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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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war eine Nacht, was? Wenn du noch mal kämpfen willst, wäre es mir eine Ehre, die Sache zu arrangieren.«
    »Für mich nicht mehr«, sagte Druss. »Ich lasse lieber Bäume auf mich fallen, als mich noch mal mit diesem Mann anzulegen.«
    Thom schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich hätte mehr Zutrauen in dich gehabt«, sagte er. »Ich habe nur ein Silberstück gesetzt.« Er lachte leise und breitete die Hände aus. »Na ja, so spielt nun mal das Leben.« Sein Lächeln schwand. »Noch ein Wort der Warnung, Druss. Collan hat hier viele Freunde. Und es gibt genug Kerle, die einem Mann für ein Glas Bier die Kehle durchschneiden würden. Sei vorsichtig.« Er machte kehrt und verließ das Zimmer.
    Auf dem kleinen Tisch stand ein Krug Wein, und Sieben füllte sich einen Steingutbecher und setzte sich. »Du bist ein merkwürdiger Knabe, soviel ist sicher«, sagte er grinsend. »Aber zumindest hat Borcha dein Aussehen verbessert. Ich glaube, deine Nase ist gebrochen.«
    »Ich glaube, da hast du recht«, pflichtete Druss ihm bei. »Erzähl mir von deinem Tag.«
    »Ich habe vier stadtbekannte Sklavenhändler aufgesucht. Collan hat keine Frauen mit zu den Sklavenmärkten gebracht. Die Geschichte deines Angriffs auf Harib Ka ist überall bekannt. Einige der Männer, die überlebten, haben sich jetzt Collan angeschlossen, und sie sprechen von dir als einem Dämon. Aber wo deine Frau ist, bleibt ein Geheimnis, Druss. Ich weiß nicht, wo sie sein könnte, es sei denn, bei ihm zu Hause.«
    Die Wunde über Druss’ rechtem Auge begann wieder zu bluten. Sieben holte ein Tuch und reichte es dem Axtträger. Druss winkte ab. »Es wird schon heilen. Laß nur.«
    »Bei allen Göttern, Druss, du mußt doch Qualen leiden! Dein Gesicht ist völlig verschwollen.«
    »Schmerzen lassen dich wissen, daß du lebst«, erklärte Druss. »Hast du deine Silberpfennige für die Hure ausgegeben?«
    Sieben lachte in sich hinein. »Ja. Sie war sehr gut – sagte mir, ich sei der beste Liebhaber, den sie je hatte.«
    »Wie erstaunlich«, meinte Druss, und Sieben lachte.
    »Ja – aber man hört es doch gern.« Er nippte an seinem Wein; dann stand er auf und sammelte seine Sachen ein. »Wo gehst du hin?« wollte Druss wissen.
    »Nicht ich – wir. Wir ziehen um.«
    »Es gefällt mir hier.«
    »Ja, es ist ganz nett. Aber wir müssen schlafen. Außerdem … auch wenn sie beide recht gesellig wirkten, sehe ich keinen Grund, Leuten zu trauen, die ich nicht kenne. Collan wird Mörder hinter dir herjagen, Druss. Vielleicht steht Bodasen in seinen Diensten. Und was den wandelnden Flohsack betrifft, der gerade gegangen ist – der würde für ein Kupferstück wahrscheinlich seine Mutter verkaufen. Also trau mir und laß uns umziehen.«
    »Sie haben mir beide gefallen. Aber du hast recht. Ich muß wirklich schlafen.«
    Sieben trat in den Flur hinaus und rief eins der Dienstmädchen herbei. Er steckte ihr ein Silberstück zu und bat sie, ihren Umzug geheimzuhalten – selbst vor dem Wirt. Das Mädchen ließ das Geldstück in die Tasche ihrer Lederschürze gleiten und führte die beiden Männer zum anderen Ende der Galerie. Das neue Zimmer war größer als das erste und mit drei Betten und zwei Laternen ausgestattet. Im Kamin war ein Feuer vorbereitet, aber nicht entzündet, so daß es kalt im Zimmer war.
    Als das Mädchen gegangen war, zündete Sieben das Feuer an, setzte sich daneben und beobachtete, wie die Flammen am Holz leckten. Druss zog Stiefel und Wams aus und streckte sich auf dem breitesten Bett aus. Nach wenigen Augenblicken war er eingeschlafen. Die Axt lag auf dem Fußboden neben dem Bett.
    Sieben hob sein Messergehänge über die Schultern und hängte es über die Stuhllehne. Das Feuer flackerte jetzt heller, und er legte noch ein paar dicke Holzscheite aus dem Korb neben dem Kamin nach. Als die Stunden vergingen, wurden die Geräusche aus der Schenke unten allmählich leiser, und nur das Knistern des brennenden Holzes unterbrach die Stille. Sieben war müde, schlief aber nicht.
    Dann hörte er Männer auf der Treppe, verstohlene Schritte. Er zog ein Messer und ging zur Tür, die er einen Spalt weit öffnete, um hinauszuspähen. Am anderen Ende der Galerie scharten sich sieben Männer um die Tür ihres ersten Quartiers. Der Wirt war unter ihnen. Die Tür wurde aufgerissen, und die Männer stürmten ins Zimmer, kamen jedoch Augenblicke später wieder zum Vorschein. Einer der Kerle packte den Wirt am Kragen und stieß ihn gegen die Wand. Die Stimme

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