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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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verließ er das Zelt. Eine Flammenmauer erhellte den Nachthimmel, Rauch wirbelte um das Lager. Die Pferde begannen angstvoll zu wiehern. Premian sah sich im Lager um.
    Das Feuer würde es direkt überrennen. »Die Wasserkarren!« schrie er. »Spannt die Karren an!« Premian begann durch das Lager zu der Stelle zu laufen, an der die zwanzig Karren im Viereck abgestellt worden waren. Jeder hatte sechzehn Fässer geladen. Ein Mann lief in Panik an ihm vorbei, und Premian packte ihn an der Schulter. »Hol Pferde für die Karren«, sagte er. In seiner Stimme lag Autorität.
    »Jawohl«, antwortete der Soldat und salutierte. Er ging davon. Premian sah eine Gruppe von Soldaten, die versuchte, ihre Habseligkeiten aus einem Gemeinschaftszelt zu retten. »Laßt die Sachen«, rief er. »Wenn die Karren in Flammen aufgehen, sterben wir alle. Ihr drei geht zu den Pferden. Holt sie her. Ihr anderen bringt die Karren in Stellung, daß sie angeschirrt werden können.«
    Die Flammen leckten nun am Rande des Lagers. Hunderte von Männern versuchten, das Feuer mit Decken und Umhängen zu ersticken, aber Premian sah, daß das sinnlos war. Soldaten kamen zurückgelaufen, verängstigte Pferde am Zügel führend. Ein Zelt fing Feuer. Der erste Karren wurde angeschirrt, und ein Soldat kletterte auf den Kutschbock und trieb die Pferde an. Die vier Tiere legten sich in die Riemen, und der Karren rollte langsam davon.
    Ein zweiter Karren folgte, dann ein dritter. Immer mehr Männer kamen, um zu helfen. Premian lief zum nächstgelegenen Pferdezaun. »Schneidet die anderen Pferde los«, befahl er einem Soldaten. »Wir fangen sie morgen wieder ein!«
    »Jawohl«, erwiderte der Mann und stieß sein Messer durch das Seil. Premian packte die Zügel des nächsten Pferdes und schwang sich auf den Rücken. Das Tier war in Panik und stieg, doch Premian war ein ausgezeichneter Reiter. Er beugte sich vor und tätschelte dem Tier den langen Hals.
    »Nur Mut, meine Schöne«, sagte er. Er ritt zu den Karren und sah, daß noch weitere sechs angeschirrt waren und sich vom Feuer entfernten. Inzwischen standen noch mehr Zelte in Flammen, und Rauch und Asche erfüllten die Luft. Links von ihm schrie ein Mann auf, als seine Kleidung Feuer fing. Ein paar Soldaten warfen ihn zu Boden, warfen Decken über ihn und erstickten die Flammen. Die Hitze war mittlerweile ungeheuer, und das Atmen fiel schwer. Flammenzungen leckten an den letzten Karren, doch zwei weitere waren angespannt.
    »Das reicht!« schrie Premian den sich abmühenden Soldaten zu. »Bringt euch in Sicherheit!«
    Die Männer schwangen sich auf die letzten Pferde und galoppierten aus dem brennenden Lager. Premian drehte sich um und sah, wie andere Soldaten um ihr Leben rannten. Ein paar stolperten und stürzten und wurden von den Flammen eingeholt. Er riß sein Pferd herum – und sah Gargan durch den Qualm laufen. Der General wirkte verwirrt und verloren. »Bren!« rief er. »Bren!«
    Premian versuchte sein Pferd zum General zu lenken, aber das Tier weigerte sich, in Richtung der Flammen zu gehen. Premian riß sich das Hemd vom Leib, beugte sich vor, legte es dem Pferd über die Augen und band es locker fest. Dann trieb er den jetzt blinden Hengst an und ritt zu Gargan.
    »General! Steigt hinter mir auf!«
    »Ich kann Bren nicht zurücklassen. Wo ist er?«
    »Vielleicht schon in Sicherheit General. Wenn wir noch länger hierbleiben, ist uns der Weg abgeschnitten!«
    Gargan fluchte, dann ergriff er Premians ausgestreckte Hand, und mit der geübten Leichtigkeit eines geschickten Reiters schwang er sich hinter ihn. Der junge Offizier galoppierte über die brennende Steppe und schlug einen Bogen um die Flammenmauern, die sich nach Nordwesten ausdehnten. Die Hitze war unerträglich, und Premian konnte kaum etwas durch den dichten Rauch erkennen, als das Pferd mit angesengten Flanken davondonnerte.
    Schließlich ließen sie das Feuer hinter sich, und Premian brachte den erschöpften Hengst zum Stehen. Er sprang aus dem Sattel, drehte sich um und betrachtete das brennende Lager.
    Gargan glitt ebenfalls vom Pferd. »Gut gemacht, mein Junge«, sagte er und legte seine große Hand auf Premians Schulter.
    »Danke, General. Ich glaube, wir haben die meisten Wasserkarren gerettet.«
    Die Flanken des Hengstes waren versengt und trugen Blasen, und das große Tier zitterte. Premian führte es nach Osten, wo sich der größte Teil der Soldaten versammelt hatte.
    Langsam, als das Feuer in der Ferne erstarb, machten sich

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