Die dritte Ebene
Berechnungstabellen zusammen, die er auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
»Gott sei Dank ist er wieder auf dem Weg der Besserung«, antwortete Allan Clark. »War wohl doch nicht ganz so schlimm wie zuerst befürchtet. Er ist mit dem Wagen verunglückt.«
Der Mitarbeiter nickte.
4
Mount Withington, Magdalena Ranger District, New Mexico
Als sie den Abstieg etwa zur Hälfte hinter sich gebracht hatten, öffnete sich ein kleiner Taleinschnitt, in dem das Militärcamp errichtet worden war. Aus etwa einem Kilometer Entfernung betrachtete Brian mit dem Fernglas das Gelände. Ein hoher Metallzaun umgab das Areal, in dem neben sechs identisch gestalteten und in Olivgrün gehaltenen Unterkunftsgebäuden drei weitere Hallen standen. Das imposanteste Gebäude befand sich im Westen und war direkt an die hohe Steilwand des Berges gebaut. Es wirkte fast, als ob es in den Berg hineinragte. Ein riesiges Tor, durch das ein Panzer passen würde, führte in das Gebäude hinein. Nur zwei kleine Fenster waren neben dem Tor in den Beton eingelassen. Alles in allem wirkte dieser Trakt wie ein quadratischer Bunker. Soldaten waren zwischen den Gebäuden zu erkennen. Eine Streife patrouillierte am Zaun. Sie führten einen Hund mit sich.
»Das sieht aus wie ein ganz normales Camp«, sagte Suzannah, nachdem sie einen Blick durch das Fernglas geworfen hatte.
»Bis auf diesen Bunker im Berg«, erwiderte Brian.
Motorenlärm erklang und kam näher. Brian richtete den Blick in den Himmel. Ein Hubschrauber flog über den Berggipfel und nahm Kurs auf das Camp. Der Pilot drehte noch eine Runde, bevor der Hubschrauber unmittelbar vor dem Bunker auf dem Boden aufsetzte. Brian verfolgte die Landung mit dem Fernglas. Aus dem Hubschrauber stiegen drei Personen. Zwei davon waren in blaue Militäruniformen gekleidet, während der kleine, untersetzte und glatzköpfige Zivilist einen dunkelbraunen Anzug trug. Brian wechselte in Windeseile das Objektiv seiner Kamera.
Er hoffte, dass das Zoomobjektiv auf die Entfernung ausreichen würde, und drückte ab. Bevor die drei Fluggäste hinter dem Hubschrauber verschwanden, hatte er beinahe zwanzig Aufnahmen gemacht.
»Vielleicht helfen uns die Fotos weiter«, sagte er und steckte die Kamera wieder in das Futteral. Er schaute auf die Uhr. Es war kurz nach 19 Uhr. Noch drei Stunden, dann würde es dunkel werden. »Wir müssen los!«, sagte er und schaute in den Himmel.
»Müssen wir jetzt den ganzen Weg zurück?«, fragte Suzannah. »Diese Route erscheint viel angenehmer als die, auf der wir gekommen sind.« Sie zeigte in östliche Richtung.
Brian studierte die Karte, doch der Abschnitt, in dem sie sich befanden, war durch Schraffierungen unkenntlich gemacht.
Er seufzte. Schließlich entschied er: »Wir gehen hier weiter und schlagen uns dann nach Osten durch, vielleicht können wir den Berg auf dieser Seite umgehen.«
Eine Stunde später wussten sie, weswegen der Abstieg über den Nordosten des Mount Withington nicht in die Karte eingezeichnet war. Sie standen vor einem steilen Abhang. Geröllbänder verliefen entlang der Felswand.
»Verdammt, wir hätten doch denselben Weg nehmen sollen, den wir hergekommen sind!«, sagte Suzannah. »Jetzt haben wir eine Menge Zeit verloren.«
Brian zeigte Suzannah die Karte und deutete auf eine Stelle. »Wir gehen hier runter. Gleich morgen früh. Wir müssten ungefähr an dieser Stelle sein. Die Straße nach Magdalena ist gerade mal fünf Kilometer entfernt. Und Klettern scheint ja kein Problem für dich zu sein. Jetzt legen wir uns erst einmal schlafen. Hier sind wir sicher für die Nacht.«
Die Anstrengungen des vergangenen Tages hatten Suzannah und Brian in einen tiefen, traumlosen Schlaf versinken lassen. Dennoch erwachte Brian, als die ersten Sonnenstrahlen den neuen Tag verkündeten. Er erhob sich, dehnte und streckte seine Glieder. Anschließend suchte er am Hang nach einer geeigneten Stelle für den Abstieg. Er hatte nur noch sieben Rundhaken zur Verfügung. Einige Meter von der Schlafstätte entfernt befanden sich kleine Vorsprünge und Nischen in der Steilwand. Hier würde das Seil für einen Abstieg reichen. Insgesamt waren beinahe zweihundert Höhenmeter zu überwinden. Suzannah war gut in Form. Er traute ihr durchaus diese Wegstrecke zu. Sie schlief noch, als Brian die ersten Vorbereitungen traf und einen Baum als erste Sicherung für das Seil aussuchte. Suzannah erwachte, als Brian seinen Rucksack auf das erste Sims abgeseilt hatte.
»Da sollen wir
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