Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
Vom Netzwerk:
hätte ich eine von ihnen geheiratet.«
    Seine Nähe und sein frischer männlicher Geruch betörten sie. Keely konnte ihn mit jeder zum Zerreißen gespannten Faser ihres Körpers spüren. Sie war sich vollkommen sicher, daß ihm unmöglich entgehen konnte, wie ihr Herz raste.
    Bei den heiligen Steinen! dachte sie. Wie konnte sie den Rest ihres Lebens mit diesen Gefühlswallungen verbringen! In einer Woche war sie zweifelsohne tot.
    »Ich ... ich habe Geheimnisse«, versuchte Keely ihn zu entmutigen. »Die ich mit niemandem teilen kann.«
    »Dunkle Geheimnisse?« neckte er sie und strich mit einem Finger über ihre seidenweiche Wange. »Schönste, dein Herz ist so rein und so leicht zu lesen wie ein offenes Buch. Außerdem habe ich eine Schwäche für ebenholzschwarzes Haar und veilchenblaue Augen.«
    »Dann heiratet doch Seine Gnaden«, entgegnete sie schnippisch. Er war einfach zu leichtsinnig. Ach, warum schob er ihre Warnung so zur Seite? Als Mann von Welt sollte der Graf wissen, daß die äußere Erscheinung oft täuschte.
    Plötzlich verspürte sie einen ungewohnten Stich. Sie war eifersüchtig, ohne sich darüber im klaren zu sein. Ohne seinem Blick auszuweichen, fragte sie ihn: »Und wofür hattet Ihr eine Schwäche, bevor Ihr ebenholzschwarzes Haar und veilchenblaue Augen entdecktet?«
    Richard lächelte lässig. »Blond-, braun- und rothaarige Mädchen.«
    »Es ist genauso, wie ich es vermutet hatte«, erklärte Keely. »Mein hochwohlgeborener Herr, Ihr habt vor allem eine Schwäche dafür, Euren Kopf durchzusetzen.«
    Richard runzelte die Stirn ob dieses harschen Tons.
    »Habt Ihr Schmerzen?« fragte sie ihn erschreckt. »Ich kenne Mittel und Wege, Schmerzen zu lindern.«
    Obwohl er bisher diesen Weg noch nicht eingeschlagen hatte, wußte er, daß auch Mitleid zum Herzen einer Frau führen konnte. »Hier ist ein leicht pochender Schmerz«, log er.
    »Schließt die Augen.« Keely kam gefährlich nah an ihn heran und berührte mit den Handflächen seine Schläfen. Um die nötige Konzentration zu finden, schloß sie selbst die Augen; ihre Lippen bewegten sich stumm zu einem Gebet.
    Ohne Vorwarnung war Richards Mund auf ihrem. Seine Arme umschlangen sie und drückten sie an seinen muskulösen Körper.
    Keelys Herz tat einen Sprung. Mechanisch legte sie die Arme um seinen Hals und ergab sich den warmen, fordernden Liebkosungen seiner Lippen.
    Und dann war es so schnell und unerwartet vorbei, wie es angefangen hatte. Als Keely die Augen aufschlug, blickte sie in sein zufrieden grinsendes Gesicht.
    »Ich habe Euch ausdrücklich gebeten, mich nicht zu küssen.« Es war ihr peinlich, wie schnell sie seinem Angriff erlegen war.
    Richard schmunzelte wissend. »Das ist deine eigene Schuld, Schatz, du bist zu unwiderstehlich.«
    »Nun, diesmal will ich Euch vergeben.« Keely war klar, daß sie sich nicht allzusehr gewehrt hatte.
    »Würdest du mich zu deinem Vater begleiten?« fragte Richard sie.
    Keely blickte von seinen smaragdgrünen Augen zu der ausgestreckten Hand. Sie hatte das Gefühl, diese Frage sei symbolisch und von größerer Bedeutung, als seine unbefangen klingende Stimme erahnen ließ. Der Graf bat sie um etwas, das sie ihm unmöglich verweigern konnte.
    Keely legte ihre Hand in die seine. Seine Finger legten sich um die ihren, hielten sie auf eine angenehme Weise gefangen. Hand in Hand spazierten sie über den Rasen zur Residenz der Talbots.
    »Ich denke, Seine Gnaden erwartet Euch im Studierzimmer«, erklärte Keely, als sie das Foyer betraten.
    Richard lächelte und küßte ihr die Hand. »Bis heute Abend, meine Schönste.« Er wollte gerade den Gang entlanggehen, als ihre Stimme ihn innehalten ließ.
    »Mylord?«
    Richard drehte sich um.
    Keely lächelte schelmisch. »Könnt Ihr wirklich gleichzeitig mit den Ohren wackeln und Eure Nase mit der Zunge berühren?«
    »Unter anderem«, zwinkerte Richard ihr zu. »In unserer Hochzeitsnacht gebe ich dir eine Vorstellung.«
    Stunden später stand Keely vor dem Pfeilerspiegel im Zimmer ihres Vaters und betrachtete ihr Spiegelbild. Die Verlobung war ein Meilenstein im Leben jeder Frau. Und obwohl Keely überzeugt davon war, geradewegs in eine Katastrophe zu laufen, wollte sie bei dieser außergewöhnlichen Gelegenheit für den Grafen so gut wie möglich aussehen.
    Ihr Kleid aus violettem Samt, der die Farbe ihrer Augen unterstrich, hatte einen gerade geschnittenen, tiefen Ausschnitt und ein enges Mieder. Auf ihrem Hals funkelte das Erbstück ihrer Mutter, der

Weitere Kostenlose Bücher