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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Fähre und verschanzten sich bei Moville in einer Hütte. Die CIA hatte einen Agenten an Bord, der sie nicht aus den Augen ließ. Mcnish wurde für mehrere Anschläge in Belfast und in Londonderry sowie für Morde an IRA-Aussteigern in Vermont und Nevada verantwortlich gemacht. Zehn Tote gehen auf sein Konto. Seit vier Jahren fahndeten der Secret Service und das FBI nach dem Mann. Sie konnten ihn nicht mehr entkommen lassen.«
    Dwain nickte. Die Story klang plausibel. »Aber wie sicher ist es, dass es sich wirklich um Mcnish handelt und nicht um einen anderen?«
    »Die sind nicht blöd«, antwortete Joseph Hamilton. »Es gab zuvor eine komplette Analyse. Ein Irrtum ist ausgeschlossen.«
    »Jedenfalls danke ich dir für die Informationen«, entgegnete Dwain konfus.
    »Tut mir leid, Junge. Damit geht deine Verschwörungstheorie wohl den Bach runter. Ich sagte doch, das Marine-Camp im Cibola Forest ist ein Ausbildungslager für Auslandseinsätze unserer Jungs. Es kann schon sein, dass es dort etwas zu verheimlichen gibt, schließlich ist die Marineinfanterie kein Mädchenpensionat. Aber ein Gefangenenlager für Terroristen kannst du mit Sicherheit ausschließen. Ich denke, mein Junge, bevor du dich vollends in die Sache verrennst, solltest du einfach einmal ausspannen. Vergiss Mcnish und den alten Indianer einfach. Vielleicht war der Junge wirklich nur ein dahergelaufener Junkie, der nicht mehr richtig bei Sinnen war. Und deine Kollegen sagen selbst, dass der alte Indianer ein Säufer und Fantast war. Ich würde die Sache auf sich beruhen lassen. Du bist schließlich der Sheriff und hast einen Ruf zu verlieren.«
    Dwain schaute nachdenklich den Hörer an. »Du hast wohl recht, also, nochmals vielen Dank für deine Mühe«, sagte er mit tonloser Stimme.
    »Klar doch, Junge. Komm einfach vorbei, wenn ich dir helfen kann. Vielleicht am Sonntag nächster Woche. Da ist Rodeo in Lubbock, und abends bereitet Betty ihre berühmte Gänsekeule zu.«
    »Ich werde es mir überlegen«, antwortete Dwain in Gedanken versunken. In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Seine Theorie war durch die neuen Fakten haltlos geworden. Er legte den Hörer zurück auf die Gabel und ließ sich im Stuhl zurücksinken. Schließlich schlug er die Hände vor die Augen. Es klopfte.
    Dwain richtete sich auf. »Herein!«
    Deputy Lazard humpelte in das Büro und warf den Umschlag mit den Unfallbildern auf den Schreibtisch. »Und, was wusste der alte Haudegen?«
    »Allan Mcnish ist tot«, antwortete Dwain niedergeschlagen.
    »Das wissen wir«, entgegnete Lazard. »Ich meine, was gibt es Neues?«
    »Mcnish starb vor über einem Jahr bei einer Aktion der Briten in Zusammenarbeit mit dem CIA«, stellte Dwain klar.
    »Das ist doch Blödsinn.«
    »Dachte ich zuerst auch, aber Onkel Joe ist davon überzeugt und verbürgt sich für die Richtigkeit der Information. Es muss etwas anderes hinter dem Militärcamp stecken.«
    »Was?«
    Dwains Miene wurde grimmig. »Egal was, wir werden es herausfinden.«

2
Golf von Mexiko
    Fjodor war wieder auf Westkurs eingeschwenkt und wanderte in einer Entfernung von 900 Kilometern parallel zu der amerikanischen Küste am Nördlichen Wendekreis entlang und auf die mexikanische Ostküste zu. Seine Wandergeschwindigkeit hatte sich derart verlangsamt, dass es fast den Anschein hatte, der Wirbelsturm würde erst einmal abwarten, ehe er sich für einen Weg entschied. Mit knapp sieben Kilometer pro Stunde kroch er voran.
    Diese langsame Geschwindigkeit barg eine neue Gefahr. Im Laufe des Tages hatte sich seine Rotationsgeschwindigkeit auf knappe 320 Kilometer verlangsamt. Der Zwischenstopp über der Westhälfte von Kuba hatte Kraft gekostet. Nun füllte Fjodor im warmen Wasser des Golfs seine Ressourcen wieder auf. Am Abend lag die gemessene Rotation bereits wieder bei 380 Kilometern, Tendenz steigend. Der Wirbelsturm war auf ein unerschöpfliches Reservoir an Energie gestoßen. Die heißen Tage, bestimmt durch die Hochdruckgebiete über dem Festland, hatten den Golf aufgeheizt. Die Wassertemperatur lag über 27 Grad. Es war, als wollte Fjodor warten, bis er stark genug war, um die Erde erzittern zu lassen.
    Unterdessen hatte sich George weiter von der kalifornischen Küste entfernt und war ebenfalls auf Westkurs gegangen. Von ihm würde keine Gefahr mehr ausgehen. Die Coriolisdrift führte ihn immer weiter von der Küste fort in kältere Gebiete, wo er sein Leben aushauchen würde.
Kennedy Space Center, Florida
    »Es tut uns allen

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