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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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und trocken. »Deine Dankbarkeit ist überwältigend, Axtschwinger. Aber nein, ich brauche Snaga nicht. Du hast den Dämon aus der Waffe vertrieben; er ist fort. Aber ich werde ihn finden. Du hast dich gut gehalten, Junge. All dieser Haß und die Lust am Tod – und doch hast du sie überwunden. Was für ein komplexes Wesen der Mensch doch ist.«
    »Wo sind die anderen?« fragte Druss.
    Sie nahm ihren Stab und erhob sich. »Deine Freunde schlafen. Sie waren erschöpft, und es war kein Problem, sie tief ins Land der Träume zu schicken. Viel Glück, Druss. Ich wünsche dir und deiner Dame alles Gute. Nimm sie mit zurück in die Berge von Drenai und erfreue dich ihrer Gesellschaft, solange du kannst. Ihr Herz ist schwach, und sie wird das weiße Haar eines Menschenwinters nie erleben. Aber du wirst es, Druss.«
    Sie schniefte und streckte sich, daß ihre Knochen knirschten. »Was wolltest du mit dem Dämon?« fragte Druss, als sie zur Tür ging.
    Sie wandte sich um. »Gorben läßt sich ein Schwert machen – ein großes Schwert. Er wird mich dafür bezahlen, daß ich eine Zauberwaffe daraus mache. Und das werde ich, Druss. Das werde ich.«
    Und dann war sie fort.
    Rowena rührte sich und erwachte.
    Die Sonne brach durch die Wolken und tauchte das Zimmer in Licht.

VIERTES BUCH
DRUSS DIE LEGENDE
    Druss brachte Rowena zurück ins Land der Drenai, und mit dem Gold, das der dankbare Gorben ihm schenkte, kaufte er einen Bauernhof in den Bergen. Zwei Jahre lang lebte er ruhig und friedlich und versuchte, ein liebender Gatte und freundlicher Mann zu sein. Sieben bereiste das Land und führte seine Lieder und Geschichten vor Prinzen und Höflingen auf, und die Legende von Druss verbreitete sich über den Kontinent.
    Auf Einladung des Königs von Gothir reiste Druss nach Norden und kämpfte im Zweiten Feldzug gegen die Nadir, wo er sich den Titel
Todeswanderer erwarb. Sieben stieß zu ihm, und gemeinsam bereisten sie viele Länder.
     
    Und die Legende wuchs.
     
    Zwischen den Feldzügen kehrte Druss auf seinen Bauernhof zurück, doch er lauschte stets auf die Signalhörner, die zum Kampf riefen, und Rowena sagte ihm Lebewohl, wenn er immer wieder aufbrach, um – wie er ihr versicherte – seine letzte Schlacht zu schlagen.
     
    Der treue Pudri blieb an Rowenas Seite. Sieben erregte immer wieder Anstoß in der Gesellschaft von Drenai, und er unternahm seine Reisen mit Druss für gewöhnlich nur, um der Rache empörter Ehemänner zu entgehen.
    Nachdem er alle seine Feinde besiegt hatte, wandte der ventrische Kaiser Gorben im Osten seine Aufmerksamkeit den unabhängigen Drenai zu.
     
    Druss war fünfundvierzig und hatte Rowena wieder einmal versprochen, daß er nie mehr zu fernen Kriegen reisen würde.
     
    Was er jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte: Diesmal kam der Krieg zu ihm.
     
    Druss saß in der Sonne und beobachtete, wie die Wolken langsam über die Berge zogen. Er dachte über sein Leben nach. Stets hatte er Liebe und Freundschaft gekannt – Liebe mit Rowena, Freundschaft mit Sieben, Eskodas und Bodasen. Doch der größte Teil seiner fünfundvierzig Jahre war angefüllt mit Blut und Tod, den Schreien der Verwundeten und Sterbenden.
    Er seufzte. Ein Mann sollte mehr hinterlassen als Tote, dachte er. Die Wolken wurden dichter und hüllten das Land in Schatten. Das Gras des Berghangs schimmerte nicht mehr vor Leben; die Blumen strahlten nicht mehr in allen Farben. Druss schauderte. Es würde regnen. Der sanfte, dumpfe arthritische Schmerz in seiner Schulter hatte eingesetzt. »Du wirst alt«, sagte er.
    »Mit wem redest du, Liebster?« Er drehte sich um und grinste. Rowena setzte sich neben ihm auf die hölzerne Bank, schlang einen Arm um seine Taille und legte den Kopf an seine Schulter. Er strich ihr mit seiner großen Hand übers Haar und bemerkte die grauen Strähnen an den Schläfen.
    »Ich habe mit mir selbst geredet. Das passiert schon mal, wenn man alt wird.«
    Sie blickte in sein graugesprenkeltes Gesicht und lächelte. »Du wirst nie alt. Du bist der stärkste Mann der Welt.«
    »War ich, Prinzessin. War ich.«
    »Unsinn. Du hast dieses Faß voll Sand auf dem Jahrmarkt über deinen Kopf gestemmt. Das hat niemand sonst geschafft.«
    »Das macht mich nur zum stärksten Mann im Dorf.«
    Rowena machte sich von ihm los und schüttelte den Kopf, doch ihre Miene war wie immer sanft. »Du vermißt die Kriege und Schlachten, nicht wahr?«
    »Nein. Ich … ich bin glücklich hier. Mit dir. Du gibst meiner

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