Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Euer Schlachtfeld. Wir können nicht zulassen, dass der Schrein angegriffen wird. Stellt Euch vor, dass die Schlacht um die Konkordanz hier stattfindet. Sagt das Euren Männern, und ich werde das Gleiche bei meinen tun. Wenn wir hier versagen, dann müssen wir davon ausgehen, dass wir schon verloren haben. Die Feinde sind unterwegs. Euch bleibt ein Tag für die Vorbereitungen.«

 
16

    859. Zyklus Gottes,
    25. Tag des Genasauf
     
    H erine hatte nie an ihrem Sohn gezweifelt. Sie konnte sich nichts anderes vorstellen, als darauf zu vertrauen, dass sich seine Einschätzung als richtig erweisen würde. Deshalb war ihre Entscheidung, sich auf ihre Befugnisse zu berufen und den Senat zu umgehen, um sofort eine volle Mobilmachung der Konkordanz anzuordnen, sofort gefallen. Allerdings musste sie sich anschließend mit den Folgen und Auswirkungen befassen, und dazu brauchte sie überzeugende Beweise.
    Im ersten Tageslicht des folgenden Tages hielt sie die Beweise in der Hand und fühlte sich bestätigt, auch wenn es schlimme Neuigkeiten waren. Mit der Morgenflut war ein Schiff aus Gestern eingelaufen und hatte von mehreren verseuchten Schiffen berichtet, die an der Ostküste des großen Landes eingetroffen seien. Schiffe, auf denen die tsardonische Flagge geweht hatte. Jetzt bestand kein Zweifel mehr daran, dass die Tsardonier tatsächlich eine Invasion vorbereiteten. Damit konnte sie erhobenen Hauptes und im Wissen, richtig entschieden zu haben, vor den estoreanischen Senat und später vor die Vollversammlung im Solastropalast treten.
    Allerdings brachte diese Bestätigung neue Schwierigkeiten mit sich. In ganz Estorea bis hin nach Caraduk und Easthale waren die Küsten bereits durch Boten alarmiert worden. Von dort aus würden die Warnungen in den Süden der Konkordanz weitergeleitet werden. Auch war ihr bekannt, dass bereits Schiffe zur Insel Kester ausgelaufen waren. Die Flotten der Ocetanas, die im Tirronischen Meer und im Süden vor Gestern das Meer überwachten, mussten informiert werden. Kein tsardonisches Schiff durfte anlanden. Die Ocetanas sollten keinesfalls die tsardonischen Schiffe entern, sondern sie brennend hinab in die Arme von Ocetarus schicken.
    »Wie lange brauchte die Botschaft bis hierher?«, fragte Arducius.
    Herine hatte die Akademie aufgesucht, um sich nach der öffentlichen Meinung und dem Erwachen der Fähigkeiten zu erkundigen. Bisher waren die Antworten ein wenig ausweichend ausgefallen.
    »Siebzehn Tage«, sagte Henne.
    Ossacer kratzte sich am Kopf. »Siebzehn Tage? Das war eine lange Seereise.«
    »Die Zeit hat ausgereicht, um den größten Teil der konkordantischen Küsten zu warnen«, erwiderte Herine. »Natürlich ist mir dies bewusst, aber mir ist ebenfalls klar, dass es sehr schwierig ist, eine Seuche so lange auf einem Schiff zu halten. So schnell sollten wir uns nicht geschlagen geben.«
    »Wenn sie gelandet sind, dann könnten sich Truppen aus Lebenden und Toten schon den wichtigsten Städten in Caraduk und Estorea nähern. Vielleicht haben wir schon Orte wie Port Roulent verloren«, sagte Arducius.
    »Ist denn heute jeder ein militärischer Berater?«, gab Herine gereizt zurück.
    »Und Westfallen«, sagte Ossacer leise.
    Diese Worte ließen ihren Zorn verfliegen. »Hört mal, ich verstehe ja, dass Ihr Euch Sorgen macht, aber Westfallen ist nach wie vor die sicherste Siedlung in der ganzen Konkordanz außerhalb von Estorr und der Insel Kester. Außerdem hat sich in den letzten zehn Jahren viel verändert. Der Botendienst wurde stark verbessert, und wir hätten es längst gehört, wenn dort Schiffe gelandet wären. Übrigens gehe ich davon aus, dass meine ältesten Ratgeber die klügsten sind, die es überhaupt gibt. Also konzentrieren wir uns lieber auf das, was wir drei jetzt tun können. Marschallgeneral Kastenas ist mit unserer Verteidigung bestens vertraut. Admiral Hiev hat die Marine so gut aufgestellt, dass nicht einmal ein kleiner Kabeljau unentdeckt durchkommen könnte. Jetzt möchte ich von Euch wissen, wie weit wir in Estorr gekommen sind. Ich sehe immer noch Schmierereien an den Wänden und bekomme immer noch Beschwerden vom Orden.«
    Arducius seufzte. »Wir haben ja nie behauptet, dass es eine einfache Aufgabe ist.«
    »Willkommen in meiner Welt«, antwortete Herine. »Seid etwas genauer.«
    Es gab Tage, überlegte Herine, an denen es ihr so vorkam, als wollte jeder, dem sie eine verantwortungsvolle Aufgabe übertrug, alle Antworten von ihr wissen.
    »Im Grunde sind wir

Weitere Kostenlose Bücher