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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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irrelevant für den Moment und erkundigte mich höflich und trügerisch zwanglos: »Ist das Ihre erste Reise nach Xana?«
    Dejah bedachte mich mit einem Blick voller innigem Verständnis, der in ihrem Fall den Eindruck erweckte, sie könne jedes verirrte Neuron kartografieren, das sich in meinem Hirn zum Feuern entschlossen hatte. »In der Tat, das ist es. Ich fürchte, die Beziehungen zwischen mir und unseren Gastgebern waren nicht immer so herzlich wie heute.«
    Der andere Bettelhine-Bruder stieß ein Gelächter aus, das sich eher wie Gebell anhörte. »Beschönigen wir die Dinge nicht, Dejah. Das passende Wort, vor dem heutigen Tag, war stets feindselig. Es hat Zeiten gegeben, da hätten Sie es nicht gewagt, ohne eine Armada hier aufzutauchen.«
    »Nun, das ist wahr«, sagte sie und neigte dabei geziert ihr Kelchglas. »Aber ich hoffe, dieser Tag kennzeichnet den Beginn einer angenehmeren Beziehung.«
    Er erhob ebenfalls sein Glas. »Genau wie ich.«
    Gute Wünsche dieser Art schienen die Luft zwischen diesen beiden mit dem Geräusch berstenden Glases zu erfüllen.
    Sein Name war Philip Bettelhine, und er wurde mir als Halbbruder von Jason und Jelaine vorgestellt, eine Dekade vor den beiden als Sohn der vorherigen Frau seines Vaters geboren. Die Bettelhine-Gene jedoch waren dominant, und er hatte das gleiche kantige Kinn, die gleichen bohrenden, intelligenten Augen. Aber sein Teint war dunkler, besaß einen polierten Mahagoniton, während seine Geschwister eine milchig rosafarbene Haut hatten. Sein graues Haar erinnerte in Farbe und Konsistenz an Lammwolle und war so geschnitten, dass es wie eine Säge, in zerklüfteter Linie, auf seine Stirn fiel und wahlweise an eine Krone oder das Gebiss eines Hais gemahnte - ich wusste nicht, was mehr zutraf. Als älterer Bruder wirkte er wachsamer und weniger zu höflichem Lächeln aufgelegt als seine jüngeren Geschwister, schien schwerer an den wie auch immer gearteten Verantwortlichkeiten zu tragen, die seinen Beitrag zum Familienunternehmen kennzeichneten.
    Heute saß er zur Rechten Jasons und murmelte seinem jüngeren Bruder leise Kommentare ins Ohr, wann immer die Konversation abflaute. Nur Skye, die gleich neben ihm saß, war imstande zu beweisen, dass er tatsächlich fähig war, mit dem Ausdruck echter Heiterkeit anstelle von unterschwelliger Anspannung zu lächeln. Zumindest eine ihrer Bemerkungen veranlasste ihn, ehrlich amüsiert in meine Richtung zu blicken. Ich brannte darauf zu erfahren, worum es in dem Witz ging, hätte aber gern darauf verzichtet, wenn ich stattdessen begriff, was zwischen ihm und seinem Bruder vorging.
    Irgendwann während des Salats - Orangen, vielmehr knusprige Kugeln, die ich mit wenig Appetit und großem Schrecken kostete und die Jelaine mir als »köstlich scharfe« Sporen von dem vereisten Kontinent Xanas beschrieb - drehte sich Philip zu mir um und gab die bisher einzigen Worte seit unserer knappen Vorstellung vor Beginn des Mahls von sich. »Entschuldigen Sie, Counselor? Jason und ich haben uns über ihren neuen Titel unterhalten. Sonderstaatsanwältin?«
    Ich tupfte mir die Lippen mit der Serviette ab, nachdem ich die Kügelchen auf meinem Teller neu angeordnet hatte, ohne es jedoch fertiggebracht zu haben, eines davon vollständig zu konsumieren. »Was ist damit, Mr Bettelhine?«
    »Nun, er ist, soweit ich weiß, ohne Beispiel. Nach meinem Kenntnisstand in Hinblick auf die Leitung des Dip Corps dürfte er sogar einen Schlag ins Gesicht jener Politik darstellen, die eine stete Aufsicht für die Agenten im Außendienst verlangt.«
    Ich bin dafür berüchtigt, künstlich angemischtes Dosenfutter gegenüber allem, was auf irgendwelchen Planeten wächst, zu bevorzugen, dennoch stopfte ich mir jetzt eine der Kugeln in den Mund, um einen möglichst sorglosen Eindruck zu erwecken. Sie war, wie angekündigt, scharf. Ob sie köstlich war, konnte ich nicht recht entscheiden. »Das ist korrekt.«
    »Verzeihen Sie mir, Counselor, aber wie Sie zu dieser Unabhängigkeit gekommen sind, dürfte eine der spannendsten Geschichten an diesem Tisch sein.«
    »Da haben Sie recht«, sagte ich. »Es ist die spannendste. Aber ich werde sie nicht erzählen.«
    Philip überraschte mich, indem er das Thema auf der Stelle fallen ließ, aber ich erwischte ihn auch später noch einige Male dabei, wie er mir verstohlene Blicke zuwarf. Schon nach den ersten wusste ich eine Sache so genau, wie ich die Litanei über die Verbrechen der Bettelhines gegen die Menschheit

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