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Die dunkle Göttin

Die dunkle Göttin

Titel: Die dunkle Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang David; Thon Weber
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sie etwas Zeit sparen konnte, die sie an anderer Stelle so dringend benötigte. Schließlich brauchte sie wirklich nicht mehr als fünf Stunden Schlaf pro Nacht.
    Sie bog um eine weitere Ecke und beschleunigte ihre Schritte, als sie die Waffenhalle vor sich sah. Garlahna wartete schon auf der hölzernen Veranda. Sie blickte hoch, als sie Leeanas Schritte hörte und winkte ihr fröhlich zu, als sie die letzten Dutzend Meter rannte und mit zwei großen Sätzen die Treppe hinaufsprang.
    »Bist spät dran, Mädchen!«, bemerkte Garlahna, und Leeana streckte ihrer Mentorin die Zunge heraus. »Mach nur weiter so.« Garlahna zuckte mit den Schultern. »Schneide mir Grimassen. Ich wette, dass dich Ravlahn dafür etwas härter rannimmt als gewöhnlich!«
    »Hah!« Leeana fegte an ihrer Freundin vorbei. »Das ist die Mutter aller leeren Drohungen! Sie kann mich gar nicht härter rannehmen, als sie es ohnehin schon tut!«
    »Ach nein? Kann ich das nicht?«, erkundigte sich eine andere Stimme, und Leeana kam rutschend zum Stehen. Auf ihrem Gesicht malte sich ein fast schon komischer Ausdruck der Verzweiflung ab, während Ravlahn Thregafressa sie scheinheilig anlächelte. Die Stellvertretende Ausbildungsleiterin stand hinter der Hallentür und stemmte die Hände auf die Hüften. Leeana gelang es, sie anzulächeln, ohne dabei allzu elend auszusehen.
    »Ihr nehmt doch hoffentlich meinen albernen Scherz Garlahna gegenüber nicht ernst?«, fragte sie.

    »Aber nein, natürlich nicht.« Ravlahn grinste sie breit an und zeigte dabei alle ihre Zähne. Dann winkte sie Leeana mit ausgesuchter Höflichkeit an sich vorbei in die Halle.
     
    »Meine Güte!«, stöhnte Leeana, als sie sich mit Garlahna in das Dampfbad innerhalb der Bäder schleppte, die hinter der Waffenhalle angebaut waren. »Erinnere mich daran, dass ich nie, nie wieder etwas sage, was Ravlahn als Herausforderung auffassen könnte!«
    »Wahrlich, sie schien heute einen Tick angeregter zu sein«, stimmte Garlahna ihr lachend zu, blieb vor einem der großen Gemeinschaftsbecken stehen und half Leeana, den Yathu abzuschnallen. Leeana sank ermattet und dankbar gegen den hohen, gemauerten Rand des Beckens.
    »Ja, das war sie wirklich«, bemerkte jemand anders. Leeana drehte sich zu der Sprecherin um. Sie hatte diese Kriegsbraut schon ein- oder zweimal gesehen, war ihr aber nie richtig vorgestellt worden. Die andere Frau war vermutlich ein paar Jahre älter als Ravlahn und hatte kurzes blondes Haar. Sie badete in dem Becken mit dem etwas kühleren Wasser neben dem, an dem Leeana lehnte. Ihren festen Muskeln und den Narben nach zu urteilen, von denen – bis auf zwei besonders spektakuläre – die meisten recht klein waren, gehörte sie zu den echten Kriegs bräuten, den Amazonen.
    »Soumeta Harlahnnafressa« stellte sie sich mit einem trägen Lächeln vor, hob einen Arm aus dem Wasser und deutete mit ihrer tropfenden Hand auf die beiden anderen Frauen in dem Becken. Sie waren einige Jahre jünger als sie, wenn auch nicht so jung wie Leeana. »Tharnha Garhlanfressa«, erklärte Soumeta, während sie auf die dunkelhaarige Frau mit dunkler Haut zeigte, die rechts neben ihr saß, »und Eramis Yohlahnafressa.«
    Eramis’ Haut war so hell wie Tharnhas dunkel, und ihr langes, zu einem Knoten auf dem Kopf zusammengerolltes Haar, war platinblond, fast weiß. Zusammen bilden Soumeta und
ihre beiden Gefährtinnen ein beeindruckendes Trio, dachte Leeana.
    »Leeana … Leeana Hanathafressa«, stellte sie sich höflich vor. Sie hatte einen Augenblick gezögert, bevor sie ihren Mutternamen genannt hatte, und fühlte, wie sie deswegen leicht errötete.
    »Ich weiß.« Soumeta lächelte. »Seit deiner Ankunft spricht ganz Kalatha über nichts anderes als dich, weißt du das?«
    »Oh.« Leeana fühlte, wie sich ihre Röte vertiefte. Sie wandte sich von der anderen Frau weg und zog sich weiter aus. Sie hatte sich häufig genug vor Kammerzofen und Näherinnen und in den Frauenbädern von Hügelwacht ausgezogen, so dass ihre Nacktheit ihr unter gewöhnlichen Umständen keine Probleme bereitete. Doch Soumetas Bemerkung hatte sie so verlegen gemacht, dass sie jetzt etwas schneller ins Wasser stieg als sonst.
    Natürlich muss das Wasser auch heißer sein als üblich!, dachte sie, während sie einen Schrei unterdrückte, als die brennende Flüssigkeit sie umhüllte. Sie schaffte es jedoch, sich fast so wie immer hinzusetzen und ließ sich bis zum Hals in das dampfende Wasser sinken. Nach den ersten

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