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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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inspirieren. Du bist ein Nadir!«
    »Ich brauche keine hübschen Sprüche. Ich kenne meine Pflicht.«
    »Das war kein Spruch, Bartsai. Vor zwölf Jahren, als Knochenbrecher dein Dorf überfielen, hast du einen Trupp von zwanzig Mann in ihr Lager geführt. Du hast sie zersprengt und alle verlorenen Ponys zurückgeholt. Vor fünf Jahren forderte dich ein junger Schwertkämpfer von den Einsamen Wölfen heraus. Du hast vier Stiche abbekommen, aber du hast ihn getötet. Und obwohl du verwundet warst, bist du zu deinem Pony gegangen und nach Hause geritten. Du bist ein Mann, Bartsai.«
    »Du weißt ziemlich viel über mich, Talisman.«
    »Alle Führer müssen die Männer kennen, die unter ihnen dienen. Aber ich weiß das nur von dir, weil deine Männer damit prahlen.«
    Bartsai grinste. »Ich werde meinen Mann stehen«, sagte er. »Und jetzt sollte ich mich lieber wieder an die Arbeit machen. Sonst haben wir nichts, worauf wir stehen können!«
    Talisman lächelte, und der ältere Mann entfernte sich. Nosta Khan kam aus dem Schrein und ging über das Gelände. Talismans gute Stimmung verflüchtigte sich, als der Schamane sich ihm näherte. »Dort ist nichts«, sagte Nosta Khan. »Ich habe Suchzauber ausgeschickt aber sie versagen. Vielleicht hat Chorin-Tsu sich geirrt. Vielleicht sind sie überhaupt nicht hier.«
    »Die Augen sind hier«, widersprach Talisman, »aber sie sind vor uns verborgen. Der Geist von Oshikai sagte mir, daß es einem Fremden bestimmt sei, sie zu finden.«
    Nosta Khan spie in den Staub. »Es werden zwei Fremde hierherkommen, Druss und der Dichter. Laß uns hoffen, daß einer von ihnen sich als der erweist, dem es bestimmt ist.«
    »Wieso kommt Druss her?« fragte Talisman.
    »Ich erzählte ihm, die Augen würden einen Freund von ihm heilen, der bei einem Kampf verwundet wurde.«
    »Und, werden sie?«
    »Natürlich – aber er wird sie nie bekommen. Glaubst du, ich würde zulassen, daß die heilige Zukunft der Nadir in die Hände eines
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gelangt? Nein, Talisman. Druss ist ein großer Krieger. Er wird uns in der kommenden Schlacht nützlich sein, danach muß er getötet werden.«
    Talisman sah den kleinen Mann scharf an, sagte jedoch nichts. Der Schamane ließ sich am Tisch nieder und schenkte sich einen Becher Wasser ein. »Du sagst, in dem Sarg liegt ein
Ion-tsia

    »Ja, aus Silber.«
    »Das ist merkwürdig«, meinte Nosta Khan. »Der Schrein wurde schon vor Jahrhunderten geplündert. Warum sollten die Diebe ein silbernes Schmuckstück zurücklassen?«
    »Es wurde direkt auf der Haut getragen«, sagte Talisman, »unter dem Hemd. Vielleicht haben sie es übersehen. Dann verrottete das Hemd, und deswegen habe ich es gefunden.«
    »Hmm«, murmelte Nosta Khan nicht überzeugt. »Ich glaube, auf ihm lag ein Zauber, der mit der Zeit verblaßt ist.« Seine glitzernden dunklen Augen fixierten Talisman. »Jetzt laß uns über das Mädchen reden. Du kannst sie nicht haben, Talisman. Sie ist dem Einiger versprochen, und das bist nicht du. Aus seiner Linie werden die großen Männer der Zukunft entspringen. Zhusai wird seine erste Braut sein.«
    Talisman spürte einen dicken Knoten im Bauch, und sein Zorn wuchs. »Ich will nichts mehr von Prophezeiungen hören, Schamane. Ich liebe sie wie mein Leben. Sie gehört mir.«
    »Nein!« zischte Nosta Khan und beugte sich dicht zu ihm. »Dem Wohlergehen der Nadir gilt deine erste Sorge – genaugenommen deine einzige Sorge. Du willst den Tag des Einigers erleben? Dann pfusche nicht in seinem Schicksal herum. Irgendwo da draußen«, sagte Nosta Khan und winkte mit seinem dünnen Arm in die Luft, »ist der Mann, auf den wir warten. Die Fäden seines Schicksals sind mit dem von Zhusai verwoben. Verstehst du mich, Talisman? Du kannst sie nicht haben!«
    Der junge Nadir sah in Nosta Khans dunkle Augen und erkannte die Bosheit, die dort lauerte. Aber mehr noch, er sah, daß der kleine Mann echte Angst hatte. Sein Leben, mehr noch als Talismans, war einem einzigen Ziel gewidmet, dem Kommen des Einigers.
    Talisman hatte das Gefühl, als ob statt seines Herzens ein Stein in seiner Brust säße. »Ich verstehe«, sagte er.
    »Gut.« Der kleine Schamane entspannte sich und warf einen Blick auf die Krieger, die auf den Mauern arbeiteten. »Es sieht eindrucksvoll aus«, meinte er. »Du hast gute Arbeit geleistet.«
    »Bleibst du während der Schlacht bei uns?« fragte Talisman kühl!
    »Eine Weile. Ich werde meine Macht gegen die Gothir einsetzen. Aber ich darf und werde hier

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