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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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des alten Indianers etwas zu tun haben. Nur weiß ich nicht, wie ich es beweisen soll. Ich kann noch nicht einmal offiziell behaupten, dass es sich bei dem Toten am Coward Trail um Allan Mcnish, einem gesuchten Terroristen der IRA, handelt, der vermutlich in einem getarnten Marine-Camp ganz in unserer Nähe interniert wurde.«
    »Aber ich dachte, Onkel Joe hätte in Erfahrung gebracht, dass …«
    »Sie werden ihm wohl kaum die Wahrheit erzählen, wenn er nur oberflächliche Fragen stellt«, schnitt Dwain seinem Deputy das Wort ab. »Ich hatte gehofft, dass er mehr … wie soll ich sagen … mehr Energie in die Sache steckt. Früher hätte er mit allen Mitteln versucht, die Fakten aufzudecken, wenn es um irgendwelche Alleingänge von Regierungsinstitutionen ging. Du kennst seine Liebe zu unserer Verfassung.«
    Lazard nickte. »Manchmal könnte man meinen, er selbst hat sie geschrieben.«
    »Sie steht bei ihm sogar über der Bibel.«
    Deputy Moonlight betrat den Wachraum. In ihrer Hand hielt sie einen Umschlag. Sie legte ihn vor dem Sheriff auf den Schreibtisch .
    »Was sollen wir jetzt damit machen?«, fragte sie.
    »Womit?«
    Moonlight deutete auf den Umschlag. »Bilder vom Unfall, ich habe sie gleich entwickelt, nachdem wir zurückgekommen sind.«
    Lazard griff nach dem Umschlag und holte die Aufnahmen heraus. Er betrachtete sie. »Das hat aber ganz schön gekracht«, sagte er.
    Das Telefon klingelte. Dave Lazard nahm den Hörer ab.
    »Aha, wenn man vom Teufel spricht«, sagte er in die Muschel. Dwain schaute ihn fragend an.
    »Onkel Joe für dich«, erklärte er. »Willst du hier reden, oder soll ich ihn in dein Büro legen?«
    »Ins Büro!«, entschied sich Dwain.
    Dwain verschwand in seinem Büro und nahm das Gespräch entgegen. »Hallo, Onkel Joe«, grüßte er den Senator.
    »Hallo, mein Junge«, sagte Joseph Hamilton. »Ich hörte, es gab heute Nacht einen schweren Verkehrsunfall bei euch?«
    Dwain grinste säuerlich. »Nicht unsere Sache, hat die NSA übernommen.«
    »Die NSA kümmert sich um Unfälle?«
    »Es war ein Militärtransporter mit geheimer Ladung an Bord«, erklärte Dwain. »Auf einigen der geladenen Container klebte das Logo für Radioaktivität.«
    »Na ja, die werden schon wissen, was sie tun«, tönte es aus dem Lautsprecher. »Weswegen ich dich anrufe: Ich hatte gestern ein langes Gespräch mit besagtem Mann beim FBI. Es war hochinteressant. Dein irischer Freund Allan Mcnish ist tot.«
    Der Senator machte eine rhetorische Pause und ließ seine Worte wirken.
    »Davon gehe ich aus«, antwortete Dwain.
    »Aber nicht so, wie du meinst«, fuhr der Senator fort.
    Dwain trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch. »Spann mich nicht auf die Folter.«
    »Der IRA-Terrorist Allan Mcnish wurde am 23. Dezember letzten Jahres bei einer Operation des englischen Secret Service in Zusammenarbeit mit der CIA in Moville, das liegt im Norden Irlands auf der Halbinsel Malin Head, zusammen mit zwei weiteren IRA-Aktivisten erschossen.«
    »Das ist nicht dein Ernst«, entfuhr es Dwain.
    »Das ist mein vollster Ernst, und meine Quelle ist zu einhundert Prozent zuverlässig.«
    »Woher will deine Quelle das so genau wissen?«
    »Weil mein Kontaktmann bei dem Einsatz federführend beteiligt war.«
    Dwain runzelte die Stirn. »Von einer solchen Aktion habe ich nie etwas gehört noch etwas gelesen, außerdem steht er noch immer auf der Fahndungsliste des FBI …«
    »… und da wird er stehen bleiben bis zum Jüngsten Tag«, fiel ihm der Senator ins Wort. »Der Einsatz war nämlich äußerst heikel, um nicht zu sagen illegal, und hätte schwere Verwicklungen nach sich ziehen können. Deswegen wird die Aktion totgeschwiegen, und die Leichen wurden nördlich der Hebriden in zugenähten Säcken mit Eisenschrott versenkt. Der Atlantik ist dort beinahe 2000 Meter tief.«
    »Den Zusammenhang verstehe ich nicht«, antwortete Dwain.
    »Es ist ganz einfach«, erklärte der Senator. »Die Iren waren nicht in die Aktion eingeweiht. Sie hätten es wohl als schwerwiegende Verletzung der Souveränität ihres Landes empfunden, wenn sie davon erfahren hätten. Die britische Regierung hat bereits genug Probleme am Hals, sie kann auf weitere Schwierigkeiten verzichten.«
    »Aber wie kann so etwas passieren?«
    »Es gab gesicherte Informationen, dass sich Mcnish mit seinen Komplizen in Londonderry mit einem Kontaktmann treffen wollte, der eine Aktion in Belfast vorbereitet hatte. Irgendwie roch Mcnish den Braten. Sie verließen die

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