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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Kopf, Blut spritzte in den Sand. Dann hob er die Hand und deutete auf Borcha. »Geh zu Collan«, schnaubte er, »und sag ihm, wenn jemand meiner Frau etwas angetan hat, reiße ich ihm den Kopf ab.«
    Dann drehte der junge Mann sich um und marschierte aus der Arena.
    Borcha bemerkte, wie die anderen Kämpfer ihn beobachteten. Jetzt waren alle bereit, seinem Blick standzuhalten … und Grassin lächelte.
     
    Sieben betrat den Knochenbaum kurz nach Mitternacht. Es waren noch einige Zecher anwesend, und die Kellnerinnen gingen müde zwischen ihnen umher. Sieben stieg die Treppe zur Galerie hinauf und ging zu dem Zimmer, das er mit Druss teilte. Gerade als er die Tür öffnen wollte, hörte er Stimmen von drinnen. Er zog seinen Dolch, riß die Tür auf und sprang ins Zimmer. Druss saß auf einem der Betten, das Gesicht verschwollen und blutunterlaufen. Über den Augen war er mit einigen groben Stichen genäht worden. Ein schmutziger, dicker Mann saß auf Siebens Bett, und ein schlanker, schwarzgekleideter Adeliger mit einem dreigabeligen Bart stand am Fenster. Als der Dichter eintrat, wirbelte der Adelige herum. Ein schimmernder Säbel fuhr zischend aus der Scheide. Der dicke Mann schrie auf und warf sich vom Bett, sodaß er mit einem dumpfen Aufprall hinter Druss landete.
    »Du hast dir Zeit gelassen, Dichter«, sagte der Axtträger.
    Sieben blickte auf die Säbelspitze, die reglos ein paar Zentimeter von seiner Kehle entfernt in der Luft schwebte. »Und du hast nicht lang gebraucht, um neue Freunde zu finden«, erwiderte er mit einem bemühten Lächeln. Äußerst behutsam ließ er sein Messer wieder in die Scheide gleiten und war erleichtert, als der Adelige sein Schwert ebenfalls wegsteckte.
    »Das ist Bodasen, er ist aus Ventria«, sagte Druss. »Und der Mann da auf den Knien hinter mir ist Thom.«
    Mit einem verlegenen Grinsen erhob sich der Dicke. »Schön, dich kennenzulernen, Herr«, sagte er mit einer Verbeugung.
    »Wer, zum Teufel, hat dir die blauen Augen verpaßt?« fragte Sieben und ging zu Druss, um sich dessen Wunden näher anzusehen.
    »Ich habe dafür gekämpft.«
    »Er ist gegen Borcha angetreten«, erklärte Bodasen, der mit einer Spur von östlichem Akzent sprach. »Und es war ein guter Kampf. Eine ganze Drehung der Sanduhr lang.«
    »Ja, das war ein Anblick« meldete Thom sich zu Wort. »Borcha sah nicht allzu erfreut aus – vor allem nicht, als Druss ihm die Rippe brach! Wir konnten es alle hören. War wunderbar.«
    »Du hast gegen Borcha gekämpft?« flüsterte Sieben.
    »Bis zur Erschöpfung«, sagte der Ventrier. »Es war kein Arzt da, deshalb habe ich beim Nähen geholfen. Du bist der Dichter Sieben, nicht wahr?«
    »Ja. Kenne ich dich, mein Freund?«
    »Ich habe einmal eine Vorstellung von dir in Drenan gesehen. Und in Ventria habe ich deine Sage von Waylander gelesen. Herrlich phantasievoll.«
    »Danke. Es war auch viel Phantasie nötig, da so wenig über ihn bekannt ist. Ich wußte nicht, daß das Buch so weit herum gekommen ist. Es gab nur fünfzig Exemplare.«
    »Mein Kaiser hat auf seinen Reisen eins erstanden, in Leder gebunden und mit Goldprägung. Die Schrift ist sehr fein.«
    »Davon gab es fünf«, sagte Sieben. »Jedes kostete zwanzig Raq. Schöne Arbeiten.«
    Bodasen lachte leise. »Mein Kaiser hat sechshundert Raq dafür bezahlt.«
    Sieben seufzte und setzte sich aufs Bett. »Egal. Besser der Ruhm als das Gold, stimmt’s? Nun sag mir schon, Druss, wie kamst du darauf, gegen Borcha zu kämpfen?«
    »Ich habe hundert Silberstücke verdient. Jetzt kann ich Rowena kaufen. Hast du herausgefunden, wo man sie festhält?«
    »Nein, mein Freund. Collan hat in letzter Zeit nur eine Frau verkauft. Eine Seherin. Er muß Rowena für sich behalten haben.«
    »Dann werde ich ihn töten und sie nehmen. Zur Hölle mit den Gesetzen von Mashrapur!«
    »Wenn ich einen Vorschlag machen darf«, warf Bodasen ein, »ich glaube, ich kann euch helfen. Ich bin mit diesem Collan bekannt. Vielleicht kann ich die Freilassung deiner Frau bewerkstelligen – ohne Blutvergießen.«
    Sieben sagte nichts, sah jedoch die Sorge in den dunklen Augen des Ventriers.
    »Ich will nicht länger warten«, sagte Druss. »Kannst du ihn morgen treffen?«
    »Natürlich. Wirst du hier sein?«
    »Wir warten auf deine Nachricht«, versprach Druss.
    »Sehr schön. Dann wünsche ich euch allen eine gute Nacht«, sagte Bodasen mit einer knappen Verbeugung.
    Nachdem er gegangen war, brach auch der alte Thom auf. »Na, Bursche, das

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