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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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noch zehn Tage?« fragte Druss.
    »Nein. Aber wie du schon sagst, wir haben keine große Wahl. Was meinst du, was Gorben vorhat?«
    »Zuerst wird er reden. Er wird dich zur Kapitulation auffordern. Du solltest dir ein paar Stunden erbitten, um eine Entscheidung zu treffen. Dann wird er die Panthier vorschicken. Sie sind ein undisziplinierter Haufen, aber sie kämpfen wie die Teufel. Wir sollten sie zurückschlagen können. Ihre geflochtenen Schilde und Stoßspeere können es mit einer Drenairüstung nicht aufnehmen. Danach wird er all seine Truppen an uns ausprobieren …«
    »Die Unsterblichen?«
    »Erst am Ende, wenn wir müde und erschöpft sind.«
    »Düstere Aussichten«, sagte Delnar.
    »Ziemlich beschissen«, gab Druss zu.
    »Bleibst du bei uns, Axtschwinger?«
    »Hast du erwartet, daß ich gehe?«
    Delnar lachte plötzlich. »Warum solltest du nicht? Ich wünschte, ich könnte es.«
     
    In der ersten Reihe der Drenai steckte Diagoras sein Schwert in die Scheide und wischte sich die schweißnassen Hände an seinem roten Umhang ab.
    »Es sind genug von ihnen«, sagte er.
    Neben ihm nickte Certak. »Eine meisterliche Untertreibung. Es hat den Anschein, als könnten sie uns einfach überrennen.«
    »Wir müssen wohl kapitulieren, oder?« flüsterte Orases hinter ihnen und blinzelte sich den Schweiß aus den Augen.
    »Das halte ich nicht für wahrscheinlich«, sagte Certak. »Wenn ich auch zugebe, daß es eine willkommene Lösung wäre.«
    Ein Reiter auf einem schwarzen Hengst durchquerte den Fluß und galoppierte auf die Drenai zu. Delnar schritt durch seine Reihen, neben sich Druss, und wartete.
    Der Reiter trug die schwarzsilberne Rüstung eines Generals der Unsterblichen. Er zügelte sein Pferd vor den beiden Männern, und lehnte sich auf den Sattelknauf.
    »Druss?« fragte er. »Bist du das?«
    Druss studierte die hageren Züge, das dunkle Haar mit den silbernen Strähnen, das in zwei Zöpfen geflochten war.
    »Willkommen in Skeln, Bodasen«, antwortete der Axtschwinger.
    »Es tut mir leid, dich hier zu finden. Ich wollte nach Skoda reiten, sobald wir Drenan eingenommen haben. Geht es Rowena gut?«
    »Ja. Und dir?«
    »Wie du siehst. Gesund und munter. Und selbst?«
    »Ich kann nicht klagen.«
    »Und Sieben?«
    »Er schläft im Zelt.«
    »Er wußte immer schon, wie er einen Kampf am besten vermeidet«, sagte Bodasen mit einem bemühten Lächeln. »Und nach Kampf sieht es aus, sofern nicht die Vernunft siegt. Bist du der Anführer?« fragte er Delnar.
    »Ja. Was für eine Botschaft bringst du?«
    »Nur dies: Morgen wird mein Kaiser über diesen Paß reiten. Er würde es als Entgegenkommen betrachten, wenn du deine Männer aus dem Weg räumen würdest.«
    »Wir werden darüber nachdenken«, sagte Delnar.
    »Ich möchte dir raten, gut nachzudenken«, sagte Bodasen und wendete sein Pferd. »Wir sehen uns, Druss. Paß auf dich auf!«
    »Du auch.«
    Bodasen gab dem Hengst die Sporen und ritt durch die Reihen der Panthier zurück zum Fluß.
    Druss winkte Delnar beiseite, außer Hörweite der Männer. »Es ist sinnlos, den ganzen Tag hier zu stehen und sie anzustarren«, sagte er. »Warum läßt du die Männer nicht abtreten, und wir schicken die Hälfte zurück, um Decken und Feuerholz zu holen?«
    »Glaubst du nicht, daß sie heute noch angreifen werden?«
    »Nein. Warum sollten sie? Sie wissen, daß wir heute keine Verstärkung mehr bekommen. Der Morgen kommt schnell genug.« Druss stapfte zurück zum Lager und schaute bei dem Dichter herein. Sieben schlief. Druss zog sich einen Stuhl heran und betrachtete das zerfurchte Gesicht des Dichters. Ganz gegen seine Gewohnheit strich er über den fast kahlen Kopf. Sieben schlug die Augen auf. »Oh, du bist es«, sagte er. »Was ist denn hier los?«
    »Die Ventrier haben uns ausgetrickst. Sie stehen auf der anderen Seite des Berges.«
    Sieben fluchte leise. Druss lachte. »Du bleibst einfach hier liegen, Dichter, und ich erzähle dir alles, wenn wir sie hier in die Flucht geschlagen haben.«
    »Die Unsterblichen sind auch hier?« fragte Sieben.
    »Natürlich.«
    »Wunderbar. Du hast mir einen netten kleinen Ausflug versprochen. Ein paar Reden. Und was haben wir jetzt? Noch einen Krieg.«
    »Ich habe Bodasen gesehen. Er sieht gut aus.«
    »Großartig. Wenn er uns umgebracht hat, können wir ja zusammen einen trinken und über alte Zeiten plaudern.«
    »Du nimmst das alles zu ernst, Dichter. Ruh dich aus, und später lasse ich dich zum Paß hinauftragen. Du würdest doch

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