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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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zunächst auf Nebensächlichkeiten. Beim Verlassen des Audienzzimmers fragte sie die Gräfin: »Warum nannte die Königin den Grafen Midas?«
    »Das ist der Spitzname, den sie ihm gegeben hat«, antwortete Lady Dawn.
    »Aber was bedeutet es?«
    »Midas war ein legendärer König, bei dessen Berührung alles zu Gold wurde«, erklärte Herzog Robert. »Und auch der Graf besitzt eine goldene Hand bei seinen geschäftlichen Unternehmungen.«
    »Schenke dem König mit der Flammenkrone und der goldenen Hand dein Vertrauen ...«
    Megans Prophezeiung fiel ihr wieder ein, und diese Deutung traf sie wie ein Schlag. Hatte ihre Mutter in ihren Visionen den Grafen gesehen? War tatsächlich er der Mann, dem sie ihr Vertrauen schenken sollte? Wie konnte sie jemals sicher sein?
    »Mylady?« flüsterte eine Frauenstimme.
    »Richard sagte, ihr Name sei Keely«, erklärte eine andere Frauenstimme.
    »Lady Keely, es ist Zeit aufzuwachen«, drängte die erste Stimme etwas lauter. »Unter einer Eiche zu schlafen, ist überhaupt nicht angebracht.«
    Als sie langsam aus den Tiefen ihres Unterbewußten an die Oberfläche tauchte, war Keely, als riefen die Stimmen sie von weit weg.
    Träumte sie?
    »Sie wacht nicht auf«, meinte die erste Stimme.
    »Was sollen wir bloß tun?« fragte die zweite.
    »Gib ihr einen Schubs.«
    »Aber wenn sie nun tot ist?« flüsterte die zweite Stimme entsetzt. »Autsch, deshalb mußt du mich nicht kneifen!«
    »Sie ist nicht tot, du Hohlkopf«, erklärte die erste Stimme, ihrer Sache sicher. »Vielleicht sollten wir gleichzeitig ihren Namen rufen.«
    »Lady Keely«, riefen beide wie aus einem Mund. »Wacht auf!«
    Keely schoß in die Höhe. Die zwei jungen Frauen sprangen erschrocken zurück und schrien entsetzt. Verwirrt blickte Keely in ihre lächelnden Gesichter, dann sah sie sich um. Sie saß noch immer im Gras unter ihrer Lieblingseiche im Garten ihres Vaters.
    Keely rieb sich die Augen und blickte noch einmal zu den beiden Frauen. Bei den heiligen Steinen! Das war zweimal dieselbe Frau. Irgend etwas stimmte hier nicht. Sie sah noch einmal genauer hin. Zwillinge.
    Zwei brünette Mädchen mit braunen Augen, die wohl ein oder zwei Jahre jünger waren als sie. Die Zwillinge glichen sich wie ein Ei dem anderen, der einzige Unterschied war ein winziges Muttermal, das eines der beiden Mädchen oberhalb ihrer Oberlippe hatte.
    »Wer seid Ihr?« fragte Keely.
    »Ich bin May«, antwortete das Mädchen mit dem Muttermal.
    »Und ich bin June«, sagte die andere lächelnd.
    Das half Keely nicht viel weiter. »Was macht Ihr hier?« versuchte sie es noch einmal.
    May und June sahen einander an und kicherten.
    »Wir sind Verwandte von Richard«, erklärte ihr May.
    »Des Grafen von Basildon«, verbesserte ihre Schwester sie.
    May warf June einen vorwurfsvollen Blick zu, bevor sie sich wieder Keely zuwandte. »Richard, das heißt, der Graf, lud uns ein, Eure Kammerzofe zu sein.«
    »Kammerzofen«, verbesserte June ihre Schwester erneut.
    May versetzte ihrer Schwester einen Klaps auf den Arm.
    Keely prustete los. Ihr ständiges Gezänk erinnerte sie an Odo und Hew, die ebenfalls dauernd miteinander im Streit zu liegen schienen.
    »Ich brauche keine Kammerzofen«, erklärte sie ihnen.
    »Wenn Ihr uns nicht braucht, kommen wir im Leben nie weiter«, jammerte June enttäuscht.
    »Wir waren so glücklich, als wir für diese Aufgabe ausgewählt wurden«, fügte May hinzu.
    »Unsere Schwester Spring ...«
    »... nach dem Frühling benannt, weil sie am 12. März geboren wurde«, warf June ein.
    «... ist Lady Brigettes Kammerzofe«, führte May den Satz zu Ende.
    »Wer ist Lady Brigette?« fragte Keely.
    »Richards Schwester«, antworteten die Schwestern im Chor.
    »Unsere Schwester April war Lady Heathers Kammerzofe«, fuhr June fort.
    »Ist Lady Heather auch Richards Schwester?« erkundigte sich Keely.
    »Ja«, riefen beide wie aus einem Munde.
    »Wir hofften so sehr, Eure Kammerzofen sein zu dürfen«, erklärte May mit dem traurigsten Gesicht der Welt.
    Keely unterdrückte ihr Lachen. Sogar nach walisischen Maßstäben waren diese Frauen erfrischend frei heraus. Gegen die Eiche gelehnt, musterte Keely sie. »Vier Schwestern, die Spring, April, May und June heißen?«
    »Unsere Mutter nannte April nach dem Monat, in dem sie geboren wurde«, antwortete May.
    »Und Euch?« fragte Keely.
    »Uns ebenfalls«, entgegnete June.
    »Aber Ihr seid Zwillinge!« rief Keely.
    Die beiden kicherten und antworteten:
    »Ich wurde am letzten

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