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Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Titel: Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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sie mit einem tiefen, kehligen Lachen.
     
    Die Schreie erstarben, und der Sklave ließ nur noch ein heiseres, ersticktes Todesröcheln hören. Seine Arme entspannten sich, so daß er in den Ketten zusammensackte; seine Beine zuckten in Krämpfen. Zhu Chao stieß das Messer durch die Rippen, durchtrennte die Arterien des Herzens und riß das Organ heraus. Er trug es zur Mitte des Kreises, wobei er sorgsam über die Kreidelinien trat, die auf die Steine gemalt waren, im Zickzack zwischen den Kerzen und den Golddrähten, die den Kelch und den Kristall verbanden. Er legte das Herz in den Kelch und wich zurück, bis seine Füße in den Doppelkreisen Shemaks standen.
    Das Vierte Buch der Beschwörungen lag aufgeschlagen auf einem bronzenen Lesepult, und Zhu Chao blätterte die Seite um und begann laut zu lesen in einer Sprache, die der Welt der Menschen seit hundert Jahrtausenden verloren war.
    Die Luft um ihn herum knisterte. Flammen liefen entlang der Golddrähte und umhüllten den Kelch mit Feuerkreisen. Das Herz blubberte. Dunkler Rauch stieg von ihm auf und formte eine Gestalt. Massige runde Schultern erschienen und ein gewaltiger Kopf mit einem höhlengleichen Maul. Augen klappten auf, gelb und geschlitzt. Lange Arme, dick vor Muskeln, sprossen aus den Schultern.
    Zhu Chao begann zu zittern und spürte, wie ihn sein Mut verließ.
    Das Wesen aus Rauch warf den Kopf zurück, und ein schlangengleiches Zischeln erfüllte den Raum.
    »Was willst du von mir?« fragte der Dämon.
    »Einen Tod«, antwortete Zhu Chao.
    »Kesa Khan?«
    »So ist es.«
    Das Rauchwesen ließ ein Geräusch hören, ein langsames vulkanisches Zischen, das Zhu Chao für Gelächter hielt. »Er wünscht ebenfalls deinen Tod«, sagte der Dämon.
    »Kann er mit Blut und Schmerz bezahlen?« entgegnete Zhu Chao. Er spürte, daß ihm Schweiß übers Gesicht rann und seine Hände zitterten.
    »Er hat meinem Meister gut gedient.«
    »Wie ich.«
    »Allerdings. Aber ich werde deine Bitte nicht erfüllen.«
    »Warum nicht?«
    »Schau dir deine Lebenslinien an, Zhu Chao.«
    Der Rauch löste sich auf, als wäre ein frischer Wind durch den Raum gefahren. Der Kelch war leer, das Herz spurlos verschwunden. Zhu Chao drehte sich um, aber dort, wo noch wenige Augenblicke zuvor der Körper des jungen Sklaven in Ketten gehangen hatte, war nichts mehr. Auch er war verschwunden.
    Der Zauberer stolperte aus dem Kreis. Jetzt achtete er nicht mehr auf die Kreidelinien, die seine Sandalen verschmierten. Er nahm das Dritte Buch der Beschwörungen, trug es zu einem lederbezogenen Schreibpult und suchte in den Seiten. Der Zauber, den er brauchte, war nur schwach und verlangte kein Blut. Er sprach die Worte und zeichnete dann ein Muster in die Luft. Dort, wo seine Finger entlangfuhren, erschien eine schimmernde Linie, die sich zu einem Spinnennetz formte. Als er schließlich zufrieden war, deutete er auf verschiedene Schnittpunkte. Kleine Kugeln tauchten an jedem Fleck auf – einige blau, andere grün, eine golden, zwei schwarz. Zhu Chao holte tief Luft und konzentrierte sich. Das Netz begann sich zu verändern und zu bewegen; die Kugeln drehten sich, umkreisten die goldene Kugel in der Mitte. Der Zauberer nahm eine Schreibfeder und tauchte sie in ein kleines Tintenfaß. Er nahm ein großes Stück Papyrus und begann zu schreiben. Hin und wieder warf er einen Blick auf das wirbelnde Muster in der Luft.
    Nach einer Stunde hatte er die Seite mit Symbolen gefüllt. Müde rieb er sich die Augen und streckte den Rücken. Das wirbelnde Netz verschwand. Er nahm das Blatt, ging zurück zu dem Kelch, sprach die Sechs Worte der Macht und ließ den Papyrus in die goldene Schale fallen.
    Sie brach in Flammen aus, die eine brennende Kugel bildeten, einen großen Ball, der vom Kelch aufstieg, bis er vor seinem Gesicht in der Luft schwebte. Die Kugel dehnte sich aus und flachte ab, die Flammen erstarben, und Zhu Chao sah einen Mann in Schwarz, der über die hohen Mauern seines Palastes ging. In den Händen des Mannes befand sich eine kleine Armbrust.
    Die Szene flackerte auf und wechselte. Eine alte Festung, mit hohen, gekrümmten Mauern und schiefen Türmen. Eine Armee war dort versammelt, hielt Strickleitern und Seile bereit. Auf der Mauer, auf dem höchsten Turm, stand Kesa Khan. Neben ihm stand eine Frau, auch sie in Schwarz gekleidet.
    Das Bild flimmerte, und Zhu Chao sah einen Drachen hoch am Himmel, der über der Festung kreiste. Doch dann machte er kehrt und flog geradewegs nach

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