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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Sterblicher. Ich war immer dein Freund. Und in diesen langen und einsamen Jahrhunderten habe ich auf einen Mann mit deiner Kraft und Entschlossenheit gewartet. Mit mir kannst du die Welt erobern. Ohne mich wirst du diesen Ort nie mehr verlassen, nie mehr die Sonne auf deinem Gesicht spüren. Vertrau mir, Druss! Töte die Bestie – und dann können wir nach Hause gehen.«
    Der Dämon löste sich in Rauch auf und floß wieder zurück in den schwarzen Griff der Axt.
    Druss blickte auf und sah, daß das Chaoswesen am anderen Ende der Brücke wartete. Es war jetzt noch ungeheuerlicher; gewaltige Schultern spannte sich unter dem schwarzen Pelz; Speichel tropfte aus seinem gewaltigen Maul. Druss trat einen Schritt nach vorn, packte Snagas Schaft und schwang die Klingen durch die Luft.
    Sofort kehrte seine Kraft zurück – und mit ihr ein hochfliegendes Gefühl von Haß, die Lust, zu töten, und eine wilde Gier auf Kampf. Er bewegte sich auf den flammenäugigen Bären zu. Die Bestie wartete; ihre Arme hingen schlaff herab.
    Druss schien es, als ob alles Böse dieser Welt in der ungeheuren Gestalt des Wesens ruhte, alle Enttäuschungen des Lebens, der Zorn, die Eifersucht, die Niederträchtigkeit – alles, unter dem er je gelitten hatte, konnte er der schwarzen Seele des Chaoswesens aufbürden.
    Wut und Wahnsinn ließen seine Glieder zittern, und er spürte, wie er die Lippen zu einem Knurren verzog, als er die Axt hob und auf das Wesen zustürmte.
    Die Bestie rührte sich nicht. Sie stand still da, mit hängenden Armen und gesenktem Kopf.
    Druss verlangsamte seinen Angriff. Töte es! Töte es! Töte es! durchfuhr es ihn wild – und dann blickte er auf die Axt in seinen Händen.
    »Nein!« brüllte er, und mit einem gewaltigen Schwung schleuderte er die Axt hoch in die Luft und über den Abgrund hinaus. Sie wirbelte glitzernd zu dem Flammenband hinab, und Druss sah, wie der Dämon herausfuhr, schwarz vor der silbernen Klinge. Dann landete die Axt in dem feurigen Fluß. Erschöpft drehte Druss sich wieder zu dem Ungeheuer um.
    Rowena stand allein und nackt da; ihre sanften Augen beobachteten ihn.
    Er stöhnte und ging auf sie zu. »Wo ist das Ungeheuer?« fragte er.
    »Es gibt kein Ungeheuer. Nur mich. Warum wolltest du mich auf einmal nicht mehr töten?«
    »Dich? Ich würde dir niemals etwas zuleide tun! Gütiger Himmel, wie konntest du das nur denken?«
    »Du hast mich voller Haß angeschaut, und dann bist du mit der Axt auf mich zugestürmt.«
    »Oh, Rowena! Ich sah nur einen Dämon. Ich war verhext! Verzeih mir!« Er trat dicht an sie heran und versuchte, die Arme um sie zu legen, doch sie wich zurück.
    »Ich habe Michanek geliebt«, sagte sie.
    Er seufzte und nickte. »Ich weiß. Er war ein guter Mann – vielleicht sogar ein großer Mann. Ich war bei ihm, als er starb. Er bat mich … drängte mich, auf dich aufzupassen. Aber er hätte mich gar nicht darum bitten müssen. Du bist alles für mich, bist es immer schon gewesen. Ohne dich gab es kein Licht in meinem Leben. Und ich habe so lange auf diesen Augenblick gewartet. Komm zurück mit mir, Rowena. Lebe!«
    »Ich habe ihn gesucht«, sagte sie mit Tränen in den Augen, »aber ich konnte ihn nicht finden.«
    »Er ist dorthin gegangen, wohin du ihm nicht folgen kannst«, sagte Druss. »Komm nach Hause.«
    »Ich bin gleichzeitig Ehefrau und Witwe. Wo ist mein Zuhause, Druss? Wo?«
    Sie ließ den Kopf sinken, und Tränen rannen ihr über die Wangen. Druss nahm sie in die Arme und zog sie an sich. »Wo immer du willst«, flüsterte er. »Ich baue es für dich. Aber es sollte irgendwo sein, wo die Sonne scheint, wo du die Vögel singen hören und die Blumen riechen kannst. Dies ist kein Ort für dich – und Michanek würde auch nicht wünschen, daß du hier bist. Ich liebe dich, Rowena. Aber wenn du ohne mich leben willst, werde ich es ertragen. Solange du lebst. Komm mit mir zurück. Wir reden im Sonnenlicht weiter.«
    »Ich will nicht hier bleiben«, sagte sie und klammerte sich an ihn. »Aber ich vermisse ihn so sehr.«
    Ihre Worte zerrissen Druss das Herz, doch er hielt sie fest und küßte ihr Haar. »Laß uns nach Hause gehen«, sagte er. »Nimm meine Hand.«
     
    Druss schlug die Augen auf und sog tief die Luft ein. Neben ihm schlief Rowena. Für einen Augenblick verspürte er Panik; dann aber hörte er eine Stimme. »Sie lebt.« Druss setzte sich und sah die Alte Frau in einem Stuhl neben dem Bett sitzen.
    »Willst du die Axt? Nimm sie!«
    Sie kicherte, kalt

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