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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Suzannah Shane mit Ziegler beschäftigt war.
    »Störe ich?«, flüsterte Wayne leise.
    Brian wandte sich um. »Kommen Sie herein, Wayne«, erwiderte er. »Wir sind noch in den Vorbereitungen.«
    Keuchend ließ sich Wayne auf den Stuhl neben der Tür sinken. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Ich habe eine E-Mail von der NOAA aus Boulder erhalten. Offenbar braut sich draußen im Golf ein schwerer Hurrikan zusammen. Ich fürchte, ich muss meine Zelte hier abbrechen. Ich werde in Boulder gebraucht. Wir dürften heute ohnehin unsere Mission abschließen.«
    »Ein Hurrikan, wird es schlimm werden?«
    »Schlimm ist gar kein Ausdruck«, entgegnete Wayne. »Wenn die Aufzeichnungen der Realität entsprechen, dann haben wir es mit einem Jahrtausendsturm zu tun. Aber deswegen wollte ich nicht mit Ihnen sprechen.«
    Brian zog die Stirn in Falten.
    »Sie haben mich unlängst auf Längstwellen angesprochen«, fuhr Wayne fort. »In diesem Sturm scheint es davon zu wimmeln. Es wurde sogar von Polarlicht berichtet. Was das bedeutet, müssen wir erst noch herausfinden.«
    »Polarlicht, gibt es das nicht nur am Nordpol?«
    Wayne schüttelte den Kopf. »Polarlicht selbst ist eine Reaktion unserer hohen Atmosphäre auf Sonnenteilchen. Dafür sind Flares verantwortlich, Sonneneruptionen, bei denen Strahlung emittiert wird. Die ausgestoßenen Teilchen erreichen mit dem Sonnenwind zwei bis drei Tage später unsere Atmosphäre und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Polarlichter können übrigens überall in der nördlichen Hemisphäre vorkommen. Das südliche Gegenstück nennt sich Aurora borealis.«
    »Und was für Teilchen sind das?«
    »Meist sind es Elektronen, aber es können auch Protonen, Alphateilchen oder schwere Ionen sein. Aber bevor die Teilchen unsere Atmosphäre erreichen, registrieren unsere Satelliten ein paar Minuten nach der Eruption bereits die Strahlung, und eine Warnung erfolgt.«
    Brian schaute auf. »Und diesmal ist keine Warnung erfolgt?«
    »Der Wert lag bei Kp‹ 4. Das bedeutet ›Quiet‹, also keine Aktivität«, antwortete Wayne.
    »Dann stammt die Strahlung also nicht von der Sonne?«, fragte Brian.
    »Ohne Datenanalyse bin ich mir nicht so sicher. Im Weltall schwirren noch mehr Teilchen herum, die nicht von der Sonne stammen. Denken Sie an Kometen oder Meteoriten. Vielleicht gab es irgendwo in der Nähe einen Meteoritenschauer. Auch das kann zu Himmelserscheinungen führen. Normalerweise ist auch kein Einfluss auf das Wetter festzustellen. Aber dennoch ist es ungewöhnlich, dass das Polarlicht ausgerechnet in der Nähe des Hurrikans gesichtet wurde. Leider fehlen mir hier die Möglichkeiten, weitere Details zu prüfen.«
    Brian nickte. »Ich verstehe«, sagte er.
    »Ich wollte nur noch mal mit Ihnen darüber sprechen, bevor ich abreise«, sagte Wayne. »Gibt es eigentlich einen Grund, warum Sie mich nach der Wellenstruktur eines tropischen Wirbelsturms gefragt haben?«
    »Es gibt eine Studie über Längstwellen im Bereich von drei bis dreißig Hertz«, antwortete Brian. »Noch sind die Ergebnisse nicht gesichert. Brandon würde sagen, eine neue Story aus meiner Fabelwelt. Fakt ist, dass sich solcherlei Wellen im gleichen Spektrum bewegen, in dem unser Gehirn arbeitet. Möglicherweise können sie je nach Wellenlänge verschiedene Bereiche eines menschlichen Gehirns stimulieren.«
    »Gedankenmuster verändern oder manipulieren?«
    »Wie gesagt, es ist eine Theorie, die noch nicht ausreichend verifiziert wurde. Aber ich halte es sehr wohl für möglich.«
    Wayne schaute Brian gedankenverloren an. »Sobald ich mehr weiß, werde ich mich bei Ihnen melden. Haben Sie eine Karte?«
    Brian kramte in seiner Hosentasche und zog eine Visitenkarte hervor. Er reichte sie Wayne. »Nehmen Sie sich am besten auch den Sturm vor, in den unsere Astronauten geraten sind. Ich glaube, auch darin werden Sie ein solches Wellenspektrum vorfinden.«
    »Ich melde mich bei Ihnen«, bekräftigte Wayne und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Oh, es ist Zeit für mich, zurück in den Hangar zu gehen. Ich hoffe, die Techniker haben den Fehler am Spannungsgenerator mittlerweile beseitigt.«
    Er warf einen Blick in das Krankenzimmer, in dem Suzannah Shane noch immer mit Ziegler redete.
    »Kriegen Sie ihn wieder hin?«
    Brian lächelte. »Suzannah schafft das schon. Er ist bald wieder okay.«
    Wayne nickte und erhob sich. Anerkennend schlug er Brian auf die Schulter, bevor er den Kontrollraum verließ.
    »Sie hören von

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