Die dritte Ebene
Brian und Suzannah zu sich heran. Die beiden folgten dem stillen Befehl.
»Halt, Kontrolle!«, sagte der dunkelhäutige Soldat. »Sie befinden sich in einem militärischen Sicherheitsbereich.«
Brian schaute sich forschend um. »Militärischer Sicherheitsbereich?«, erwiderte er. »Aber wir haben gar kein Hinweisschild gesehen. Wir sind von Magdalena hierher gewandert.«
»Da sind Sie mindestens an vier oder fünf Warnschildern vorbeigekommen, Mister«, erwiderte der Soldat. »Woher kommen Sie, kann ich Ihren Ausweis sehen?«
Brian setzte den Rucksack ab und kramte in der Außentasche. »Meine Frau und ich machen Urlaub hier. Wir sind dort oben ein wenig vom Weg abgekommen, das stimmt, aber wir wollten ganz sicher nicht in einen militärischen Sicherheitsbereich eindringen. Wir wussten überhaupt nicht, dass es hier ein Übungsgelände oder ein Militärcamp gibt.«
Brian reichte dem Soldaten seinen Pass. Suzannah tat es ihm gleich. Der Soldat überprüfte die Passbilder.
»Mr und Mrs Jones aus Los Angeles?«
»So ist es«, antwortete Brian und lächelte.
»Einen Augenblick bitte«, sagte der Soldat und ging zurück zu seinem Jeep.
»Verdammt, was sollen wir tun?«, fragte Suzannah flüsternd.
»Nur mit der Ruhe«, sagte Brian. »Wir sind mit Sicherheit irgendwo an der äußeren Peripherie des Sperrgebietes, also kann unser Vergehen nicht so schlimm sein. Bestimmt überprüfen sie nur die Ausweise und lassen uns laufen.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, flüsterte Suzannah.
Es dauerte ein paar Minuten, bis der Soldat zurückkehrte. Der zweite Soldat begleitete ihn. »Ich muss Sie und Ihre Frau leider festnehmen und dem örtlichen Sheriff überstellen«, erklärte er. »Ihr Eindringen in das Sperrgebiet stellt einen Verstoß gegen das Gesetz dar. Der Sheriff wird entscheiden, ob Anklage erhoben wird.«
»Hören Sie, Officer«, sagte Brian. »Wir sind vom Weg abgekommen, wie ich Ihnen bereits sagte. Das ist doch kein Verbrechen. Also geben Sie uns unsere Ausweise zurück, und wir verschwinden von hier. Unser Wagen steht auf dem Parkplatz etwas weiter östlich.«
»Bedaure, Mister«, erwiderte der Soldat. »Ich habe Order von meinem Wachoffizier. Ich muss Sie dem Sheriff übergeben.«
Suzannah schaute Brian fragend an. Er nickte unmerklich.
Der Soldat forderte sie auf, ihm zum Jeep zu folgen.
»Entschuldigen Sie, aber ich habe meine Befehle«, sagte der dunkelhäutige Soldat, bevor er den Wagen startete.
»Ist schon okay, Sie tun auch nur Ihre Pflicht«, entgegnete Brian.
St. Anthony Hospital, Denver, Colorado
Cliff Sebastian dachte über seinen ungewöhnlichen Besucher nach. Zuerst war er misstrauisch gewesen, als der junge Journalist plötzlich in seinem Krankenzimmer auftauchte, und wollte schon nach einer Krankenschwester rufen. Doch als der junge Mann erwähnte, dass er wichtige Unterlagen von Wayne Chang habe, läuteten bei ihm sämtliche Alarmglocken.
Bereits zweimal war er die Aufzeichnungen durchgegangen, die ihm der Journalist übergeben hatte. Das Material enthielt Daten aus den Computern der Wetterdienste rund um die Welt.
Wayne Changs Handschrift war unverkennbar. Cliff zweifelte keine Sekunde daran, dass Wayne diese Zusammenstellung abgefasst hatte. Seine Eintragungen waren höchst interessant, ja, mehr noch, sie waren spektakulär. Strahlungsanomalien, abnormale Reflexionsstrahlung im Mikrowellenbereich, vermutlich künstlichen Ursprungs. Die in der Atmosphäre messbare Strahlungsanomalie trat kurz vor dem Entstehen der Drillingsstürme in den Ursprungsgebieten der Orkane und Hurrikans auf. Und noch etwas beunruhigte Cliff zutiefst: Der Ursprung der registrierten Mikrowellenstrahlung lag nicht außerhalb der Atmosphäre, sondern innerhalb. Die Strahlung musste durch ein extrem leistungsfähiges Magnetron erzeugt worden sein. Welche Ursache hatte die registrierte Strahlung?
Wayne hatte dazu eine Theorie aufgestellt. Seines Erachtens stammte sie nicht von Mobilfunk- und Radaranlagen. Diese Strahlungsintensität konnte nur in hochsensiblen Plasmaanlagen erzeugt werden.
Es klopfte an der Tür. Eilends faltete Cliff die Dokumente zusammen und versteckte sie unter der Bettdecke. »Ja, bitte!«, sagte er und blickte gespannt zur Tür. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als Allan Clark das Krankenzimmer betrat.
»Wie geht es unserem Patienten?«, fragte Allan. »Du machst ja schöne Sachen.«
Cliff entspannte sich. »Nimm dir einen Stuhl, wir müssen unbedingt miteinander
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