Die dritte Ebene
Coburn. »Ihr Freund ist uns in die Quere gekommen. Ebenso wie Professor Paul. Er hätte niemals diese unselige Crew von Wissenschaftlern um sich scharen dürfen. Er spielte mit dem Feuer.«
»Sie haben also auch ihn umgebracht und es wie einen Unfall aussehen lassen …«
Coburn grinste. »Und was nutzt Ihnen diese Erkenntnis jetzt? Sie werden nichts beweisen können, Saint-Claire, dafür ist es zu spät. Ihre Uhr ist abgelaufen.«
»Sie irren sich, ein paar schöne Fotoaufnahmen eurer Antennen auf dem Berg sind längst schon im Büro einer großen Zeitung. Es sind auch Bilder von Senator Lee darunter, der diesem Camp einen Besuch abstattete. Außerdem ist Ihr Anschlag auf Senator Hamilton gescheitert. Der Mann lebt und wird aussagen.«
Coburn zuckte zusammen. »Sie haben eine ganze Menge herausgefunden«, antwortete er. »Mehr, als ich vermutet hatte. Aber offensichtlich nicht alles, sonst wären Sie nicht hier.«
Brian lächelte. »Seit Arlington sollten Sie eigentlich wissen, dass wir Ihnen immer einen Schritt voraus waren«, erwiderte Brian spöttisch.
Für einen kurzen Augenblick schien Coburn die Fassung zu verlieren, doch er riss sich zusammen. Die Tür wurde geöffnet, und ein Navy-Offizier in blauer Uniform und mit den Rangabzeichen eines Commander betrat das kleine Verlies.
Die Bewacher nahmen Haltung an, und auch Coburn, der lässig an der Wand gelehnt hatte, straffte sich. Der Offizier trat vor Brian und schaute ihm ins Gesicht. »Sie sind also der Mann, der uns in große Schwierigkeiten gebracht hat«, sagte er.
»Mein Name ist Brian Saint-Claire«, antwortete Brian lässig. »Und wenn es nach mir ginge, würden Sie und Ihre Komplizen längst im Gefängnis verrotten. Aber lange dürfte meine Geduld nicht mehr auf die Folter gespannt werden. Sie haben Tausende von Menschen auf dem Gewissen. Können Sie überhaupt noch ruhig schlafen?«
»Ich bin ein Patriot«, sagte der Commander. »Ich diene meinem Land und bin bereit, Opfer zu bringen. Aber was verstehen Sie als Kanadier schon davon«, fügte er verächtlich hinzu.
»Opfer bringen? Sie meinen wohl das Leben anderer Leute. Das ist kein Opfer, sondern Wahnsinn. Sie und Ihr ganzer Haufen hier gehören in eine Klapsmühle.«
Der Commander lächelte mitleidig. »Sie haben eine spitze Zunge, Saint-Claire. Wo ist übrigens Ihre überaus hübsche Begleiterin abgeblieben?«
»Sie ist in Sicherheit und hat einen Aktenkoffer bei sich, dessen Inhalt Sie und alle, die an diesem Irrsinn beteiligt sind, für den Rest des Lebens hinter Gitter bringt.«
Der Commander wandte sich Coburn zu. »Wie kam er herein?«
Coburn zuckte mit den Achseln. »Wir haben bisher kein Leck erkennen können. Der Letzte, der heute eingefahren ist, war Dr. Allistar. John ist bei ihm und nimmt ihn sich vor.«
Der Commander nickte. »War er allein?«
»Auch das überprüfen wir gerade.«
»Wissen Sie eigentlich überhaupt irgendetwas?«, schnauzte der Commander erbost. »Ich habe Lincoln nach fähigen Männern gefragt, und er schickt mir eine Bande von hirnlosen Idioten.«
Brian musste sich ein Grinsen verkneifen.
»Sehen Sie zu, dass wir bis zum Einbruch der Dunkelheit abreisefertig sind. Kümmern Sie sich um ihn, ich will erfahren, was er alles weiß!«
Auf Coburns Gesicht zeichnete sich unterdrückte Wut ab. »Jawohl, Commander Leach«, antwortete er. »Wir sind bereits dabei, machen Sie sich keine Sorgen.«
»Also los!«, befahl der Commander. »Bringen Sie ihn zum Sprechen!« Leach warf Brian einen geringschätzigen Blick zu, ehe er auf dem Absatz kehrtmachte und wie ein Roboter mit hocherhobenem Kopf aus dem Raum stolzierte.
»Ihr Boss ist wohl nicht gerade gut auf Sie zu sprechen«, sagte Brian mit mitleidigem Unterton in der Stimme, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.
Coburn platzte der Kragen. Seine Hände schossen vor und packten Brian am Kragen. »Ich will wissen, wie Sie ins Camp gekommen sind und wo sich Ihre Komplizen aufhalten«, zischte er. »Sonst schlage ich Ihnen den Schädel ein.«
Das Schrillen einer Alarmsirene drang in den Raum. Coburns Lachen erstarb.
»Passt gut auf ihn auf!«, raunte er den Bewachern zu, dann rannte er aus dem Zimmer.
Magdalena Ranger District, New Mexico
Vier Blackhawk-Transporthubschrauber der Navy und sieben Apache-Kampfhubschrauber der Marine Aircraft Group 41 aus Texas waren im Schatten des Mount South Baldy gelandet. Zusammen mit den beiden Bell-Hubschraubern des MIS unter dem Kommando von Chief Robert U.
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