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Die dunkle Göttin

Die dunkle Göttin

Titel: Die dunkle Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang David; Thon Weber
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anrannten.
    Unmöglich!, wiederholte sein Hirn dieses Mantra. UNMÖGLICH!
    Es war nicht ein Paladin, es waren zwei … ZWEI! Und so tief miteinander verbunden und verschmolzen, dass sie wie ein einziger wirkten!

    Bahzells Faust zuckte vor, deutete auf die Barriere unmittelbar vor ihm – und Blitze zuckten heraus. Ein solider, gezackter Strang aus purer Energie strömte aus seiner Hand und fegte wie eine dreizackige Lanze vor Walsharno und ihm her. Er schlug in Jerghars Barriere ein und explodierte in einem Pilz, aus dem sich ein schillernder Tornado einander widerstreitender Energien bildete. Diesmal erzeugte der Aufprall eine sengende Hitze, und das grüne, feuchte Frühlingsgras flammte auf. Rote Flammen und weißer Rauch stiegen in einem wabernden Vorhang empor.
    Einen Augenblick lang wogte dieser titanische Kampf hin und her, als Mächte miteinander rangen, die weit jenseits der Welt der Sterblichen existierten. Dann erschütterte ein letztes, umwälzendes Beben das Universum, als Bahzells Lichtblitz Jerghars letzten Verteidigungsring durchschlug.
     
    Jerghar kreischte vor Qual auf, als die Ausläufer dieser ungeheuren Explosion über ihn hinwegfegten und ihn wie eine Spielzeugpuppe umrissen. Er rutschte über den harten Boden und rollte durch das Gras der Ebene des Windes, wurde hochgeschleudert und landete wieder auf der Erde, wie ein Stein, den ein übermütiges Kind geworfen hatte. Feuer umhüllte ihn. Das blaue Feuer des Tomanâk, das alles verzehrte, alles …
    Jerghar kreischte unaufhörlich und riss an seinem untoten Fleisch, als sich die Berühung des Tomanâk qualvoll in ihn hineinbohrte. Doch es gab kein Entkommen vor dieser Tortur. Sie fraß sich langsam in ihn hinein, unendlich langsam. Und sie zerstörte ihn dabei einen quälenden Zentimeter nach dem anderen.
    Hufe in der Größe von Speisetellern näherten sich ihm unaufhaltsam über das Gras des Hügels. Er starrte durch die Qualen dieses gnadenlosen blauen Nimbus, der ihn einhüllte, als Walsharno, Sohn von Mathygan und Yorthandro unmittelbar vor ihm stehen blieb, dramatisch erleuchtet von einem
Hintergrund aus rot glühenden Flammen und erstickendem Qualm.
    »Bitte!«, stieß Jerghar qualvoll hervor. » Bitte !«
    »Zuerst befreist du diese Windrenner aus deinem und dem Griff deiner verderbten Göttin!« Die tiefe Stimme klang kälter als das Eis von Vonderland.
    »Ja … JA! «, kreischte er und löste seine Kontrolle. Die Seelen der Windrenner schossen aus seiner Umklammerung, flohen vor dem widerlichen Griff Krahanas, und die Augen des Windrenners, der über ihm stand, blitzten in dem blauen Glanz des Tomanâk.
    »Bitte!«, wimmerte Jerghar flehentlich. Er wand sich im Staub, gepackt von einer Qual, die so groß war, wie er sie sich niemals hätte ausmalen können. »Oh, bitte!«
    »Du solltest mir einen triftigen Grund dafür geben«, erklärte diese unendlich kalte Stimme. Jerghar schluchzte.
    »Deine Freundin«, keuchte er. »Dieses Biest von Paladin!« Er biss die Zähne zusammen, um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken, und warf den Kopf wild hin und her.
    »Was ist mit ihr?«, wollte Bahzell wissen.
    »Versprich es!« Jerghar brachte die Worte einigermaßen verständlich über die verzerrten Lippen. »Versprich … dass du mich … tötest! Versprich es !«
    »Du hast mein Wort, dass du stirbst!«, knurrte Bahzell.
    »Nach Süden«, japste Jerghar schluchzend. »Eine Falle … es ist nicht Kalatha. Sie haben es … so eingerichtet. Mehr weiß ich nicht … ich schwöre!«
    »Du hast Kerry eine Falle gestellt?« Bahzells Stimme war so kalt wie zuvor, doch klang sie jetzt schärfer.
    »Nicht ich … andere!«, keuchte Jerghar. »Ich kenne nicht alle. Sie wollen dich und sie … und Tellian. Mehr weiß ich nicht! Ich schwöre es, ich schwöre!«
    Bahzell starrte ihn hasserfüllt an. Jerghar schluchzte.
    »Du hast es versprochen«, wimmerte er. » Versprochen!«
    Einen qualvollen Augenblick lang geschah gar nichts.

    »Das habe ich«, stimmte ihm Bahzell kalt zu. »Bruder?«
    Verzehrt von seinen unerträglichen Qualen begriff Jerghar zunächst nichts. Doch dann dämmerte es ihm, und ein in seiner Demut geradezu entsetzlicher Ausdruck tiefster Dankbarkeit verwandelte seine Fratze in ein Gesicht, als Walsharno seinen mächtigen, blau schimmernden Huf hob. Jerghar richtete seinen Blick mit beinahe verzweifelter Gier darauf, bis der Huf den Scheitelpunkt seiner Bewegung erreicht hatte und genau über seinem Kopf reglos verharrte.
    Um dann

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