Die dritte Ebene
den Beinen.
»Alarm, ein Eindringling!«, brüllte er aus Leibeskräften durch die Halle.
Brian rannte den langen Gang hinab. Vorbei an stählernen Türen, die allesamt geschlossen waren.
»Bleiben Sie stehen!«, rief ihm der Schmächtige nach. »Sie kommen hier nicht raus.«
Brian rüttelte an einer Tür, welche die Aufschrift EMM-L abor trug und mit dem Gefahrenpiktogramm für radioaktive Strahlung versehen war. Auch diese Tür war verschlossen. Eine laute Sirene erklang. Brian wandte sich um. Der Schmächtige trabte, eine Pistole in der Hand, mit ein paar Helfern gemächlich auf ihn zu. Er lächelte siegesgewiss.
Brian seufzte und reckte dann die Hände in die Höhe. Auch von der anderen Seite näherten sich drei bewaffnete Posten.
Der dürre Kerl steckte die Pistole in das Holster zurück.
Plötzlich schoss seine Hand hervor und klatschte gegen Brians Wange.
»Das ist für Beaumont«, zischte er. »Sie erinnern sich noch an das kleine Intermezzo im Park, Mr Saint-Claire?«
Brian rieb sich die brennende Wange. »Die Welt ist ein Dorf«, antwortete er.
Der Schmächtige gab den Männern einen Wink, die unverzüglich auf Brian zustürmten und ihn gegen die Wand drückten. Einer der Sicherheitskräfte durchsuchte ihn, fasste in sämtliche Taschen und tastete seinen Körper ab. Schließlich drehte er Brian die Arme auf den Rücken und legte ihm Handschellen an.
»Es war unklug, hierherzukommen«, sagte der Schmächtige, nachdem Brian gefesselt war. »Wo ist Ihre kleine Freundin?«
»Sie ist nicht hier. Wir wissen, was hier gespielt wird. Sie sitzt jetzt im Augenblick in einem Pressebüro und wartet dort auf meinen Anruf. Sollte ich bis heute Abend nicht wieder zurück sein, dann wird sie unser Material an den verantwortlichen Redakteur übergeben. Das wird das Ende für Sie und Ihre Freunde hier bedeuten.«
Der Schmächtige lächelte. »Das wird Ihnen nicht viel nützen«, antwortete er.
»Was ist hier los?«, fragte eine tiefe Stimme im Hintergrund. Ein Mann in einem dunklen Anzug kam auf Brian zu.
»Er ist hier eingedrungen«, berichtete der Schmächtige dienstbeflissen. »Wir haben ihn festgenommen, Agent Coburn.«
Coburn nickte. »Das sehe ich auch. Wo sind seine Begleiter?«
»Er sagt, die Frau wartet auf ihn in einem Pressebüro.«
»Bestimmt bei diesem windigen Redakteur aus Cleveland oder wo immer er untergetaucht ist«, überlegte Coburn laut. »Aber auch der Sheriff fehlt. Durchsucht das ganze Areal, gebt Alarm für die Außenposten. Ich will, dass hier jeder Stein umgedreht wird. Und finden Sie heraus, wie der Kerl hier hereingekommen ist.«
Der Schmächtige salutierte.
»Und wir beide, Mr Saint-Claire, werden uns ein wenig unterhalten«, sagte Coburn. »Aber zuerst will der Boss Sie sehen. Also folgen Sie mir!«
Sie hatten Brian durch eine Flut langer Gänge mitten hinein in den Berg geführt. Nun saß er in einem kargen Raum auf einem einfachen Holzstuhl, die Hände gefesselt und einen schwarzen Sack über den Kopf gestülpt. Unsanft wurde ihm der Sack vom Kopf gerissen. Künstliches Neonlicht erhellte das Zimmer. Das grelle Licht schmerzte in Brians Augen. Er kniff sie zu schmalen Schlitzen zusammen. Neben der Tür stand ein Bewacher, gekleidet in einen schwarzen Overall. Eine Maschinenpistole hing vor seiner Brust. Coburn betrat in Begleitung zweier Sicherheitsmänner den Raum. Sie nahmen ihm die Handschellen ab und führten ihn zu einer Wand. Dort musste sich Brian Stück um Stück entkleiden. Er wurde gründlich untersucht. Seine Habseligkeiten warfen sie in eine metallene Box, die einer der Männer anschließend aus dem Zimmer schaffte. Er erhielt eine Jogginghose und ein gelbes T-Shirt. Unterwäsche und Schuhe gaben sie ihm nicht.
»Sie müssen entschuldigen, Saint-Claire«, rechtfertigte sich Coburn süffisant. »Normalerweise behandeln wir unsere Gäste nicht so grob, aber die bereiten uns auch keine solche Schwierigkeiten wie Sie und Ihre Freundin.«
Brian wurden erneut Handschellen angelegt, dann musste er sich wieder auf seinen Stuhl setzen.
»Die Wanzen oder Minikameras, die Sie sicherlich in Ihrer Kleidung bei sich trugen, sind jetzt entfernt. Ihr Plan dürfte gescheitert sein. Also, raus mit der Sprache, warum sind Sie hier und wie sind Sie hereingekommen?«
Brian räusperte sich. »Ich wollte mit eigenen Augen sehen, was wir schon längst befürchten. Ich weiß Bescheid. Sie sind für den Tod von Wayne Chang verantwortlich.«
»Und wenn schon«, entgegnete
Weitere Kostenlose Bücher