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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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arbeiteten. Sie trennten Granitblöcke heraus und zerrten sie aus den Ruinen. »Was soll das werden?« fragte der Axtkämpfer.
    »Wenn die Tore fallen«, antwortete Talisman, »haben wir eine Überraschung für die ersten, die durchkommen!«
     
    Nuang Xuan lag still auf dem Fußboden unter einer Decke. Sein Kopf ruhte auf einem strohgefüllten Kissen. Die Nähte in Brust und Schulter spannten, seine Wunden schmerzten, aber trotzdem spürte er Frieden. Er hatte neben dem Axtkämpfer gestanden und fünf Feinde getötet. Fünf! Auf der anderen Seite des Raumes schrie ein Mann auf. Nuang rollte sich behutsam auf die Seite und sah, daß der Arzt Wunden im Bauch des Mannes nähte. Der Verwundete trat um sich, und Niobe packte seine Arme. Zeitvergeudung, dachte Nuang, und nach wenigen Augenblicken stieß der Mann einen gurgelnden Schrei aus und war still. Der Arzt fluchte. Niobe zerrte den Toten vom Tisch, und zwei Männer trugen einen frisch Verwundeten herein, der seinen Platz einnahm.
    Sieben öffnete das Wams des Mannes. Er hatte eine Stichwunde quer über die Brust bis in die Seite, das Schwert war an seinen Hüftknochen abgebrochen. »Dafür brauche ich eine Zange«, sagte Sieben und wischte sich mit einer blutverschmierten Hand über die Stirn, wo ein roter Streifen zurückblieb. Niobe reichte ihm eine rostige Zange, und Sieben tauchte seine Finger in die Wunde, um nach der abgebrochenen Klinge zu tasten. Sobald er sie hatte, hielt er mit der Zange das Fleisch auseinander und zerrte mit einem Ruck das Eisen heraus. An anderer Stelle nähten zwei Nadirfrauen Wunden oder legten Verbände an.
    Nosta Khan trat ein, sah sich um und ging dann durch den Raum, vorbei an Nuang in das kleine Hinterzimmer.
    Nuang konnte die folgende Unterhaltung schwach verstehen. »Ich gehe heute abend«, sagte der Schamane. »Du mußt die Frau vorbereiten.«
    »Sie bleibt«, erklärte Talisman.
    »Hast du nicht verstanden, was ich dir über das Schicksal gesagt habe?«
    »Du bist es, der hier nicht versteht«, brüllte Talisman.
    »Du weißt nichts über die Zukunft, Schamane. Du hast nur kurze Blicke darauf erhascht, quälend und unvollständig. Trotz all deiner Macht kannst du nicht herausfinden, wo Ulric ist Wie schwer kann es schon sein, einen Führer mit violetten Augen zu finden? Du kannst die Augen von Alchazzar nicht finden. Und du hast mich nicht davor gewarnt, daß sie Quing-chin fangen würden. Geh, wenn es sein muß. Aber geh allein.«
    »Du Narr!« rief Nosta Khan. »Jetzt ist nicht die Zeit für Verrat. Alles, wofür du lebst, hängt in der Schwebe. Wenn ich sie mitnehme, bleibt sie am Leben. Kannst du das nicht begreifen?«
    »Wieder falsch, Schamane. Wenn du sie mitnimmst wird sie sich umbringen – das hat sie mir gesagt, und ich glaube ihr. Geh. Such den Mann mit den violetten Augen. Laß ihn auf dem aufbauen, was wir hier erreichen.«
    »Du wirst hier sterben, Talisman«, sagte Nosta Khan. »Das steht in den Sternen geschrieben. Druss wird entkommen, denn ich habe ihn in vielen Zukünften gesehen. Für dich gibt es dort keinen Platz.«
    »Hier ist mein Platz«, erwiderte Talisman. »Und hier bleibe ich.«
    Der Schamane sagte noch etwas, aber Nuang konnte es nicht hören, denn nun wurden die Stimmen plötzlich gesenkt.
    Niobe kniete neben Nuang nieder und reichte ihm einen irdenen Becher mit
lyrrd.
»Trink, alter Vater«, sagte sie. »Das wird deinen alten Knochen wieder Kraft geben.«
    »Alt mögen sie sein, aber mein Blut ist frisch, Niobe. Fünf tötete ich. Ich fühle mich so stark, daß ich sogar eine Nacht mit dir überleben könnte.«
    »So stark warst du noch nie«, sagte sie und tätschelte seine Wange. »Jedenfalls hat Chisk uns gesagt, daß du mindestens ein Dutzend getötet hast.«
    »Ha! Gute Männer, diese Einsamen Wölfe.«
    Sie stand auf und ging zurück zum Tisch. Sie nahm ein frisches Tuch und wischte damit Sieben Blut und Schweiß von der Stirn. »Du leistest gute Arbeit«, sagte sie. »Keine Fehler.«
    Von draußen klangen die Schreie der Verwundeten und das Klirren von Schwertern. »Es ist entsetzlich«, sagte er. »Ganz entsetzlich.«
    »Sie sagen, dein Freund ist ein Kriegsgott. Sie nennen ihn Todesgänger.«
    »Der Name paßt zu ihm.«
    Die Tür ging auf, und zwei Männer wurden hereingetragen. »Mehr Verbandszeug und Faden«, bat er Niobe.
    Draußen auf den Mauern entspannte sich Druss, der Feind hatte sich zum zweiten Mal zurückgezogen. Chisk kam zu ihm. »Verletzt, Todesgänger?«
    »Das Blut

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