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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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brannte. Zahlreiche Tische und Bänke sowie eine zwanzig Meter lange, mit Messing eingelegte Bar, hinter der sechs Schankmädchen Bier, Met und Gewürzwein servierten, bildeten die Einrichtung. Die Taverne war überfüllt, wie meistens, aber heute war Markttag, und Bauern und Viehzüchter aus der ganzen Gegend hatten sich zu den Versteigerungen eingefunden. Sieben trat an die lange Bar, wo ein junges Schankmädchen mit honigblondem Haar lächelnd zu ihm kam. »Endlich besuchst du mich«, sagte sie.
    »Wer könnte dir lange fernbleiben, mein Herz?« fragte er lächelnd, krampfhaft bemüht, sich an ihren Namen zu erinnern.
    »Zur zweiten Wache bin ich hier fertig«, sagte sie.
    »Wo bleibt mein Bier!« brüllte ein stämmiger Bauer ein Stück weiter links.
    »Ich war vor dir dran, Ziegengesicht!« ertönte eine andere Stimme. Das Mädchen warf Sieben ein scheues Lächeln zu; dann ging sie, um den drohenden Streit zu schlichten.
    »Hier bin ich, meine Herren, und ich habe nur ein Paar Hände. Laßt mir einen Augenblick Zeit, ja?«
    Sieben schlenderte durch die Menge und suchte den Axtträger. Schließlich fand er ihn allein an einem schmalen, offenen Fenster sitzen. Sieben schob sich neben ihn auf die Bank. »Vielleicht eine gute Idee, noch mal von vorn anzufangen«, sagte der Dichter. »Laß mich dir ein Bier ausgeben.«
    »Ich bezahle mein Bier selbst«, grollte der Axtschwinger. »Und rück mir nicht so auf die Pelle.«
    Sieben stand auf und ging zum anderen Ende des Tisches, wo er sich dem jungen Mann gegenüber setzte. »So besser?« fragte er voller Sarkasmus.
    »Ja. Sag mal, bist du etwa parfümiert?«
    »Ist nur Duftöl im Haar. Gefällt es dir?«
    Der Axtschwinger schüttelte den Kopf, enthielt sich aber eines Kommentars. Er räusperte sich. »Meine Frau ist von Sklavenhändlern geraubt worden. Sie ist in Mashrapur.«
    Sieben lehnte sich zurück und betrachtete den jungen Mann. »Ich nehme an, du warst zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause«, sagte er.
    »Nein. Die Kerle haben alle Frauen mitgenommen. Ich habe sie befreit, aber Rowena war nicht bei ihnen. Sie war bei einem Burschen namens Collan. Er verschwand, ehe ich zu den anderen Räubern kam.«
    »Ehe du zu den anderen Räubern kamst?« wiederholte Sieben.
    »Fehlt da nicht noch etwas?«
    »Woran?«
    »Wie hast du die anderen Frauen befreit?«
    »Was, zum Teufel, spielt das für eine Rolle? Ich habe einige Räuber getötet, der Rest ist davongelaufen. Aber darum geht es gar nicht. Rowena war nicht bei ihnen – sie ist in Mashrapur.«
    Sieben hob eine schmale Hand. »Langsam, sei ein braver Bursche. Erstens einmal – wo kommt Shadak hier ins Spiel? Und willst du mir etwa erzählen, daß du ganz allein Harib Ka und seine Mörderbande angegriffen hast?«
    »Nicht ganz allein. Shadak war dabei. Die Kerle wollten ihn foltern. Und ich hatte zwei Mädchen bei mir – gute Bogenschützinnen. Wie dem auch sei – das alles ist Vergangenheit. Shadak sagte, du könntest mir helfen, Rowena zu finden, und dir einen Plan ausdenken, um sie zu retten.«
    »Aus Collans Händen?«
    »Ja, verflucht!« tobte der Axtschwinger. »Bist du taub oder dumm?«
    Siebens dunkle Augen wurden schmal, und er beugte sich vor. »Du hast eine einnehmende Art, um Hilfe zu bitten, mein großer, häßlicher Freund. Viel Glück bei deiner Suche!« Er stand auf und ging durch die Menge, bis er wieder in die Spätnachmittagssonne hinaustrat. Zwei Männer lungerten dicht am Eingang herum; ein dritter schnitzte mit einem scharfen Jagdmesser an einem Stück Holz.
    Der erste der Männer baute sich vor dem Dichter auf. Es war der Krieger, der am Faß zuerst sein Geld verloren hatte.
    »Hast deinen Smaragd wieder, was?«
    »Nein«, antwortete Sieben. »Was für ein aufgeblasener, schlecht erzogener Lümmel.«
    »Er ist kein Freund von dir?«
    »Wohl kaum. Ich weiß nicht einmal, wie der Kerl heißt. Und ich will es auch gar nicht wissen.«
    »Man sagt, du kannst sehr gut mit diesen Messern umgehen«, sagte der Krieger und zeigte auf die Wurfmesser. »Stimmt das?«
    »Wieso fragst du?«
    »Könnte sein, daß du den Smaragd zurückbekommst, wenn du gut mit den Messern bist.«
    »Darum geht es nicht!« fauchte der zweite Krieger. Sieben wich einen Schritt zurück, als ihm der Körpergeruch des Mannes in die Nase stieg. »Er ist ein Irrer. Vor zwei Tagen hat er unser Lager angegriffen und die Pferde wild gemacht. Meinen Grauen habe ich nicht mehr wiedergefunden! Und er hat Harib getötet. Bei Astas Titten! Er

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