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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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ihm in die Quere kommt. Wenn man hundert töten will, muß man sich schon konzentrieren!«
    Der junge Mann drehte sich zu Nuang um. Dann grinste er. »Ich töte mehr als er«, sagte er.
    »Das hört sich ja fast nach einer Wette an«, meinte Druss. »Wie heißt du?«
    »Chisk.«
    »Also Chisk, hier ist ein Silberstück, das sagt, wenn es dunkel wird, hat der alte Nuang dich übertrumpft.«
    Der Mann blickte zu Boden. »Ich habe kein Silber, um das ich spielen kann.«
    »Was hast du denn?« fragte der Axtkämpfer.
    Der Nadirkrieger brachte aus der Tasche seiner schmutzigen Ziegenfelljacke ein kleines rundes Amulett mit einem Lapislazuli zum Vorschein. »Es wehrt böse Geister ab«, erklärte er. »Es ist viele Silberstücke wert.«
    »Das glaube ich gern«, gab Druss ihm recht »Willst du es setzen?«
    Der Mann nickte. »Ich wette, ich töte mehr als du«, sagte der Nadir.
    Druss lachte und klopfte dem Mann auf die Schulter. »Eine Wette pro Mann ist genug, mein Freund. Will von euch Einsamen Wölfen noch jemand setzen?«
    Krieger drängten sich vor und boten verzierte Gürtel, Krummdolche und geschnitzte Hornknöpfe an. Druss nahm alle Einsätze an.
    Ein untersetzter Krieger mit tiefliegenden Augen tippte ihm auf den Arm. »Wer zählt?« fragte er. »Niemand kann uns alle beobachten.«
    Druss lächelte. »Ihr alle seid Helden«, sagte er, »und Männer, denen man vertrauen kann. Zählt selbst. Heute Abend, wenn der Feind sich schmollend in sein Lager zurückgezogen hat, setzen wir uns zusammen und sehen, wer gewonnen hat. Und jetzt zurück auf eure Positionen. Die Stunde ist fast um.«
    Nuang trat dicht an ihn heran. »Ich glaube, du verlierst eine Menge Silber, Axtkämpfer«, flüsterte er.
    »Das ist doch nur Geld«, antwortete Druss.
    Talisman kam. »Was ist das hier für ein Aufruhr?« fragte er. Ein paar der Krieger scharten sich um ihn und redeten auf nadir auf ihn ein. Talisman nickte und lächelte müde. »Sie halten dich für einen großen Narren«, sagte er zu Druss.
    »Das hat man schon oft über mich gesagt«, gab der Axtkämpfer zu.
    Drei Reiter kamen aus dem feindlichen Lager, einer von ihnen zerrte einen Gefangenen hinter sich her. Als sie näher kamen, rissen sie ihre Pferde herum. Der Gefangene stürzte schwer und versuchte mühsam aufzustehen.
    »Das ist Quing-chin«, sagte Talisman. Seine Stimme klang kühl, sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    Man hatte dem Gefangenen die Hände abgehackt die Stümpfe waren in schwarzes Pech getaucht worden. Der Reiter, der ihn an der Leine führte, schnitt das Seil durch, Quing-chin stolperte weiter und drehte sich halb im Kreis.
    »Man hat ihn auch noch geblendet«, flüsterte Nuang.
    Ein paar der Nadir auf den Mauern riefen dem Verstümmelten etwas zu. Sein Kopf fuhr hoch, und er taumelte den Stimmen entgegen. Die drei Reiter ließen ihn näher kommen, dann legten sie Pfeile auf ihre Bögen und galoppierten ihm nach. Ein Pfeil traf ihn tief im Rücken, doch er schrie nicht auf. Ein zweiter Pfeil drang ihm zwischen die Schulterblätter. Quing-chin stürzte, kroch jedoch weiter. Ein Reiter zügelte sein Pferd neben ihm und schickte einen dritten Pfeil in seinen Rücken.
    Ein Pfeil flog von den Wehrgängen und fiel kurz vor den Reitern zu Boden.
    »Niemand schießt!« brüllte Talisman.
    »Ein harter Tod«, flüsterte Nuang Xuan. »Das verspricht der Feind jedem von uns.«
    »Das war ihr Augenblick«, sagte Druss. Seine Stimme war kalt und voller Bitterkeit. »Sollen sie ihn genießen. In einer kleinen Weile werden wir unseren Augenblick haben. Und das werden sie nicht genießen!«
    Im Feindeslager erklang eine Trommel, und Hunderte von Infanteristen begannen zur westlichen Mauer zu ziehen. Die Sonne schien hell auf ihre silbernen Brustplatten und Helme. Hinter ihnen kamen zweihundert Bogenschützen, die Pfeile schon auf den Bogensehnen.
    Druss drehte sich zu Talisman um, der seinen Säbel gezogen hatte. »Hier ist nicht der Platz für dich, General«, sagte er leise.
    »Ich muß kämpfen«, zischte Talisman.
    »Das ist genau das, was sie wollen. Du bist der Führer, du darfst nicht beim ersten Angriff fallen – das wäre ein Tiefschlag für den Kampfgeist. Vertrau mir. Geh runter von der Mauer. Ich sorge dafür, daß sie nicht fällt.«
    Talisman blieb einen Augenblick stehen, dann rammte er seinen Säbel wieder in die Scheide und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Also, Jungs«, rief Druss. »Haltet die Köpfe gesenkt, denn sie werden zuerst Pfeile auf uns regnen

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