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Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ein Schwert in Euren Leib eindringen.«
    Wieder kicherte er. »Bei den Rekruten, die ich vergattere, weil sie Dreck auf den Helmen haben, muss ich jeden Tag damit rechnen. Was die Tsardonier angeht – nein, im Augenblick wohl nicht. Wenn sie sich in Marsch setzen, bleiben mir allerdings nur noch zwei Stunden, um mein unzutreffendes Urteil über den Haufen zu werfen.«
    »Aber genau deshalb seid Ihr doch hier, oder? Und deshalb habt Ihr all die Leute bei Euch.«
    Megan deutete hinter sich, wo Davarovs Legionen ihr Lager aufgeschlagen hatten. Es waren insgesamt etwa neuntausend Kämpfer, die den größten Teil der Verbände darstellten, die im Auftrag der Einnehmer in Atreska für Ordnung sorgen sollten. Davarov war wenigstens so anständig, ein wenig verlegen dreinzuschauen.
    »Ich wollte Euch Botschaften schicken, wurde jedoch nicht sehr gut über Eure Reiseroute informiert. Ich habe in ganz Atreska Reiter ausgesandt, die Euch aufspüren sollten.«
    »Nun gut, General, und wie schätzt Ihr die Lage ein?«
    »Sie warten.«
    »Worauf?«
    »Das weiß ich nicht. Wären sie geradeaus marschiert, dann würden sie jetzt schon vor Haroq stehen, also ist es eine unverständliche Entscheidung. Ihr Lager ist jedoch für einen längeren Zeitraum angelegt.«
    »Seid Ihr sicher, dass sie eindringen werden?« Megan hatte die Frage nicht stellen wollen, die sogar in ihren eigenen Ohren dumm klang.
    »Wir sind im Umkreis von vierhundert Meilen die einzigen Feinde, also müssen wir wohl davon ausgehen. Dennoch könnte es auch nur eine Demonstration der Stärke oder eine Androhung ihrer zukünftigen Absichten sein.«
    »Das glaubt Ihr aber nicht.«
    »Nein. Meine Legionen hier sind ihnen zahlenmäßig unterlegen, und ich habe keine Kräfte, die ich nachführen kann. Allerdings verstehe ich nicht, warum da drüben nicht genügend Gegner versammelt sind, um bis nach Neratharn vorzustoßen. Ich weiß, dass es im Süden an der Grenze zu Kark Schwierigkeiten gibt, also könnte dies ein Zangenangriff werden. Tatsache ist, dass sie uns zurückdrängen und sich frei bewegen könnten. Das werden sie auch tun, sobald sie den Befehl dazu bekommen, oder sobald eintritt, worauf sie warten.«
    »Verstärkungen?«
    »Es scheint nahe zu liegen, aber unsere Späher sehen niemanden nachrücken.«
    »Was wollt Ihr dann tun?« Megan war einigermaßen verwirrt. »Es ist teuer, die Soldaten hier herumsitzen zu lassen, wenn die Feinde keine Invasion beabsichtigen. Wir brauchen unsere Kräfte im Landesinneren. Hinter uns gibt es genug Schwierigkeiten, von denen vor uns mal abgesehen.«
    Davarov wurde ernst, das Blitzen verschwand aus seinen Augen. »Die Soldaten und Kavalleristen aus den Legionen sind hier, um zu kämpfen und das Land zu verteidigen. Diese Aufgabe werden sie erfüllen. Ich kann hier nicht abziehen und das Tor weit offen lassen, meine Marschallin. Oder wollt Ihr andeuten, ich sollte es tun?«
    »Nein, nein«, beruhigte Megan ihn. »Aber wie lange müsst Ihr hier noch warten?«
    »Ich kann gern hinübergehen und die Tsardonier fragen, wann sie mit der Invasion zu beginnen gedenken.« Davarov spreizte die Finger. »Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu warten, sie zu beobachten und wenn nötig zurückzuschlagen. Natürlich hoffe ich, dass es nicht so weit kommt. In der Zwischenzeit müsst Ihr mir Verstärkungen schicken. Wir brauchen einen ständigen Strom von Nachschub, und Ihr müsst meine Nachrichten nach Estorr gegenzeichnen. Am Ende rechne ich damit, dass sie vielleicht nur unsere Entschlossenheit und unsere Reaktionen auf einen drohenden Angriff prüfen wollen. Das bedeutet, dass wir stark und zuversichtlich auftreten müssen. Wenn wir das nicht tun, werden sie ihre Truppen verstärken und angreifen.«
    Megan hielt inne und betrachtete Davarov. Sie kannte den General nicht sehr gut, bemerkte in seiner Haltung aber etwas, das sie noch nicht gesehen hatte.
    »Irgendetwas verwirrt Euch. Was ist es?«, fragte sie.
    »Es ist Euch also aufgefallen. Angesichts dessen, was ich Euch erzählt habe, wundert mich das nicht. Ja, es passt nicht zusammen. Dieses Verhalten entspricht keiner Armee, die eine Invasion plant; dabei ginge es darum, mit minimalen Verlusten möglichst viel zu erreichen. Es kommt mir aber so vor, als wollten sie uns zwingen, unsere Kräfte zu sammeln, damit es ein fairer Kampf wird, und das wäre lächerlich. Ich frage mich, was wohl passieren würde, wenn ich tatsächlich abziehe und mich zehn Meilen entferne. Würden sie

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