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Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Titel: Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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du interessierst dich nicht für Geld. Ich dachte, das hier wäre für dich nur eine Übung in Tapferkeit. Du weißt schon, die Knochen deines Vaters und so.«
    »Jetzt ist keine Zeit zum Reden, Morak. Du bleibst hier sitzen und ruhst dich aus. Ich bleibe in der Nähe.«
    »Hier sitzen? Dann sieht er mich ja.«
    »Natürlich. Es ist eine kleine Armbrust – er wird nahe herankommen. Dann töte ich ihn.«
    Morak stieß einen Fluch aus. »Und wenn er nun heranschleicht und schießt, ehe du ihn siehst?«
    »Dann stirbst du«, sagte Belash.
    »Einen seltsamen Sinn für Humor hast du. Warum setzt du dich nicht hier hin? Ich nehme den Bogen.«
    »Wie du willst«, antwortete Belash verächtlich. Seine dunklen Augen glitzerten vor Vergnügen. Er reichte Morak die Waffe, setzte sich mit verschränkten Armen nieder und starrte nach Süden.
    Morak verschwand im Unterholz und legte einen Pfeil auf die Sehne.
    Das Mondlicht warf geisterhafte Schatten auf die kleine Lichtung, auf der Belash wartete, und Morak schauderte. Was, wenn Waylander nun aus einer anderen Richtung kam? Was, wenn er – gerade in diesem Augenblick – lautlos hinter ihm durch den Wald schlich? Morak drehte den Kopf, konnte aber nichts Ungewöhnliches erkennen. Aber wer konnte in dieser elenden Finsternis auch schon etwas sehen!
    Der Plan des Nadirs war schlicht – einem schlichten Hirn entsprungen. Aber sie hatten es hier nicht mit einem Simpel zu tun. Wenn er hierblieb, konnte das seinen Tod bedeuten. Der Plan bot keine Gewähr. Doch wenn er den Nadir zurückließ, würde Belash sich verraten fühlen. Und falls er überlebte, würde der Nadir ihn jagen. Morak spielte mit dem Gedanken, das Risiko einzugehen, leise davonzuschleichen, doch Belash war ein Waldläufer von nahezu mystischen Fähigkeiten. Er würde ihn hören – und sofort verfolgen. Also ein Pfeil in den Rücken? Nein. Der Nadir war stark. Was, wenn der Pfeil ihn nicht sofort tötet? Morak wußte, daß er Belash Schwert gegen Schwert überlegen war, doch die ungeheure Kraft des Nadirs ließ ihn vielleicht so nahe kommen, daß er sein verdammtes Messer einsetzen konnte … der Gedanke behagte ihm gar nicht.
    Denk nach
, Mann!
    Morak ließ den Bogen fallen und tastete auf der weichen Erde herum, bis er einen faustgroßen Stein fand. Das war die Lösung. Er stand auf und trat hinaus auf die Lichtung. Belash drehte sich um.
    »Was ist los?«
    »Ich habe einen anderen Plan«, sagte Morak.
    »Und?«
    »Ist er das?« zischte Morak und deutete nach Norden. Belashs Kopf fuhr herum.
    »Wo?« fragte er.
    Der Stein krachte gegen den Nacken des Nadirs. Belash fiel vornüber, und Morak schlug ihn noch einmal. Und noch einmal. Der Nadir sackte zu Boden. Morak ließ den Stein fallen und zog sein Messer. Es war besser, stets sicherzugehen. Plötzlich hörte er eine Bewegung im Gebüsch. Morak wich vor dem Geräusch zurück, machte kehrt und rannte den Pfad entlang.
    Und sah nicht den häßlichen Hund, der aus den Büschen kam.
     
    Belash tauchte aus der Finsternis auf in ein schmerzhaftes Bewußtsein. Unter seinem Gesicht spürte er weiche Erde. Sein Kopf dröhnte. Er versuchte aufzustehen, doch Übelkeit überwältigte ihn. Er griff mit einer Hand in seinen Nacken. Das Blut begann zu verkrusten. Seine Hand glitt weiter zu seinem Gürtel. Das Messer steckte noch in der Scheide. Eine Zeitlang versuchte er sich zu erinnern, was geschehen war. Hatte Waylander sie überrascht?
    Nein. Dann wäre er jetzt tot.
    Sein Mund war trocken. Etwas Kaltes stieß gegen sein Gesicht. Er wandte den Kopf und starrte in die unheilvollen Augen eines riesigen, narbenbedeckten Hundes. Belash blieb vollkommen still liegen, bis auf seine Hand, die sich langsam, zentimeterweise, zu seinem Messer tastete.
    »Das wäre nicht klug«, sagte eine kalte Stimme.
    Zuerst dachte Belash, der Hund hätte zu ihm gesprochen. Ein Höllenhund, der gekommen war, um seine Seele zu holen?
    »Hierher, Hund!« erklang die Stimme wieder. Der Hund trottete davon. Belash zwang sich auf die Knie und sah die schwarzgekleidete Gestalt auf dem Stein sitzen. Die Armbrust des Mannes hing von seinem Gürtel, die Messer steckten in ihren Scheiden.
    »Wie hast du mich überwältigt?« fragte Belash.
    »Das war ich nicht. Dein Freund – Morak? – hat dich von hinten niedergeschlagen.«
    Belash versuchte aufzustehen, doch seine Beine waren zu schwach, und er sackte wieder zusammen. Langsam drehte er sich auf den Rücken, packte den Ast eines umgestürzten Baumes und

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