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Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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ob sie jemand mit der Addisonschen Krankheit behandeln?«
    Edward Delaney schüttelte zweifelnd den Kopf.
    »Ich fürchte, das haut nicht hin, Sergeant«, sagte er. »Du weißt, daß Ärzte die Informationen, die sie über ihre Patienten haben, vertraulich behandeln müssen. Sie werden uns die Tür vor der Nase zuschlagen, und die Gerichte werden ihnen recht geben.«
    Thorsen blickte Delaney an. »Und wenn wir einfach nur zu allen Ärzten in der Stadt gehen und — statt die Namen von eventuellen Patienten, die sie wegen der Addisonschen Krankheit behandeln, zu verlangen — sie einfach nur ganz allgemein fragen: ›Behandeln Sie jemanden, der an der Addisonschen Krankheit leidet?‹«
    Delaney überlegte einen Moment. »Wenn ein Arzt mit uns zusammenarbeiten will, könnte er, glaube ich, eine derartige allgemein gefaßte Frage beantworten, ohne gegen das Gesetz oder sein Berufsethos zu verstoßen. Aber was würde das nützen? Unsere nächste Frage würde den Namen und die Adresse des Patienten zum Ziel haben, und dann würde er uns einen Vogel zeigen, und wir wären wieder da, wo wir angefangen haben.«
    Schweigend starrten die Männer ihre Hände, die Wände oder die Decke an, als könnte dort eine Lösung erscheinen, wenn sie nur lang genug warteten.
    »Dr. Ho«, sagte Delaney, »Sie haben vorhin gesagt, bei der richtigen Behandlung würde ein Opfer der Addisonschen Krankheit nicht unbedingt mit verfärbter Haut herumlaufen. Stimmt das?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Aber unsere Täterin erhält offenbar nicht die richtige Behandlung oder sie schlägt aus irgendwelchen Gründen nicht so an, wie sie sollte. Ihr Blut ist ein einziges Durcheinander. Heißt das, sie müßte solche Verfärbungen aufweisen?«
    »Ah, ich würde sagen, vielleicht. Sehr wahrscheinlich sogar, wenn man nach dem hohen MSH-Spiegel geht.«
    »Könnte man diese Verfärbungen sehen? Auf der Straße, meine ich, wenn sie ganz normale Alltagskleidung anhat? Würde jemand wie ich die Flecken bemerken?«
    »Ah, ich würde sagen, nein. Nicht an den Ellbogen, Knien, Handflächen und so weiter. Wenn die Flecken sich weiter ausbreiten würden, auf Gesicht und Handrücken zum Beispiel, dann könnte man sie sehen. Aber dann wäre das Opfer wohl auch schon im Krankenhaus.«
    »Trifft das Gesetz über vertrauliche Informationen eigentlich auch auf Krankenhäuser zu?« fragte Boone.
    Delaney nickte. »In Krankenhäusern befinden die Patienten sich in der Obhut von Ärzten. Alle Daten und Informationen unterliegen der Schweigepflicht.«
    »Scheiße«, sagte Boone.
    »Vielleicht«, begann Dr. Ho zögernd, »wäre der Bürgermeister bereit, persönlich an die Ärzte in unserer Stadt zu appellieren und sie um ihre Zusammenarbeit in diesem Notfall zu bitten?«
    Der Deputy Commissioner blickte ihn mitleidig an. »Ich glaube kaum, daß der Bürgermeister sich freiwillig in die Lage bringen würde, Ärzte öffentlich dazu aufzufordern, daß sie das Gesetz brechen. Nein, Doktor, erwarten Sie keine Hilfe von den Politikos. Die haben ihre eigenen Probleme.«
    Die Männer in Sergeant Boones Büro starrten wieder ins Leere.
    »Das Problem, mit dem wir es zu tun haben, heißt Identifizierung«, meinte Delaney. »Wie können wir alle Opfer der Addisonschen Krankheit in New York identifizieren?«
    »Einen Moment«, sagte Dr. Ho und hob die Hand.
    Alle blickten ihn an.
    »Ein Problem der Identifizierung«, überlegte der Doktor laut. »Alle Artikel, die ich über die Addisonsche Krankheit gelesen habe, waren für Ärzte verfaßt und handelten von der Entstehungsgeschichte des Leidens, den Symptomen, der Behandlung und so weiter. Ohne Ausnahme hat jeder Autor empfohlen, den Patienten mit einem Armband auszustatten, auf dem der Träger als Opfer dieser Krankheit ausgewiesen wird. Darüber hinaus steht auf dem Armband der Name des Patienten, zusammen mit seiner Adresse und dem Namen, der Adresse und der Telefonnummer seines Arztes. Für den Notfall, verstehen Sie? Ein Autounfall, eine plötzliche Verletzung oder ein Ohnmachtsanfall.«
    »Weiter«, sagte Delaney und beugte sich auf seinem Stuhl vor, »das hört sich gut an.«
    »Darüber hinaus soll der Patient immer und überall ein kleines Erste-Hilfe-Päckchen bei sich tragen. In dem Päckchen befindet sich eine Spritze mit einer Hydrocortison-Lösung, die im Notfall sofort injiziert werden kann, komplett mit Gebrauchsanweisung.«
    »Wird immer besser«, sagte Delaney. »Und wo bekommt man dieses Armband und das Päckchen?«
    »Ah,

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