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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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hinab, zwangen ihn auf die Knie und seinen Oberkörper nach vorn.
    »Soll ich?«, fragte Regvald, der nun wieder näher trat. »Es wäre mir ob der besonderen Erfahrung eine Ehre.«
    Karn blickte zu ihm empor, mit Mordgelüsten in seinen Augen, doch der Zwerg lächelte ihn nur breit an.
    »Er gehört dir«, erklärte Israk, ohne sich umzudrehen. »Siehst du, Karn? Kein Troll wird dich töten. Bist du nun zufrieden?«
    Der Zwerg griff über die Schulter und zog seine Waffe, eine schwere, gebogene Klinge an einem langen Heft, eine Art Axt.
    Prüfend wog er sie in den Händen, als spüre er ihr Gewicht zum ersten Mal, dann hob er sie.
    Karn knirschte mit den Zähnen, wand sich, wehrte sich, war aber fest im Griff der Jäger gefangen.
    »Noch letzte Worte?«, erkundigte sich Regvald, doch Karn knurrte lediglich.
    »Gut, dann eben nicht.« Die Klinge hob sich.
    Ein Rauschen ertönte, ein Wind, ohne dass die Luft sich regte, und einer der beiden Trolljäger schrie auf, seine Finger lösten sich von Karns Arm. Sofort packte Karn den anderen, warf sich zur Seite. Die silbrige Waffe des Zwergs fuhr in einem Bogen durch die Luft. Karn drehte sich im Fallen, riss den Feind mit sich, und die Schneide erwischte den Jäger, traf ihn in den Rücken, zerteilte Haut und Fleisch, schabte über Knochen. Blutgeruch stieg Karn in die Nase.
    Er warf den zuckenden Troll von sich und sprang auf. Deilava stand neben Narem, Blut an ihrer Kleidung, in ihrem Haar, das Gesicht eine Fratze des Hasses. Haarsträhnen umwehten sie in einem nicht spürbaren Wind, und ihre Lippen formten lautlose Worte.
    Regvald wich mit großen Augen zurück, die Axt wie zur Abwehr zwischen sich und Karn.
    »Kein Krieger?«, schrie Karn, als er sich auf ihn stürzte. Er lenkte den schwachen Schlag der Waffe kurzerhand um, ignorierte den Schnitt am Arm, wollte Regvald packen– und wurde von Israk zur Seite geschleudert.
    Zwei harte Schläge trafen ihn in die Flanken, trieben ihm die Luft aus den Lungen. Er schnellte herum, wehrte einen weiteren Hieb ab. Überall war nun das Rauschen der Geister.
    Der verletzte Jäger erhob sich. Die Wunde war tief, aber nicht tödlich. Er blickte sich um, sah Deilava und stürmte auf sie zu. Der andere schloss sich Israk an, bedrängte Karn, der sich der zwei Trolle nur mit Mühe erwehren konnte. Sie trieben ihn vor sich her, ständig musste er ihnen ausweichen.
    »Folge mir!«, rief Deilava, die unter einem weit ausholenden Schlag hindurchtauchte und auf den Spalt zusprintete.
    Karn sah aus den Augenwinkeln, wie sie sich mit großer Kraft abstieß, durch die Luft flog. Doch der Spalt war viel zu breit, unmöglich zu überspringen.
    Karn verpasste dem Jäger einen Tritt gegen das Bein, der ihn halb einknicken ließ, dann einen Schlag gegen den Kopf, der ihn zurückwarf. Israk sprang ihn an, aber Karn taumelte einige Schritte nach hinten, entging den Klauen, die auf seine Kehle zielten.
    Deilava hing in der Luft, ihr Leib senkte sich bereits, sie würde in die Dunkelheit stürzen. Doch dann war es, als ob sie glitt, ihre Bahn wurde länger und länger, unnatürlich lang, und sie erreichte die andere Seite, ihre Füße trafen auf den Boden, sie fiel nach vorn und rollte sich ab.
    »Komm«, rief sie, noch während sie wieder auf die Beine kam. »Bitte die Geister um Hilfe!«
    Der dritte Troll sah sich verwundert um, erblickte Karn und lief auf ihn zu. Regvald indes warf mit seinem Dolch nach der Elfe, doch Deilava wich dem Geschoss mühelos aus.
    Karn täuschte einen Angriff auf Israk an, dann rannte er auf den Spalt zu. Er verpasste dem Jäger, der ihm den Weg verstellte, einen Stoß mit der Schulter, sprang über die zusammenbrechende Gestalt hinweg. Der Spalt war direkt vor ihm, tief und dunkel, fünf Trolllängen oder mehr breit. Seine Entschlossenheit schwand.
    Aber hinter ihm waren drei Trolle und ein Zwerg, die ihn töten wollten. Er hatte keine andere Wahl.
    »Helft mir!«, schrie er, nicht wissend, wie er die Geister sonst erreichen konnte.
    Jenseits des Spalts, weit hinter Deilava, die ihm zuwinkte, glaubte Karn etwas zu sehen. Einen hellen Fleck, wie weißes Licht in der fernen Dunkelheit. Seine Füße donnerten auf den Boden, sein ganzer Leib war angespannt.
    Da packte Israk ihn am Arm, riss ihn zurück, holte ihn von den Beinen. Jetzt rutschte er mit den Füßen voran über den Fels. Israk ließ nicht los, wurde mitgezogen. Der Spalt! Er kam immer näher. Karn stemmte sich gegen die Bewegung, suchte Halt, fand eine

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