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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Nähe!«
    »Und wir werden sie finden«, versprach Sieben, »aber es dauert ein Weilchen. Heute Abend werde ich mich umhören, um herauszufinden, wo Collan deine Frau untergebracht hat. Dann können wir ihre Befreiung planen.«
    Druss fuhr herum. »Warum gehen wir nicht in den Weißen Bären und suchen Collan? Er weiß Bescheid.«
    »Das nehme ich an, altes Roß.« Sieben schwang die Beine vom Bett und stand auf. »Und er hat mit Sicherheit auch etliche Halunken um sich, die bereitstehen, uns ein Messer in den Rücken zu rammen. Vor allem Borcha. Stell dir einen Mann vor, der aussieht, als hätte man ihn aus Granit gemeißelt, mit Muskeln, neben denen sich selbst die deinen mickrig ausmachen. Borcha ist ein Schlächter. Er hat Männer im Faustkampf totgeschlagen oder ihnen beim Ringen das Genick gebrochen. Er braucht keine Waffe. Ich habe gesehen, wie er einen Zinnbecher mit einer Hand zerquetscht hat und wie er ein Faß Bier hoch über den Kopf hob. Und er ist nur einer von Collans Männern.«
    »Angst, Dichter?«
    »Natürlich habe ich Angst, du junger Idiot! Angst ist vernünftig. Mach nie den Fehler und setze sie mit Feigheit gleich. Aber es ist sinnlos, Collan aufzulauern. Er ist hier bekannt und hat Freunde an den höchsten Stellen. Greif ihn an, und du wirst festgenommen, vor Gericht gestellt und verurteilt. Dann ist niemand mehr da, um Rowena zu retten.«
    Druss sank auf einen Stuhl; die Ellbogen ruhten auf dem windschiefen Tisch. »Ich hasse es, hier herumzusitzen und nichts zu tun«, sagte er.
    »Dann laß uns einen Spaziergang durch die Stadt machen«, schlug Sieben vor. »Wir können Informationen sammeln. Wieviel hast du für dein Pferd bekommen?«
    »Zwanzig in Silber.«
    »Das ist beinahe angemessen. Gut gemacht. Komm, ich zeige dir die Sehenswürdigkeiten.« Druss stand auf und nahm seine Axt. »Ich glaube nicht, daß du die brauchen wirst«, meinte Sieben. »Es ist eine Sache, ein Schwert oder ein Messer zu tragen, aber die Stadtwache wird dieses Ungetüm nicht besonders freundlich betrachten. In einer überfüllten Straße schneidest du damit wahrscheinlich jemandem aus Versehen einen Arm ab. Hier, ich leihe dir eins meiner Messer.«
    »Das brauche ich nicht«, sagte Druss, ließ die Axt auf dem Tisch liegen und verließ das Zimmer.
    Sie gingen durch den Hauptraum des Gasthauses hinaus auf die schmale Straße.
    Druss schniefte laut. »Diese Stadt stinkt«, sagte er.
    »Das tun die meisten Städte – jedenfalls in den ärmeren Vierteln. Keine Kanalisation. Unrat wird einfach aus dem Fenster geworfen. Paß also auf, wohin du trittst.«
    Sie gingen zum Hafen, wo mehrere Schiffe entladen wurden: Seidenballen aus Ventria und Naashan und anderen östlichen Staaten, Kräuter und Gewürze, Trockenfrüchte und Weinfässer. Der Hafen summte vor Leben.
    »Ich habe noch nie so viele Menschen an einem Ort gesehen«, stellte Druss fest.
    »Und jetzt ist es noch nicht einmal voll«, erklärte Sieben. Sie schlenderten über die Hafenmauer, an Tempeln und großen öffentlichen Gebäuden vorbei, durch einen kleinen Park mit einem von Statuen gesäumten Spazierweg und einem zentralen Springbrunnen. Junge Paare schlenderten Hand in Hand durch diesen Park, und zu ihrer Linken sprach ein Redner zu einer Menschengruppe. Er ließ sich darüber aus, daß gelebte Selbstlosigkeit in Wahrheit selbstsüchtig sei. Sieben blieb einige Minuten stehen, um zuzuhören; dann ging er weiter.
    »Interessant, fandest du nicht?« fragte er seinen Gefährten. »Er meinte, daß gute Taten letzten Endes selbstsüchtig sind, weil sie dem, der sie tut, ein gutes Gefühl geben. Also war der Betreffende gar nicht selbstlos, sondern hat lediglich zu seinem eigenen Wohlbefinden gehandelt.«
    Druss schüttelte den Kopf und warf dem Dichter einen finsteren Blick zu. »Seine Mutter hätte dem Kerl beibringen sollen, daß der Mund nicht dazu dient, einen fahren zu lassen.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß du auf diese subtile Art ausdrücken möchtest, daß du mit seinen Bemerkungen nicht einverstanden bist?« fragte Sieben.
    »Der Mann ist ein Idiot.«
    »Und wie willst du das beweisen?«
    »Das brauche ich nicht zu beweisen. Wenn ein Mann einen Haufen Kuhmist serviert, muß ich nicht erst probieren, um zu wissen, daß es kein Lendenstück ist.«
    »Erkläre mir das«, drängte Sieben. »Teile deine gepriesene Grenzlandphilosophie mit mir.«
    »Nein«, lehnte Druss ab und ging weiter.
    »Warum nicht?« fragte Sieben und kam an seine

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