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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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brauchen.«
    »Auf alle Fälle ist das dort unten eine geheime Anlage, von der niemand etwas wissen darf. Die Bäume wurden abgeholzt, wie man an den Wurzeln sieht. Vielleicht haben die Antennen etwas mit Waynes Tod zu tun.«
    Brian schaute sie fragend an. »Wie meinst du das?«
    »Na ja, vielleicht hat er auf den Satellitenbildern die Anlage entdeckt.«
    Brian warf einen Blick über den Steilhang. »Das glaube ich zwar nicht, aber es ist zweifellos eine geheime Anlage. Solche Antennen habe ich noch nie gesehen.«
    »Kann man das Wetter eigentlich mit irgendwelchen Strahlen beeinflussen?«, fragte Suzannah nach einer Weile.
    Brian runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, aber möglich ist es schon, schließlich verändern auch die Sonneneruptionen unser Wetter. Und Sonneneruptionen äußern sich, soviel ich weiß, in Strahlung. Lass uns weiter nach drüben wandern. Mich würde interessieren, was hinter dem Umspannwerk liegt.«
    Suzannah nickte. Sie robbten zurück in den Schutz des Waldes. Der Steilhang erstreckte sich einen weiteren Kilometer in westlicher Richtung. Als sie in Höhe der Stromkabel ankamen, legten sie die Rucksäcke ab und robbten auf dem Boden an die Kante des Abhangs heran. Das Umspannwerk lag direkt unter ihnen. Kabel verzweigten sich; einige führten weiter den Abhang hinunter, während andere auf ein kleines Gebäude zuliefen, das neben der Antennenanlage errichtet worden war. Brian machte mehrere Aufnahmen.
    »Da unten sind Häuser«, sagte Suzannah und zeigte mit dem ausgestreckten Arm nach Westen.
    Brian folgte ihm mit dem Fernglas. Vier lang gestreckte Gebäude in olivfarbenem Tarnanstrich standen unterhalb des Steilhangs.
    »Aha, da ist also das Militärcamp, von dem die Frau im Restaurant sprach«, folgerte Suzannah.
    »Ja, da unten stehen auch Militärfahrzeuge«, sagte Brian. »Wir müssen irgendwie da runter.«
    »Und wie?«
    Brians Augen wanderten nach Westen. Mit dem Fernglas suchte er die Umgebung ab. Dem Steilhang folgte eine sanft abfallende und dicht bewaldete Felsschulter. Sie bot eine Möglichkeit, im Schutz der Bäume das Militärcamp aus der Nähe in Augenschein zu nehmen. »Wir machen uns dort drüben an den Abstieg«, sagte Brian und nickte mit dem Kopf in Richtung der Felsschulter.
    »Dann lass uns keine Zeit verlieren. Mir ist ganz und gar nicht wohl bei der Sache«, sagte Suzannah.
    Sie machten eine kurze Rast, aßen Cornedbeef und trockenes Brot und tranken Wasser aus der Feldflasche. Noch gute fünf Stunden würden sie das Tageslicht nutzen können. Porky würde schon herausfinden, welchen Zweck diese seltsame Antennenanlage hatte, überlegte Brian. Doch zuerst mussten sie die Aufnahmen heil aus dem Sperrgebiet bringen.
National Hurricane Center, Miami, Florida
    Hannah lief wie an der Schnur gezogen nach Westen. Die vorherberechnete Bahn stimmte beinahe exakt. Der Wirbelsturm hatte auf seinem Weg durch das Karibische Meer an Energie eingebüßt und war zum Hurrikan der Stufe 1 zurückgestuft worden. Seine Windgeschwindigkeit lag noch bei knapp 140 Stundenkilometern. Sollte er seinen Weg und die berechnete Wandergeschwindigkeit beibehalten, dann würde er in zwei Tagen den Golf von Honduras erreichen und bei La Caiba auf das Festland treffen. Wahrscheinlich hatte er sich bis dahin zu einem tropischen Sturm abgeschwächt, denn auf seiner Zugbahn würde er kaum neue Kraft schöpfen können. Das Oberflächenwasser hatte sich abgekühlt.
    »Ausgezeichnete Arbeit«, lobte Allan Clark sein Team. »Endlich haben wir wieder einmal ein positives Ergebnis vorzuweisen. Wenn man nur herausfände, was bei Cäsar und Fjodor der Grund für ihre Unberechenbarkeit war.«
    »Die Verhältnisse im Golf haben sich wieder stabilisiert«, sagte einer seiner Mitarbeiter. »Wir haben fast ein normales Niveau an der Oberfläche und in den mittleren Strömungen erreicht. Auf die Frühjahrsüberraschung des Wettergotts hätten wir alle liebend gern verzichtet.«
    »Wie wahr«, kommentierte Allan Clark. »Wenn doch alles nur ein böser Traum gewesen wäre! Übermitteln Sie die Ergebnisse schnellstmöglich nach Boulder und nach Tegucigalpa. Ich habe die beiden nächsten Tage freigenommen. Fred wird sich um das Weitere kümmern.«
    »Dann genießen Sie Ihren Kurzurlaub. Geht es ein wenig zum Surfen?«
    Allan Clark schüttelte den Kopf. »Nein, ein Krankenbesuch. Ein guter Freund von mir hatte einen Unfall.«
    Der Mitarbeiter setzte eine bedauernde Miene auf. »Das tut mir leid«, sagte er und legte die

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