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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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und seine Leute werden hierbleiben und kämpfen.«
    »Können sie gewinnen, Druss?«
    »Sie sind ein zäher Haufen, und Talisman hat die Verteidigungsanlagen gut in Schuß gebracht.«
    »Das beantwortet meine Frage nicht.«
    »Darauf gibt es auch keine Antwort«, erklärte Druss. »Nur Chancen. Ich würde kein halbes Kupferstück darauf verwetten, daß sie länger als einen Tag durchhalten.«
    Sieben seufzte. »Natürlich bedeutet das nicht, daß wir etwas Vernünftiges tun – zum Beispiel abreisen?«
    »Die Gothir haben kein Recht, diesen Schrein zu zerstören«, sagte Druss. Seine grauen Augen blickten kalt. »Es ist Unrecht. Dieser Oshikai war ein Held für alle Nadir. Seine Gebeine sollten in Frieden ruhen dürfen.«
    »Entschuldige, wenn ich das Offensichtliche ausspreche, altes Schlachtroß, aber sein Grab wurde bereits geplündert und seine Knochen zerhackt. Ich denke, es ist ihm inzwischen vermutlich egal.«
    »Es geht nicht um ihn, es geht um sie«, sagte Druss und deutete auf die Nadir. »Die Zerstörung des Schreins würde sie ihres Erbes berauben. In einer solchen Tat steckt kein Verdienst. Sie entspringt dem Haß, und so etwas kann ich nicht ausstehen.«
    »Dann bleiben wir also?«
    Druss lächelte. »Du solltest gehen«, sagte er. »Das ist kein Platz für einen Dichter.«
    »Ein verlockender Gedanke, Druss. Vielleicht tue ich genau das – sobald wir ihre Kriegsflagge sehen.«
    Nuang rief nach Druss, und der Axtkämpfer ging davon. Während Sieben am Tisch saß und einen Becher Wasser trank, kam Talisman herbei und setzte sich zu ihm.
    »Erzähl mir von dem Freund, der im Sterben liegt«, bat er. Sieben berichtete alles, was er wußte, über den Kampf, der Klay verkrüppelt hatte, und Talisman lauschte mit ernster Miene.
    »Es ist richtig«, sagte er, »daß ein Mann für eine Freundschaft jedes Risiko eingeht. Es zeigt, daß er ein gutes Herz hat. Er hat in vielen Schlachten gekämpft?«
    »In vielen«, antwortete Sieben bitter. »Du weißt doch, wie ein hoher Baum bei einem Gewitter den Blitz anzieht? Nun, Druss ist genauso. Wo er auch ist, sprießen einfach die Schlachten. Es ist wirklich abstoßend.«
    »Doch er überlebt sie.«
    »Das ist sein Talent. Wo er auch geht, der Tod ist immer dicht hinter ihm.«
    »Er ist hier höchst willkommen«, sagte Talisman. »Aber was ist mit dir, Sieben? Niobe sagt mir, du willst unser Arzt sein. Warum solltest du das tun?«
    »Dummheit liegt bei uns in der Familie.«
     
    Lin-tse saß auf seinem Pony und spähte über den Paß. Rechts von ihm stieg senkrecht der Tempelstein auf, ein majestätisches Naturmonument, dessen Flanken der Wind der Zeit zerklüftet hatte und dessen Form von einem längstvergessenen Meer gestaltet worden war, das einst dieses ausgedehnte Land bedeckt hatte. Links von Lin-tse befand sich eine Reihe zerklüfteter, von Steinen übersäter Abhänge. Der Feind mußte über den schmalen Pfad kommen, der neben dem Tempelstein abwärts führte. Er stieg ab und lief den ersten Hang hinauf. An einigen vorspringenden Felsen hielt er inne. Mit genügend Männern und genügend Zeit konnte er ein paar der größeren Felsbrocken lösen und sie auf den Pfad hinunterstürzen lassen. Er dachte eine Weile darüber nach.
    Er lief zurück zu seinem Pony, schwang sich in den Sattel und führte seine kleine Truppe weiter, tiefer in das rote Felsgestein hinein. Talisman brauchte einen Sieg, etwas, um die Herzen der Verteidiger höher schlagen zu lassen.
    Aber wie? Talisman hatte Fecrem und den Langen Rückzug erwähnt – damals hatte eine Reihe blitzschneller Guerilla-Überfälle auf die feindlichen Versorgungslinien dazugehört. Fecrem war Oshikais Neffe gewesen und sehr einfallsreich bei Überfällen. Roter Staub stieg in dichten Wolken unter den Hufen der Ponys auf, und Lin-tses Kehle war ausgedörrt, als er sich über sein Reittier beugte und den Hengst den steilen Hang hinauf drängte. Auf der Kuppe hielt er an und stieg wieder ab. Hier wurde der Pfad breiter. Ein langer fingerförmiger Felsvorsprung ragte von links hinein zu einer Gruppe von großen Steinen auf der rechten Seite. Die Lücke dazwischen betrug etwa sechs Meter. Lin-tse stellte sich die vorrückende Reihe der Lanzenreiter vor. Sie würden langsam reiten, wahrscheinlich in Zweierreihen. Wenn er sie dazu bringen könnte, an dieser Stelle schneller zu reiten … Er schwang sich in den Sattel und warf einen Blick zurück auf den Pfad. Der Hang hinter ihm war steil, doch ein geschickter Reiter

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