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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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durchführen.”
    “Ich wusste nicht, dass Sammael dir solche Aufgaben überlässt.”
    “Ich bin befördert worden.” Sie ging zur Tür. “Komm mit. Das Mädchen wird hier warten.”
    “Sie ist vertrauenswürdig.”
    “Dorian … “
    “Ich werde sie nicht allein lassen.”
    Angela zögerte. “Ich bin in ein paar Minuten zurück.” Sie verließ das Zimmer. Gwen lauschte auf das Klicken eines Schlosses.
    “Liegt es an mir”, sagte sie, “oder ist die Raumtemperatur gerade unter den Gefrierpunkt gefallen?”
    Dorian schnaufte.
    “Du steckst wirklich in Schwierigkeiten, oder?” Gwen baute sich vor ihm auf und verschränkte die Arme vor der Brust. “Nicht nur mit Kyril, sondern auch mit dem Haufen hier.”
    Dorian setzte seinen Hut ab und rollte die Krempe zwischen seinen Fingern. “Pax’ Philosophie besteht darin, Leben zu erhalten. Sie werden nichts dagegen haben, dass ich deines gerettet habe.”
    “Warum sollten sie? Wer
sind
diese Leute, Dorian?”
    Er hatte keine Chance, ihr zu antworten. Angela tauchte gemeinsam mit der dunkelhaarigen Sekretärin wieder auf und winkte Dorian heran. “Sammael wird euch beide empfangen”, sagte sie.
    Dorian ging mit Angela voraus, während die Sekretärin sich neben Gwen einreihte.
    “Sie sind Gwen Murphy”, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. “Ich bin Vida.”
    “Freut mich, Sie kennenzulernen”, sagte Gwen. “Wissen Sie zufällig, wo wir hingehen?”
    “Na, zu Sammael, natürlich. Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen?”
    Gwen streifte sich den Mantel ab und gab Vida ihren Hut. “Sie hatten keinen in meiner Größe”, sagte sie.
    Vida betrachtete Gwen viel freundlicher, als Angela es getan hatte. “Sie sind sehr hübsch.”
    “Äh … danke.”
    “Wir wussten nicht, dass Dorian vorhatte, einen Protegé zu erschaffen. Das ist gegen die Vorschriften, wissen Sie.”
    Darum geht es also, dachte Gwen. Aber ehe sie anfangen konnte, Fragen zu stellen, gingen Angela und Dorian durch eine offene Tür in ein großzügiges Büro, das von Bücherregalen, die vom Boden bis an die Decke reichten, und einem Schreibtisch mit Marmorplatte dominiert wurde.
    Der Mann, der hinter dem Schreibtisch stand, hätte genauso gut einfach ein wohlhabender sterblicher Geschäftsmann sein können, abgesehen von der leisen Aura der Bedrohung, die von jedem Vampir auszugehen schien, dem Gwen bisher begegnet war. Sein schwarzes Haar war von grauen Strähnen durchzogen, und seine Augen waren stechend blau. Er lächelte Gwen so strahlend an, dass sie sich sofort vor ihm in Acht nahm.
    “Willkommen, Miss Murphy”, sagte er. “Mein Name ist Sammael.”
    Gwen nahm die angebotene Hand nur zögernd. “Sammael”, sagte sie und sah ihm in die Augen.
    “Setzen Sie sich bitte.”
    Gwen zwängte sich in den Sessel vor dem Schreibtisch. Sie bemerkte, dass Sammael Dorian keinen Platz anbot. Er blieb weiterhin stehen, die Hände auf dem Rücken verschränkt wie ein Soldat, der bequem steht. Angela und Vida flankierten ihn auf beiden Seiten.
    “Es dürfte Sie überraschen, zu erfahren, dass wir Sie bereits eine ganze Zeit lang kennen, Miss Murphy”, sagte Sammael und setzte sich in seinen eigenen Sessel. “Wir haben Ihre Freundschaft mit Dorian bemerkt, als wir anfingen, ihn zu beobachten, um ihn vielleicht später für unsere Sache zu rekrutieren. Es kommt nicht oft vor, dass unsere Art eine platonische Beziehung zu einem Menschen eingeht.”
    Platonisch. Was für eine seltsame Bezeichnung. “Sie sind mir gegenüber im Vorteil”, sagte sie, “ich habe heute zum ersten Mal von Ihnen gehört.”
    “Ich verstehe”. Er sah Dorian streng an. “Ich bedaure, dass wir uns unter so ungünstigen Bedingungen kennenlernen.”
    Dorians Gefühle waren streng unter Kontrolle. “Was ich getan habe, war notwendig, um Miss Murphy das Leben zu retten.”
    “Nachdem sie nach ihrem ersten scheinbaren Tod wiederauferstanden ist”, sagte Sammael. Er richtete seine Aufmerksamkeit weiter auf Gwen, die Hände auf dem Tisch gefaltet. “Dorian hat sich uns angeschlossen, weil er glaubte, dass Sie während Ihrer Arbeit für den
Sentinel
von einer der Splittergruppen umgebracht wurden. Aber Sie hatten sich nur versteckt?”
    “Ja”, sagte Gwen. Sie fühlte sich von Minute zu Minute unwohler.
    “Es ist bedauerlich, dass Sie zurückgekehrt sind, nur um sich erneut in Gefahr zu begeben.”
    Gwen setzte ihr bestes Interview-Gesicht auf. “Warum sollten Sie sich Gedanken um meine Sicherheit machen, Mr.

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