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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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des verängstigten Mannes wurde hoch; Sieben konnte nur ein paar Worte verstehen: »Sie waren … ehrlich … beim Leben meiner Kinder … sie … ohne zu zahlen …« Sieben sah, wie der Mann zu Boden gestoßen wurde. Dann trotteten die Möchtegern-Attentäter wieder die Treppe hinunter und verschwanden in die Nacht.
    Sieben schloß die Tür und kehrte zum Feuer zurück.
    Und schlief.

6
    Borcha saß still da, während Collan die Männer schalt, die er auf die Suche nach Druss geschickt hatte. Sie standen mit beschämten Gesichtern vor ihm, die Köpfe gesenkt. »Wie lange bist du schon bei mir, Kofis?« fragte er einen der Männer. Collans Stimme war leise und unheilvoll.
    »Sechs Jahre«, antwortete der Mann in der Mitte der Gruppe, ein großer, breitschultriger Faustkämpfer mit Bart. Borcha erinnerte sich, wie er diesen Mann zerbrochen hatte. Es hatte nicht länger als eine Minute gedauert.
    »Sechs Jahre«, wiederholte Collan. »Und hast du in dieser Zeit schon mal erlebt, daß ich mit anderen aneinandergerate?«
    »Ja. Aber wir hatten die Information vom alten Thom. Er schwor, daß sie im Knochenbaum wohnten – und so war es auch. Aber sie haben sich nach dem Kampf mit Borcha versteckt. Wir lassen noch ein paar Männer mehr suchen. Morgen dürften sie nicht schwer zu finden sein.«
    »Da hast du recht«, sagte Collan. »Sie werden nicht schwer zu finden sein. Sie kommen nämlich her!«
    »Du könntest ihm seine Frau zurückgeben«, schlug Bodasen vor, der auf einem Sofa am anderen Ende des Zimmers lag.
    »Ich gebe Frauen nicht zurück. Ich nehme sie! Im Übrigen weiß ich nicht, von welchem Bauerntrampel er spricht. Die meisten Frauen wurden befreit, als der Verrückte das Lager angriff. Ich nehme an, seine Frau packte die willkommene Gelegenheit beim Schopf, seinen Klauen zu entkommen.«
    »Er ist nicht der Mann, den ich auf den Fersen haben möchte«, meinte Borcha. »Ich habe noch nie jemanden so hart geschlagen, ohne daß er zu Boden ging.«
    »Geht wieder auf die Straße, ihr alle. Durchkämmt die Kneipen und Schänken bei den Hafenanlagen. Die Männer werden nicht weit weg sein. Und eines solltest du dir merken, Kofis – wenn er morgen in mein Haus marschiert, bringe ich dich um!«
    Die Männer schlurften hinaus, und Borcha lehnte sich auf der Couch zurück. Er mußte ein Stöhnen unterdrücken, als Schmerzen von seiner gebrochenen Rippe ausstrahlten. Er war gezwungen gewesen, das Turnier abzusagen, und das hatte seinen Stolz verletzt. Dennoch verspürte er eine widerwillige Bewunderung für den jungen Kämpfer. Er selbst hätte es für Caria auch mit einer ganzen Armee aufgenommen. »Weißt du, was ich glaube?« meinte er.
    »Was?« fauchte Collan.
    »Ich glaube, sie ist die Hexe, die du an Kabuchek verkauft hast. Wie hieß sie noch?«
    »Rowena.«
    »Hast du sie vergewaltigt?«
    »Ich habe sie nicht angerührt«, log Collan. »Und überhaupt, ich habe sie an Kabuchek verkauft. Er hat mir fünftausend in Silber bezahlt – einfach so. Ich hätte zehntausend verlangen sollen.«
    »Ich glaube, du solltest die Alte Frau aufsuchen«, riet Borcha.
    »Ich brauche keinen Propheten, um mir zu sagen, wie ich mit einem Landei und einer Axt umgehen soll. Und jetzt zum Geschäft.« Er wandte sich an Bodasen. »Du kannst noch keine Antwort auf unser Angebot haben. Weshalb bist du dann heute Abend hier?«
    Der Ventrier lächelte; seine Zähne hoben sich strahlend weiß vor dem schwarzen, dreifach gegabelten Bart ab. »Ich kam, weil ich dem jungen Kämpfer erzählte, daß wir miteinander bekannt sind. Ich sagte, ich könnte vielleicht die Freilassung seiner Frau bewirken. Aber wenn du sie bereits verkauft hast, habe ich meine Zeit verschwendet.«
    »Was geht dich das an?«
    Bodasen stand auf und schwang sich den schwarzen Umhang um die Schultern. »Ich bin Soldat, Collan – wie du einst. Und ich kenne die Menschen. Du hättest seinen Kampf mit Borcha sehen sollen. Es war nicht schön. Es war brutal, beinahe beängstigend. Du hast es hier nicht mit einem Landei zu tun, sondern mit einem furchtbaren Killer. Ich glaube nicht, daß du die Männer hast, ihn aufzuhalten.«
    »Was kümmert dich das?«
    »Ventria braucht die Freien Händler, und du bist meine Verbindung zu ihnen. Ich möchte nicht, daß du ausgerechnet jetzt ums Leben kommst.«
    »Ich bin auch ein Kämpfer, Bodasen«, erwiderte Collan.
    »Allerdings, Drenai. Aber wir wollen uns einmal vor Augen führen, was wir wissen: Nach den Aussagen der Männer, die den

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