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Die duale Metropole

Die duale Metropole

Titel: Die duale Metropole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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vielleicht nötig war, um gegen den Aufmarsch der Mächte des Chaos bestehen zu können.
    KOLTOROC forderte die Ritteraura nicht ohne Grund. Er bezweckte etwas mit ihr. Es ging ihm nicht darum, Rhodan zu demütigen, ihm einfach etwas abzuverlangen. Er hatte ein spezielles Interesse an der nicht mehr aktiven Aura eines ehemaligen Ritters der Tiefe.
    Und Rhodan glaubte zu verstehen, wie dieses Interesse begründet war.
    Ihm schwindelte, als er das Szenario durchdachte. KOLTOROC war ein Heerführer der Chaosmächte, der in bestimmten Bereichen des Multiversums die Kontrollfunktion unterhalb der Chaotarchen einnahm. In anderen Bereichen des multiversellen Heerwurms hatten andere Chaopressoren diese Funktion inne. Und wie KOLTOROC selbst gesagt hatte hier in der Lokalen Gruppe gab es für ihn nichts mehr zu gewinnen, ein anderer Einsatz für ihn stand bevor.
    Wenn die negative Superintelligenz die Ritteraura nun an anderen Orten der endlosen Auseinandersetzung zwischen Ordnung und Chaos zur Anwendung brächte ... wenn sie sie benutzte, um sich als Diener der Kosmokraten auszugeben, andere Wesen zu täuschen, zu hintergehen oder um sich Zugang zu Hinterlassenschaften der Kosmokraten zu verschaffen, wie Rhodan es dank der Ritteraura bei dem GESETZ-Geber CHEOSTAI möglich gewesen war ...
    Solch ein Machtmittel konnte durchaus das Zünglein an der Waage ausmachen. Die Aura konnte auf anderen Schlachtfeldern des Ewigen Kampfes einen Sieg für die Chaotarchen bewirken, den sie sonst vielleicht nicht errungen hätten.
    Rhodan konnte also Terra und die Milchstraße retten, wenn er seine Ritteraura an KOLTOROC abtrat und
    würde gleichzeitig irgendwo anders eine oder mehrere Galaxien zum Untergang verurteilen!
    Das konnte er nicht verantworten. Auf keinen Fall.
    »Du darfst deine Antwort überdenken«, sagte die Superintelligenz mit einem Anflug von Gereiztheit.
    »Ich bleibe dabei: nein! Ich werde dir niemals meine Aura überlassen!«
    KOLTOROC reagierte erneut gleichmütig. Offensichtlich hatte die Superintelligenz damit gerechnet, genau diese und keine andere Antwort zu bekommen. Er neigte, alles andere als überrascht, leicht den Kopf und winkte mit einer knappen Bewegung einen seiner String-Legaten heran.
    Der Befehl, den er ihm erteilte, ließ an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig. Er sagte nur: »VULTAPHER, Feuer!«
    *
     
    Rätselhafte Energiefronten entluden sich aus dem Inneren des Chaotenders und hüllten den Kristallschirm in eine bedrohlich wirkende, verdunkelnde Sphäre.
    Rhodan war klar, dass KOLTOROC es tatsächlich ernst meinte. Die Freundlichkeit der Superintelligenz, ihr charmantes Plaudern, ihre Verbindlichkeit ... alles nur gespielt. Der Chaopressor wusste genau, was er wollte und wie er es erreichen konnte.
    Und er kannte keine Skrupel, wenn es darum ging, seine Ziele durchzusetzen.
    Der Terraner befürchtete, dass in der Tat die letzten Stunden des Solsystems begonnen hatten. Und sie wurden von den String-Legaten KOLTOROCS live in die Duale Metropole übertragen. Rhodan sollte es miterleben.
    Die Absicht der Superintelligenz blieb ihm nicht verborgen. Sie wollte ihn zwingen, seine Entscheidung zu überdenken, gegebenenfalls zu korrigieren.
    Er hatte noch die Chance dazu, konnte abwägen.
    Die Menschheit gegen die Ritteraura ...
    Aber hatte KOLTOROC soeben nicht bewiesen, dass man ihm nicht vertrauen konnte? Die Ritteraura war sein letzter Trumpf. Er musste sie freiwillig abgeben. Wer garantierte ihm, dass die Superintelligenz ihn nicht einfach töten würde, nachdem er das getan hatte? Sie war nicht nur skrupellos, sie war auch unberechenbar.
    Bislang hat sie ihr Wort nicht gebrochen, flüsterte etwas in Rhodan. Du kannst ihr vertrauen. Du musst es sogar, denn dir bleibt keine andere Wahl.
    Rhodan stöhnte leise auf. Wenn es so weiterging, war dem vielleicht tatsächlich so. Dann würde er sich entscheiden müssen. Und wie diese Entscheidung aussehen würde, stand für ihn fest.
    Sie alle starrten wie gebannt auf die Spiegelfelder der String-Legaten, stellte Rhodan fest, er selbst, KOLTOROC, Mondra, Inkadye ...
    Nein, die Sorgorin nicht, bemerkte er aus dem Augenwinkel. Sie war die Einzige, die dem Geschehen auf den Spiegelfeldern keine Aufmerksamkeit schenkte. Ihr Rucksack lag geöffnet auf dem Boden, und sie hatte ihren SERUN geschlossen. Auf der Fläche ihrer ausgestreckten Hand lagen winzige, bernsteinfarbene Tropfen mit der Konsistenz eines festen Gels.
    Die Parapolarisatoren, die sie sich von

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