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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Vertrag den nötigen Zusatz hinzu und setzte sein Monogramm darunter, um mögliche Mißverständnisse zu vermeiden. Anschließend reichte er ihr wieder die Feder.
    Keely nahm sich kurz Zeit, um den Zusatz zu überfliegen. Doch statt ihre Unterschrift darunter zu setzen, drehte sie die Feder in der Hand und biß sich auf die Unterlippe.
    »Bitte unterschreibe nun, Schatz«, drängte Richard.
    Keely lächelte wie zur Entschuldigung und wandte sich an den Herzog. »Euer Gnaden, könnte ich Euch kurz unter vier Augen sprechen?« Mit einem Seitenblick auf den Grafen bemerkte sie: »Ich verspreche Euch, danach zu unterschreiben.«
    Herzog Robert und Keely gingen fünf Schritte zur Seite. Keely stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte dem Herzog ins Ohr, ohne jedoch den Grafen aus den Augen zu lassen.
    Richard beobachtete sie und war sich sicher, daß sie nur Zeit gewinnen wollte. Und wenn er ihre Hand packen und sie zwingen mußte, das kleine Biest würde nicht den Saal verlassen, bevor sie den Ehevertrag unterzeichnet hatte.
    Mit einem Mal grinste der Herzog breit. Er nickte und geleitete seine Tochter zurück zum Grafen.
    »Devereux, meine Tochter hat mich soeben auf etwas aufmerksam gemacht, was wir Männer gemeinhin als nebensächlich erachten«, erklärte Herzog Robert. »Doch ich bin überzeugt, daß es für jede zukünftige Braut von großer Bedeutung ist.«
    »Worum könnte es sich dabei handeln?« fragte Richard argwöhnisch.
    Herzog Robert räusperte sich und unterdrückte ein Lachen. »Keely denkt, Ihr hättet ihr noch keinen richtigen Heiratsantrag gemacht. Sie wünscht sich, daß Ihr das nun nachholt – und dabei aufrichtige Gefühle zeigt.«
    »Ein Versäumnis, das sich leicht nachholen läßt.« Richard blickte Keely in die Augen. »Kommt, Mylady. Nehmen wir vor dem Kamin Platz.«
    Als er sich umwandte, um sie durch den Saal zu führen, stellte er verblüfft fest, daß Hunderte neugieriger Augenpaare auf sie gerichtet waren. In seinen wildesten Träumen hätte er sich niemals vorgestellt, daß er eine schöne, jedoch eigensinnige Halb-Waliserin zur Erbauung eines Publikums aus herzoglichen Dienstboten um ihre Hand bitten würde. Aber was, zum Teufel, konnte er dagegen tun? Nichts!
    Richard beobachtete Keely aus den Augenwinkeln. Sie schien diesen Augenblick ihres Triumphs zu genießen. Er beschloß, ihr hierin ihren Willen zu lassen. Nachdem sie sich ewige Treue geschworen hatten, würde er seine Augenblicke des Triumphs genießen.
    Keely nahm in einem der beiden Sessel vor dem Kamin Platz und drapierte kunstvoll ihren Rock, bevor sie sich erwartungsvoll Richard zuwandte. Richard beugte ein Knie und lächelte, ein Anblick, der die Frauen im Publikum aufseufzen ließ.
    Mit einem breiten Grinsen nahm er ihre Hände in die seinen. »Ich sollte dich an den Ohren ziehen«, stieß er zwischen zusammengepreßten Lippen hervor.
    Keelys veilchenblaue Augen wurden bei dieser Drohung ganz groß. Vor Schreck mußte sie lachen.
    »Wenn du zu lachen wagst«, drohte Richard, »lege ich dich übers Knie und verpasse dir die Prügel, die du dafür verdienst, mir das hier anzutun.«
    Keely gewann ihre Fassung sofort wieder.
    »Lady Keely, nur wenige Menschen strahlen wie Ihr vor innerer menschlicher Größe«, erklärte Richard mit kräftiger Stimme, die bis in den letzten Winkel des Saales deutlich zu vernehmen war. »Liebste Lady, wollt Ihr mir die Ehre erweisen und meine Frau und Gräfin werden?«
    Der ganze Saal brach in lauten Beifall aus.
    Nun war es an Keely, verlegen zu sein. Da sie kein Wort herausbrachte, nickte sie nur als Zeichen der Zustimmung.
    »Sprecht die Worte, Teuerste«, gebot Richard ihr. »Diese Menschen im Saal warten auf Eure Antwort.«
    »Ja, ich will«, flüsterte Keely kaum vernehmbar.
    »Lauter.«
    »Ich will.«
    Erneut brandete Beifall auf.
    Ohne sich weiter um die Zuschauer zu kümmern, erhob sich Richard und bot ihr die Hand an. Doch als sie stand, riß er sie in seine Arme. Schon waren seine Lippen über den ihren, und sie trafen sich in einem langsamen, innigen Kuß.
    Talbots Wachsoldaten und Gefolgsleute drehten halb durch, applaudierten wie wild und pfiffen mit den Fingern.
    Und als Richard in ihr verwirrtes Gesicht sah, spürte er, wie ihm das Herz vor Liebe aufging. »Es ist Zeit, den Vertrag zu unterzeichnen.«
    Keely setzte ihren Namen unter das Dokument und sah zum Grafen auf. In guten wie in schlechten Tagen, nun würde sie die Frau des Grafen werden.
    Richard zog etwas aus

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