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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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umsteigen, das in der Kundenberatung und der Ausarbeitung von Programmen zur Reduzierung des Verbrauchs von Elektronen besteht? Der schwierigste Aspekt, von einer Managementperspektive aus, ist der diffizile Prozess des sukzessiven Ausstiegs aus |76| dem alten Geschäftsmodell, und zwar ohne dieses vorzeitig auszurangieren, während man das neue Geschäftsmodell mit allem Nachdruck verfolgt. Das wird den jungen Managern im Versorgungssektor ihre ganze Fertigkeit abverlangen.
    Was IBM anbelangt, so scheint man sich dort zwei sehr verschiedene Arten von intelligentem Netz vorzustellen: ein reformistisches Modell für die USA und ein revolutionäres für Europa. Wie bereits erwähnt, war IBMs Vision von einem Superstromnetz ursprünglich eng gefasst und lediglich auf Reform ausgelegt: die Digitalisierung des Netzes, die Verbesserung seiner Leistung, die Bereitstellung der aktuellsten Informationen für die Versorger – das Ganze diente lediglich der besseren Verwaltung. Anfang 2007 begann sich IBMs Strategie jedoch zu ändern. Nun sprach man plötzlich von einem dezentralen intelligenten Versorgungsnetz für die Europäische Union. Ein Branchenanalyst bestätigte mir, das dezentrale Modell passe besser zur Architektur der Europäischen Union, die aus einem Netz von Regionen, Kommunen und Einzelstaaten besteht. Ihr Regierungsmodell sei von Haus aus flacher und weit weniger hierarchisch als das anderer Staaten. Und was war mit IBMs Plänen für Nordamerika, insbesondere die USA? Der Analyst ließ keinen Zweifel daran: Ein zentrales Supernetz wäre hier, anders als in Europa, wahrscheinlich die vernünftigste Lösung.
    Bislang haben sich die amerikanischen Energieversorgungsunternehmen größtenteils ausgeschwiegen, was die Einführung eines Modells im Sinne einer Dritten Industriellen Revolution anbelangt. Ed Legge vom Edison Electric Institute, dem Interessenverband der amerikanischen Strom- und Versorgungsbranche, nimmt da kein Blatt vor den Mund: »Wir werden wohl kaum etwas befürworten, was auf einen Geschäftsrückgang hinausläuft. Alle privaten Energieversorgungsunternehmen basieren auf dem Modell einer zentralen Erzeugung, das noch von Thomas Edison stammt: Man hat ein großes Kraftwerk … Dezentrale Erzeugung macht damit Schluss, die läuft dann lokal.« 91
    Es ist eine gewichtige Entscheidung, zwei verschiedene intelligente Netze zu bauen – ein zentralisiertes, hierarchisches System für die USA und ein dezentrales, kollaboratives System für die Europäische Union. |77| Branchenkenner schätzen die für eine Umstellung des bestehenden amerikanischen Stromnetzes auf ein intelligentes Versorgungsnetz anfallenden Kosten auf etwa 1,5 Billionen Dollar zwischen 2010 und 2030. 92 Wenn dieses intelligente Netz dann eher unidirektional als bidirektional ausgelegt wird, dann verpassen die Vereinigten Staaten den Zug. Dann wird Europa die Dritte Industrielle Revolution im Alleingang bewältigen, und jede Aussicht der Amerikaner, ihre weltwirtschaftliche Führungsrolle zu behalten, ist damit dahin.
    Das Transportwesen aus der Steckdose
    Jetzt fehlt noch eine letzte Säule, um der Dritten Industriellen Revolution zum Erfolg zu verhelfen. Der Umbau von Gebäuden in Mikrokraftwerke und der Aufbau eines Energie-Internets werden die Infrastruktur für die Versorgung strombetriebener »Steckdosenfahrzeuge« bilden, die ab 2011 vom Fließband rollen. Die US-Regierung hat 2,4 Milliarden Dollar investiert, um diese neue Generation von Elektromobilen marktreif zu machen, und bietet einen Steueranreiz von 7500 Dollar beim Kauf eines neuen Elektromobils. 93
    Steckdosenfahrzeuge führen zu einer Zeitenwende in den Sektoren Energie und Transport. Wie die großen Energieversorger pflegt auch die Autoindustrie seit 100 Jahren eine intime Beziehung zu den Ölkonzernen. Diese Beziehung beginnt sich so langsam aufzulösen. Während der letzten zwölf Monate haben die großen Autohersteller Abkommen mit den führenden Elektrizitäts- und Versorgungsunternehmen über den Aufbau einer neuen Infrastruktur des 21. Jahrhunderts abgeschlossen. Ihr Ziel ist der intelligente Transport aus der Steckdose.
    Elektrizitätsunternehmen sind bereits eifrig dabei, Ladestationen und »Steckdosen« entlang unseren Straßen, auf Parkplätzen und Gewerbeflächen zu installieren; sie sollen die neuen Fahrzeuge mit Strom beliefern. Für das Rollout seines Chevrolet Volt ging General Motors Partnerschaften mit den Versorgungsunternehmen ConEdison, New York

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