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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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es gut, Zhusai. Du verfügst über großes Können.«
    »Liebe ist Magie«, sagte sie und setzte sich auf. Sie war nackt, die Sonnenstrahlen verwandelten ihre Haut in Gold.
    »Liebe ist Magie«, stimmte er zu und riß sich von dem Anblick ihrer Brüste los. »Du hast nicht von Shul-sen geträumt?«
    »Ich habe nur von dir geträumt, Talisman.«
    Er zog Hemd und Wams über, legte den Schwertgürtel über die Schulter und ging aus dem Zimmer. Gorkai wartete unten auf ihn.
    »Zwei Reiter kommen«, sagte er. »Könnten Späher der Gothir sein. Einer trägt eine große Axt. Willst du sie tot oder lebendig?«
    »Laß sie kommen. Ich habe sie erwartet.«
     
    Druss brachte die Stute vor der Westmauer zum Stehen und musterte die zerklüftete Bresche. »Ich habe schon bessere Verteidigungsanlagen gesehen«, meinte er zu Sieben.
    »Und freundlichere Willkommensgrüße«, murmelte Sieben und starrte zu den Bogenschützen hinauf, die auf der Brüstung standen und auf sie zielten. Druss grinste und zog an den Zügeln. Die Stute trottete weiter. Die Tore waren alt und halb verrottet, aber er sah, daß die Angeln kürzlich vom Rost befreit worden waren. Unter beiden Torflügeln war die Erde halbkreisförmig weggescharrt, was zeigte, daß sie erst vor kurzem geschlossen worden waren.
    Er ritt in die Anlage und stieg ab. Er sah Talisman auf sie zukommen. »So treffen wir uns also wieder, mein Freund«, sagte er. »Keine Räuber diesmal, die dich verfolgen?«
    »Zweitausend davon«, antwortete Talisman. »Lanzenreiter, Fußsoldaten und Bogenschützen.«
    »Dann solltest du dafür sorgen, daß diese Tore gewässert werden«, sagte Druss. »Das Holz ist trocken. Sie werden sich nicht damit aufhalten sie einzuschlagen. Sie werden sie einfach anzünden.« Der Axtkämpfer ließ seinen erfahrenen Blick über die Verteidigungsanlagen schweifen, beeindruckt von dem, was er sah. Die Brüstungen waren wiederhergestellt, und unter der Bresche in der Westmauer erhob sich eine Kampfplattform. Auf jeder Brüstung waren Felsbrocken und Steine aufgestapelt, die darauf warteten, auf die anrückenden Fußsoldaten geschleudert zu werden. »Wie viele Männer hast du?«
    »Zweihundert.«
    »Dann sollten es aber besser gute Kämpfer sein.«
    »Sie sind Nadir. Und sie verteidigen die Gebeine des größten Nadirkriegers aller Zeiten. Sie werden kämpfen. Und du?«
    Druss lachte leise. »Ich liebe einen guten Kampf, mein Junge. Aber das hier ist nicht meiner. Ein Nadirschamane erzählte mir, hier gebe es Juwelen – heilende Juwelen. Ich brauche sie für einen Freund.«
    »Das weiß ich. Aber wir haben sie noch nicht gefunden. Sag mir, hat dieser Schamane dir die Juwelen versprochen?«
    »Nicht direkt«, gab Druss zu. »Er sagte nur, sie wären hier. Hast du etwas dagegen, wenn wir sie suchen?«
    »Nicht im geringsten«, antwortete Talisman. »Ich schulde dir mein Leben, das ist das wenigste, was ich für dich tun kann.« Er deutete auf das Hauptgebäude. »Das ist der Schrein von Oshikai Dämonstod. Wenn die Juwelen irgendwo sind, dann dort. Nosta Khan – der Schamane, von dem du sprachst – hat mit Zaubersprüchen nach den Steinen gesucht, aber er kann sie nicht finden. Ich selbst habe den Geist Oshikais gerufen, aber er wollte mir nicht sagen, wo sie sind. Viel Glück, Axtkämpfer!«
    Druss schwang sich die Axt über die Schulter und ging mit Sieben über das Gelände. Der Schrein war schwach erleuchtet, und der Axtkämpfer blieb vor dem steinernen Sarkophag stehen. Die Kammer war staubig und schmucklos.
    »Sie ist geplündert worden«, sagte Sieben. »Sieh dir die Haken an der Wand an. Dort haben einmal seine Rüstung und seine Kampffahne gehangen.«
    »So behandelt man keinen Helden«, meinte Druss. »Eine Ahnung, wo wir suchen sollen?«
    »Im Sarkophag«, sagte Sieben. »Aber du wirst dort keine Juwelen finden.«
    Druss legte die Axt beiseite und ging zu dem Sarg. Er packte den steinernen Deckel, spannte die Muskeln an und drückte. Der Stein ächzte und knirschte, als er beiseite glitt. Sieben sah hinein. »Ah, ja«, sagte er.
    »Sind sie dort?«
    »Natürlich nicht«, fauchte Sieben. »Aber der Tote trägt genauso ein
lon-tsia,
wie wir es bei der Frau gefunden haben.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein. Er hat keine Finger, Druss. Irgendjemand hat sie ihm abgehackt, um an seine Ringe zu kommen. Schieb den Deckel zurück«
    »Was nun?« fragte Druss anschließend.
    »Ich werde darüber nachdenken«, antwortete der Dichter. »Irgendetwas stimmt hier nicht.

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