Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
Regimentern aufgeschlagen. Wie arrogant sie waren, diese
gajin.
Wie gut sie die Mentalität der Nadir verstanden.
    Drei Gothirspäher näherten sich von Osten. Quingchin duckte sich in den Graben, bis sie vorbei waren. Sie unterhielten sich beim Reiten und lachten. Morgen würden sie nicht mehr lachen, sie würden auf einen Lederriemen beißen, während die Peitsche auf ihren Rücken knallte.
    Quing-chin schlich vorsichtig den Abhang zu seinen Männern hinunter. Zunder und Strauchwerk waren in ein Netz aus Bindfäden gepackt und an ein langes Seil gebunden worden. »Jetzt ist es Zeit«, sagte er.
    Shi-da trat vor. »Darf ich das Feuer reiten?« fragte er.
    »Nein.« Die Enttäuschung des Jungen war gewaltig, aber Quing-chin ging an ihm vorbei und blieb vor einem kleinen Krieger mit krummen Beinen stehen. »Du hast die Ehre, Nien«, sagte er. »Denk daran, reite mindestens vierhundert Meter nach Osten, ehe du das Seil losmachst. Nicht zu schnell, dann komm auf gleichem Wege zurück.«
    »Es wird geschehen«, antwortete der Mann. Rasch bestiegen sie die Ponys und ritten zum höchsten Punkt der Rinne. Quing-chin und zwei andere sprangen aus dem Sattel und entzündeten das Zunderbündel, das hinter Niens Pony angebunden war. Flammen leckten daran, dann flackerten sie hoch auf.
    Nien trat seinem Pony in die Seite und brach in einem langsamen Trab auf, durch das trockene Gras der Steppe. Hinter ihm flackerte Feuer auf, und dunkler, öliger Rauch stieg in den Himmel. Der Wind fachte die Flammen an, und bald fegte eine brausende Feuerwand auf das Lager der Gothir zu.
     
    »Darf ich fragen, General, was der Zweck dieser Mission ist?« fragte Premian, als er und die anderen zehn Offiziere sich in Gargans Zelt versammelt hatten.
    »Du darfst«, sagte der General. »Unsere Nachrichtendienste berichten, daß die Nadir einen Aufstand planen, und es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, daß das nicht geschieht. Wir haben Berichte gesammelt, die zeigen, daß der Krummhorn-Stamm sich auf einen größeren Überfall auf die Umgebung von Gulgothir vorbereitet. Wir sollen diesen Stamm aufreiben, das wird den anderen Nadirhäuptlingen eine Lehre sein. Zuerst aber marschieren wir zu Oshikais Schrein und nehmen ihn Stein für Stein auseinander. Wir werden die Gebeine ihres Helden zu Pulver zermahlen und es in der Steppe verstreuen.«
    Der Veteran Marlham ergriff das Wort. »Aber General, der Schrein ist eine heilige Stätte für alle Stämme. Werden die Häuptlinge das nicht als Provokation auflassen?«
    »Allerdings«, knurrte Gargan. »Sie sollen wissen, ein für allemal, daß sie eine Sklavenrasse sind. Ich wünschte, ich könnte mit einer Armee von vierzigtausend Mann in die Steppe ziehen. Bei Shemak, ich würde jeden einzelnen töten!«
    Premian war versucht, etwas zu sagen, doch Gargan hatte getrunken, sein Gesicht war rot angelaufen, seine Stimmung aufbrausend. Er lehnte am Schreibtisch, die Armmuskeln traten im Licht der Laterne scharf und kräftig hervor, die Augen glänzten. »Hat jemand hier Probleme mit dieser Mission?«
    Die anderen Offiziere schüttelten den Kopf. Gargan richtete sich auf und ging um den Schreibtisch herum. Vor dem kleineren Premian blieb er drohend stehen. »Was ist mit dir? Wenn ich mich recht erinnere, hast du eine Schwäche für diesen Abschaum.«
    »Ich bin Soldat, General. Es ist meine Pflicht, alle Befehle auszuführen, die mir meine vorgesetzten Offiziere erteilen.«
    »Aber du bist nicht damit einverstanden, oder?« schnaubte Gargan und brachte sein bärtiges Gesicht so dicht an Premians, daß der Offizier den weinsauren Atem des Generals riechen konnte.
    »Es steht mir nicht zu, mit der Politik nicht einverstanden zu sein, General.«
    »Steht mir nicht zu«, spottete Gargan. »Nein, es steht dir tatsächlich nicht zu. Weißt du, wie viele Stammesleute es gibt?«
    »Nein, General.«
    »Nein. Ich auch nicht, Bursche. Das weiß kein Mensch. Aber sie sind ohne Zahl. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn sie sich zusammenschließen, unter einem Führer? Sie würden uns überrennen wie eine Sturmflut.« Er blinzelte und ging zu seinem Tisch zurück, wo er sich schwer in den Leinenstuhl sinken ließ, der unter seinem Gewicht ächzte. »Wie eine Sturmflut«, murmelte er. Er holte tief Luft und versuchte, den Alkohol in seinem Blut zu vertreiben. »Sie müssen gedemütigt werden. Zermalmt. Demoralisiert.«
    Draußen wurde es unruhig, und Premian hörte Männer schreien. Mit den anderen Offizieren

Weitere Kostenlose Bücher