Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
Vom Netzwerk:
seiner Tasche und hielt es hoch. »Dein Verlobungsring, Schönste.«
    Keely stockte der Atem beim Anblick des Schmuckstücks. Der erlesene Ring war ein Goldband mit sechs Edelsteinen von unschätzbarem Wert.
    »Was für ein wundervolles Stück«, schwärmte Lady Dawn.
    »Gut gemacht, Devereux«, klopfte der Herzog Richard auf die Schulter.
    Richard hatte nur für Keely Augen. »Das ist symbolisch gemeint«, erklärte er. »Schatz – Smaragd, Chrysoberyll, Heliotrop, Amethyst, Topas, Zitrin.«
    Er griff nach ihrer linken Hand und steckte ihr den Ring an den dritten Finger mit den Worten: »Pour tous jours.«
    »Was bedeutet das?« fragte sie.
    Richard streichelte ihr Kinn. »Für immer.«
    Ohne weiter darüber nachzudenken, legte Keely ihm die Hand auf die Wange. Noch mehr überraschte sie ihn mit dem unschuldigen Kuß, den sie ihm auf die Lippen hauchte.
    »Begleitest du mich zur Tür?« fragte er sie.
    »Du gehst bereits?«
    »Es tut mir leid, aber die Königin erwartet mich«, erklärte er ihr.
    »Ich muß noch in dieser Stunde abreisen und bleibe zwei Wochen lang fort.«
    »Zwei ganze Wochen?« rief Keely.
    Richard lächelte. »Danke, Schatz.«
    »Wofür?«
    »Für diesen unglaublich enttäuschten Gesichtsausdruck. Die Gewißheit, daß du mich vermissen wirst, läßt mein Herz jubeln.«
    »Ich werde dich nicht vermissen«, log Keely.
    »Doch, das wirst du. Und du wirst dich danach sehnen, daß meine Lippen die deinen mit Küssen bedecken. So wie ...« Richard küßte sie leidenschaftlich und ließ sie mit dem Verlangen nach mehrzurück.

Achtes Kapitel
    Sie vermißte ihn und sehnte sich danach, daß seine Lippen die ihren mit Küssen bedeckten.
    Die zwei Wochen zogen sich für Keely qualvoll in die Länge. Am vierzehnten Tag nach Richards Abreise saß sie auf der Steinbank im Garten des Herzogs.
    Um sie herum war spürbar Herbst geworden. Obwohl an diesem Nachmittag die Sonne alles in gleißendes Licht tauchte, verriet der frische Wind, wie weit die Jahreszeit schon fortgeschritten war.
    Keely zog sich ihren Umhang enger um die Schultern und schaute hinüber zur Residenz der Devereuxs. Ob der Graf heute wie versprochen heimkommen würde? Oder hielt sie vergebens nach ihm Ausschau? Was er wohl jetzt gerade tat? Wen er wohl am Hofe gesehen und mit wem er gesprochen hatte?
    Diese Fragen und noch hundert andere quälten Keely und raubten ihr den Seelenfrieden. Ihr war angst und bange, in ihrer Magengrube schienen sich ganze Schmetterlingsschwärme breitzumachen. Und der Gedanke an Richard, wie er über den Rasen auf sie zuschlenderte, ließ Begierde auflodern, die seit seiner Abreise nur so dahindämmerte.
    Hob gar das hinterhältige Ungeheuer sein Haupt, quälte sich Keely mit der Frage, ob der Graf nicht womöglich seine Verlobung mit ihr nicht schon bereute. Dann blickte sie auf den Verlobungsring mit den wertvollen Edelsteinen, und dieser Anblick gab ihrer Stimmung wieder Auftrieb.
    »Pour tous jours«, hatte er gesagt. »Für immer.«
    Keely schloß die Augen und versuchte sich an seinen leidenschaftlichen Kuß zu erinnern. Doch die Vergangenheit erneut zu durchleben war unmöglich, und wenn sie noch so kurz zurücklag. Eine ganze Welt lag zwischen der Erinnerung an einen Kuß und der tatsächlichen Empfindung seiner warmen Lippen auf den ihren.
    Dennoch hielt Keely die Augen geschlossen und gab sich ihren Erinnerungen an den Grafen hin, träumte davon, wie schön er war. Inzwischen würden seine Blutergüsse verschwunden sein und ...
    »Hallo, Teuerste!« rief die Gräfin von Cheshire über den Rasen.
    Keely öffnete die Augen und starrte bestürzt den vier Menschen entgegen, die über den Rasen auf sie zukamen. Neben Herzog Robert und Lady Dawn ging der blonde Engel von Schloß Ludlow, ihre Halbschwester, und ein halbwüchsiger Junge, wahrscheinlich ihr Halbbruder. Keely stählte sich innerlich gegen den Haß, den sie auf dem Gesicht der Blonden sah, erhob sich von der Bank und wartete auf die vier.
    »Henry und Morgana, das ist eure Schwester Keely«, verkündete Herzog Robert. »Keely, dies sind deine Schwester und dein Bruder.«
    Weil er ihr mit seinem Brief einen Gefallen erwiesen hatte, wandte sich Keely zuerst dem fünfzehnjährigen Henry zu, der das ebenholzschwarze Haar seines Vaters und die blauen Augen seiner Schwester hatte. Sein breites Grinsen erwiderte sie mit einem Lächeln.
    »Es freut mich, dich kennenzulernen«, begrüßte Henry sie.
    »Meine Gefühle entsprechen den deinen«, antwortete

Weitere Kostenlose Bücher