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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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über zwei neue Hurrikans berichtet. Der Anhang an dieser Mail war riesig und umfasste beinahe 25 Megabyte. Selbst mit seinem schnellen Mailsurfer würde es einige Minuten dauern, bis er ihn heruntergeladen hätte. Wayne schaute auf die Uhr. Es wurde Zeit. Er würde sich gleich heute Abend um die Mail kümmern.
     
    Zur gleichen Zeit saßen Brian und Suzannah im Kasino und nahmen ein ausgiebiges Frühstück zu sich. Für heute hatten sie eine erneute Simulation mit Ziegler geplant. Der Höhepunkt von Suzannahs Therapie war jedoch für den morgigen Samstag vorgesehen, das Echtzeitszenario. Mit Professor Paul war alles besprochen. Auf dem Rollfeld würden ein Shuttle und eine Bergungscrew bereitstehen. Professor Paul hatte es den Mitarbeitern als Übung unter realistischen Bedingungen verkauft. Übungen waren in diesem Zusammenhang nichts Ungewöhnliches. Sogar echte Flugsequenzen an Bord einer Globemaster umfasste die Planung. Eine Realityshow erster Güte würden sie Ziegler bieten, hatte Paul schmunzelnd gemeint. Dazu musste er jedoch beinahe drei Stunden in tiefster Trance verbringen. Suzannah wusste, dass dies ohne den Einsatz von Medikamenten nicht zu bewerkstelligen war, doch sie hatte alles arrangiert. Dr. Brown würde den Gesundheitszustand des Patienten aus medizinischer Sicht überwachen. Wenn alles zur Zufriedenheit verlief, würde Ziegler am morgigen Abend erwachen und denken, er habe an einer erfolgreich verlaufenen Shuttlemission teilgenommen.
    »Das Einzige, was mich an dieser Sache stört«, sagte Brian, »ist der Umstand, dass wir dann niemals klären können, woher diese Schreckensvisionen kamen.«
    Suzannah setzte ihre Kaffeetasse ab und griff nach einem Brötchen. »Für mich ist es viel wichtiger, dass Ziegler wieder ein normales Leben führen kann. Ein paar Monate in einem guten Sanatorium, unter psychiatrischer Aufsicht, versteht sich, und alles ist ausgestanden.«
    »Und was ist mit einem Rückfall?«
    Suzannah lächelte. »Wenn man die Konfrontationstherapie richtig anwendet, dann liegt die Rückfallquote bei 12,7 Prozent. Sicherlich wird er irgendwann wieder Albträume haben, vielleicht tauchen sogar diese Bilder wieder auf. Aber er wird sie als das nehmen, was sie sind – nichts anderes als einen bösen Traum.«
    Brian nickte.
    »Du bist der Überzeugung, diese Visionen waren ein Blick in die Zukunft, oder?«
    Brian schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, aber alle, die in diese Wolken geflogen sind, empfanden Todesangst und Panik. Der Copilot dieser Wettermaschine, Gibson sowie Ziegler und Sanders. Die beiden Astronauten hat es nur deshalb in dieser Art getroffen, weil sie sich in einer bewusstseinserweiterten Phase befanden. Sie hatten diesem Albdruck nichts entgegenzusetzen, während sich Gibson um das Shuttle kümmern musste. Was mit dem Copiloten der Wettermaschine vor sich ging, werden wir leider nicht erfahren.«
    Suzannah seufzte. »Ich will deine Thesen nicht völlig ausschließen. Aber woher stammen diese Visionen?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer«, antwortete Brian. »Versteh mich nicht falsch. Ich glaube nicht an grüne Männchen, die dort herumgeflogen sind und die Männer erschreckten. Ich glaube auch nicht an eine übersinnliche Erscheinung, dazu haben sich Sanders und Ziegler in ihren unbewussten Äußerungen zu sehr entsprochen. Ich glaube aber an einen logisch erklärbaren Zusammenhang, der uns bislang verborgen blieb.«
    »Hast du deswegen Professor Chang um eine Analyse des Sturms gebeten?«
    »Leider habe ich noch keine Antwort bekommen, aber so etwas in der Art. Ich denke, dass sich innerhalb der Wolken Wellenstrukturen befinden, die unser Gehirn stimulieren. Auf diesem Weg sind diese Bilder im Gehirn unserer schlafenden Astronauten entstanden. Wellenlängen, unter deren Einfluss Ziegler und Sanders standen, als sie unmittelbar mit der bevorstehenden möglichen Katastrophe konfrontiert waren.«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Unsere Gehirnwellen bewegen sich in einem bestimmten Wellenspektrum, deswegen ist es auch für entsprechende Frequenzen von außerhalb empfänglich.«
    Suzannah runzelte die Stirn. »Ich weiß, ich bin schließlich auch Wissenschaftlerin. Ich meine, auf welche Art sollte so etwas funktionieren?«
    »Es ist so wie bei einem Schalter mit mehreren Positionen«, erklärte Brian. »Legt man den Schalter auf die Position 1, so wird alles ans Tageslicht gefördert, was unter dieser Position im Hirn gespeichert ist. Auf Position

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