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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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vier Männer, die ich am Paß zurückgelassen hatte, nicht zurückkehrten, habe ich vermutet, daß du es warst. Jetzt habe ich ein paar Fragen an dich, Shadak. Wo ist der junge Bauer mit der Axt, und wo sind meine Frauen?«
    Shadak antwortete nicht. Einer der Männer, die ihn hielten, ließ eine Faust gegen sein Ohr krachen. Lichter explodierten vor Shadaks Augen, und er sackte nach rechts. Er sah, wie Harib Ka aufstand und zum Kohlenbecken ging, in dem die Kohlen fast schon verglüht waren. »Bringt ihn nach draußen an ein Feuer«, befahl der Anführer. Shadak wurde auf die Füße gezerrt und ins Lager hinausgezogen. Die meisten Männer schliefen noch. Seine Wächter stießen ihn neben einem Lagerfeuer auf die Knie, und Harib Ka zog seinen Dolch und hielt die Klinge in die Flammen. »Du wirst mir erzählen, was ich wissen will«, sagte er, »oder ich brenne dir die Augen aus und lasse dich dann in den Bergen zurück.«
    Shadak schmeckte Blut auf der Zunge – und den schalen Geschmack der Angst. Doch er sagte noch immer nichts.
    Ein unirdischer Schrei zerriß die Stille der Nacht, gefolgt vom Donnern zahlreicher Hufe. Harib fuhr herum und sah vierzig verängstigte Pferde ins Lager galoppieren. Einer der Männer, die den Jäger festhielten, drehte sich ebenfalls um und lockerte dabei seinen Griff. Shadak schnellte hoch und rammte dem Mann den Kopf in die Magengrube, so daß er zurücktaumelte. Der zweite Mann, der die durchgehenden Pferde näher kommen sah, ließ Shadak fahren und rannte los, um sich bei den Wagen in Sicherheit zu bringen. Harib Ka zog seinen Säbel und machte einen Satz auf Shadak zu, doch das erste Pferd stieß gegen ihn und riß ihn von den Beinen. Shadak wirbelte herum, stellte sich den verschreckten Tieren entgegen und begann, mit den Armen zu wedeln. Die wildgewordenen Pferde machten einen Bogen um ihn und galoppierten weiter durchs Lager. Einige der Männer, noch in ihre Decken gewickelt, wurden niedergetrampelt. Andere versuchten, die durchgehenden Tiere aufzuhalten. Shadak rannte zurück zu Haribs Zelt und fand dort seine Schwerter. Dann trat er wieder hinaus in die Nacht, in der ein wildes Chaos herrschte.
    Die Feuer waren von donnernden Hufen zertreten. Einige Tote lagen am Boden. Etwa zwanzig Pferde waren aufgehalten und beruhigt worden; die anderen jagten weiter in den Wald, verfolgt von vielen Kriegern.
    Ein zweiter Schrei ertönte. Trotz seiner langjährigen Erfahrung in Krieg und Kampf staunte Shadak über das, was nun folgte.
    Der junge Waldarbeiter hatte das Lager ganz allein angegriffen. Die fürchterliche Axt schimmerte silbern im Mondlicht; sie hieb und krachte in die Leiber der überraschten Krieger. Einige nahmen ihre Schwerter und rannten auf Druss zu. Sie starben binnen wenigen Augenblicken.
    Aber Druss konnte nicht überleben. Shadak sah, wie sich die Räuber formierten. Ein Dutzend Männer schwärmten in einem Halbkreis um den schwarzgekleideten Riesen aus, unter ihnen Harib Ka. Der Jäger rannte mit gezogenen Schwertern auf sie zu, wobei er den Schlachtruf der Lanzenreiter ausstieß: »Ayiaa! Ayiaa!« In diesem Moment sirrten Pfeile aus dem Wald hervor. Einer traf einen Räuber im Hals, ein zweiter glitt von einem Helm ab und drang in eine ungeschützte Schulter. Zusammen mit dem plötzlichen Schlachtruf ließ dieser Angriff die Räuber innehalten. Viele von ihnen wichen zurück und suchten mit Blicken den Waldrand ab. In diesem Moment griff Druss die Mitte des Feindes an, hieb wild nach links und rechts. Die Räuber wichen zurück. Einige stürzten zu Boden, stolperten über ihre Kameraden. Die gewaltige, blutverschmierte Axt fuhr auf sie nieder, hob und senkte sich in einem gnadenlosen Rhythmus.
    Gerade als Shadak bei ihnen eintraf, stoben die Räuber auseinander und flohen. Weitere Pfeile folgten ihnen.
    Harib Ka rannte zu einem der Pferde, packte die Mähne des Tieres und schwang sich auf den ungesattelten Rücken. Das Pferd stieg, doch er hielt sich fest. Shadak schleuderte sein rechtes Schwert, das Harib in die Schulter traf. Der Ventrier sackte zusammen. Dann stürzte er zu Boden, während das Pferd davonjagte.
    »Druss!« rief Shadak. »Druss!« Der Axtschwinger verfolgte die flüchtenden Räuber, blieb jedoch am Waldrand stehen und schaute sich um. Harib Ka lag auf den Knien und versuchte, sich das Schwert aus dem Körper zu ziehen.
    Der Axtschwinger stapfte zurück zu Shadak. Er war blutbespritzt, und seine Augen glitzerten.
    »Wo ist sie?« fragte er den

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