ihm nach.
    Kiall tauchte den Kopf ins Wasser. »Das hat gutgetan«, sagte er, als er wieder auftauchte.
    Der Löwe brüllte. Die Pferde stiegen und rissen Beltzer beinahe die Zügel aus der Hand. Der Löwe stand auf und

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